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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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diese Kamellen bezahlt.«
    Ich fuhr mit der Zunge an der Innenseite meiner Zähne entlang, um auch noch das letzte bisschen der klebrigen, bernsteinfarbenen Köstlichkeit zu finden. »Nun ja, ich habe dich erwischt. Dafür stehen mir mindestens drei zu.«
    Er wiegte sich im selben Takt wie das Schiff, kam zu mir herüber und setzte sich an meine Seite des Tisches. Seine Stirn glättete sich, als ich nicht beiseiterutschte, und er griff nach meiner Hand. Im Gegensatz zu der meiner Schwester war meine Haut ebenso braun wie seine, und meine Finger wiesen leichte Schwielen an Stellen auf, wo die meisten Leute glatte Haut hatten. Ein Lächeln breitete sich über mein Gesicht, als ich bemerkte, wie klein meine Hand in seiner aussah. Er war mir so nahe, dass ich die Farbe an seinem Hut riechen konnte. Ich hätte abrücken müssen, doch ich tat es nicht.
    Mein Puls beschleunigte sich, und ich beobachtete seine Augen. Ein aufregendes Gefühl wie Wagemut stieg in mir auf, und mir stockte der Atem. Ich ließ ihn meine Hand umdrehen, und dann legte er ein paar Karamellbonbons auf meine Handfläche. »Ich habe sie für dich gekauft«, sagte er und schloss meine Finger um das Naschwerk.
    Ich begegnete seinem feierlich-ernsten Blick mit einem vermutlich recht albernen, vernarrten Lächeln. »Danke schön.« Ich ließ die Süßigkeiten in meine Tasche gleiten, nutzte eine Welle als Vorwand dafür, noch näher an ihn heranzurutschen, und hob die Hand, um den Knoten zu überprüfen, zu dem meine langen Locken aufgesteckt waren. Das war eine nervöse Angewohnheit, die ein wissendes Glitzern in Duncans Augen treten ließ. Er beugte sich vor, und meine Augen weiteten sich. Gütiger Himmel, er wird mich küssen. Schohgruben, das wird aber auch Zeit!
    Ein weiterer Knall von der königlichen Kabine her, und mein Kopf fuhr herum. »An die frische Luft!«, schrie jemand zornig. Das war Contessa, die mit einer Hand die Röcke raffte und sich mit der anderen an der Wand vorantastete wie eine Blinde. So mühte sie sich den schmalen Gang zur offenen Kajüte entlang. Ich rückte widerstrebend von Duncan ab; meine Schwester hatte die gleiche Gabe, im falschen Moment zu erscheinen, wie eine alte Tante, die nichts weiter zu tun hatte, als die Anstandsdame zu spielen.
    Alex folgte ihr in glänzend polierten Stiefeln, einer eng anliegenden Hose und einem Uniformrock mit langen Schößen in sattem Grün und goldfarbenem Futter. Er bewältigte das Schwanken des Schiffes besser: Er bewegte sich sogar so anmutig, dass er es schaffte, mit dem Schwert, das er trotz all der Sicherheitsvorkehrungen auf dem Schiff stets umgeschnallt trug, nirgendwo anzustoßen.
    »Erlaube mir, dir zu helfen, Contessa«, sagte er galant, ein leicht hinterhältiges Lächeln auf den Lippen, und nickte erst mir, dann Duncan flüchtig zu. Seine leichten Sommersprossen, das feine, blonde Haar und die schlanke Gestalt mit der schmalen Taille erinnerten mich an seinen mörderischen, machtgierigen Bruder – den Mann, der meinen Palast besetzt und meine Adoptiveltern ermordet hatte. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Brüdern hatte mir sehr zu schaffen gemacht, bis ich erkannt hatte, dass sie abgesehen von ihrer äußeren Erscheinung so verschieden waren wie Salz und Sand. Gott sei Dank.
    »Ich will deine Hilfe nicht«, brummte Contessa mit roten Flecken auf den blassen Wangen, während sie zur Treppe schwankte. »Ich versuche ja gerade, von dir fortzukommen.«
    »Contessa, Liebste …« Mit einem Glitzern in den grünen Augen streckte er die Hand aus, um ihr zu helfen, und sie riss sich mit klingelndem Schmuck von ihm los. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu – den musste sie von den Nonnen gelernt haben, die sie großgezogen hatten – und plagte sich die steilen Stufen hinauf. Der Wind peitschte ihr das offene Haar in die Augen und blähte ihren Rock. Ich würde meine liebe Mühe haben, die blonden Strähnen heute Abend zu entwirren. Sie fand das Gleichgewicht wieder und stapfte in ihren zierlichen Stiefeln in Richtung der Reling davon.
    Alex strapazierte sein Glück, indem er sich mit einer Hand über das glatt rasierte Kinn strich und dann der zierlichen Frau die Treppe hinauf folgte. Der kluge, lebhafte Prinz langweilte sich, und meine Schwester zu necken war offenbar der einzige Zeitvertreib, der ihm einfiel. Bedauerlicherweise machte Contessas provinzielles, unbeherrschtes Temperament sie zur leichten Beute.
    Die Stimmung war umgeschlagen, und Duncan rutschte auf der

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