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Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)

Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)

Titel: Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Atwood
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der Lämmer einem Löwamm zum Opfer fiel. Auch die Löwämmer scheinen sich zu vermehren.
    »Einer der Craker berichtet, etwas gesichtet zu haben, das sich nach einem Bären anhört«, schreibt Toby. »Verwunderlich wäre es nicht. Vielleicht sollten wir für die Bienenstöcke eine Wache aufstellen? Es sind jetzt zwei Stöcke, denn wir haben noch einen zweiten Schwarm gefangen.
    Es werden immer mehr Rehe: Sie sind eine akzeptable Quelle für Tierprotein. Wild ist viel magerer als Schwein und nicht so schmackhaft. Erstklassigen Speck bekommt man davon nicht. Aber Rebecca meint, das Fleisch sei gesünder.«
    Das Fest der Gymnospermen. Vollmond.
    Toby beging den Fehler, den anderen zu verkünden, dass heute das Gottesgärtnerfest der Gymnospermen sei. Es wurden einige schlechte Witze gerissen über Gymnasten, Spermien und sogar über die männlichen Craker, einer auch von Zeb, aber das war ein gutes Zeichen. Seine Trauerzeit schien sich dem Ende zuzuneigen.
    Drei weitere funktionstüchtige Solareinheiten sind installiert worden. Die bereits bestehende ist außer Betrieb. Eine der violetten Bioletten ist defekt. Shackleton und Crozier haben mit der Herstellung von Kohle experimentiert; mit gemischten Ergebnissen. Nashorn, Katuro und Manatee sind unten an der Küste angeln gegangen. Elfenbeinspecht baut ein Coracle.
    Zwei junge Organschweine – eigentlich fast noch Ferkel – haben sich unter dem Gartenzaun durchgegraben und wurden beim Fressen der Wurzelgemüse erwischt, vor allem der Mohrrüben und Rote Bete. Hinsichtlich der Schweine waren die MaddAddamiten bei der Wache nachlässiger geworden, denn sie hatten sich auf die Abmachung verlassen. Die Erwachsenen halten sich auch daran; aber junge Leute wollen ja immerzu Vorschriften brechen.
    Eine Besprechung wurde anberaumt. Die Schweine schickten eine Delegation von drei Erwachsenen, die zerknirscht und verärgert wirkten, wie immer, wenn sich Erwachsene für ihre Kinder schämen müssen.
    Es werde nicht wieder vorkommen, sagten die Organschweine. Den jungen Straftätern wurde mit einer jähen Umwandlung in Speck und Knochensuppe gedroht, was die angestrebte Wirkung wohl nicht verfehlt hat.
    Sankt Geyikli Baba, das Fest der Rehe. Neumond.
    Die Bienen sind produktiv: Die erste Honigernte hat stattgefunden. Weiße Segge hat eine musikalische Meditationsgruppe ins Leben gerufen, an der einige der Craker große Freude haben. Beluga hilft ihr. Tamaraw hat mit der Herstellung von Schafskäse experimentiert, sowohl der harten als auch der weichen Variante; und mit Joghurt. Die Kinderkrippe ist fertig geworden, gerade rechtzeitig. Sehr bald werden die drei Kinder zur Welt kommen, wobei Swift-Fuchs behauptet, sie erwarte Zwillinge. Es wird über Kinderbettchen diskutiert.
    »Blackbeard hat jetzt sein eigenes Tagebuch«, schreibt Toby. »Ich habe ihm einen Kugelschreiber und einen Bleistift geschenkt. Ich wüsste gern, was er schreibt, aber ich will ihn nicht bedrängen. Er ist jetzt genauso groß wie Crozier. Schon jetzt zeigt er erste Anzeichen von Bläue; sehr bald wird er erwachsen sein. Warum macht mich das traurig?«
    Sankt Fiacrius der Gärten
    Dies ist meine Stimme, die Stimme Blackbeards, die ihr in eurem Kopf hört. Das nennt man Lesen . Und dies ist mein eigenes Buch, ein neues für alles, was ich geschrieben habe, nicht für das, was Toby geschrieben hat.
    Heute haben Toby und Zeb etwas Merkwürdiges getan. Sie sind über ein kleines Feuer gesprungen, und dann gab Toby Zeb einen grünen Zweig und Zeb gab Toby einen grünen Zweig. Und dann küssten sie sich. Und alle Zweihäuter sahen zu und dann jubelten sie.
    Und ich (Blackbeard) sagte: »O Toby, warum machst du das?«
    Und Toby sagte: »Es ist ein Brauch, den wir haben. Damit zeigen wir, dass wir uns lieben.«
    Und ich (Blackberd) sagte: »Aber ihr liebt euch doch auch so.«
    Und Toby sagte: »Das ist schwer zu erklären.« Und Amanda sagte: »Weil es sie glücklich macht.« Blackbeard (ich bin Blackbard Blackbeard) versteht das nicht. Aber das, was sie glücklich oder unglücklich macht, ist merkwürdig.
    Bald wird Blacbeard bereit sein für seine erste Paarung. Wenn die nächste Frau blau wird, wird er ebenfalls sehr blau werden und Blumen pflücken; und vielleicht wird er ausgesucht. Er (ich, Blackbeard) fragte Toby, ob die grünen Zweige etwas Ähnliches seien wie die Blumen, die wir schenken, damit wir ausgesucht werden, und sie sagte ja, so etwas Ähnliches. Also verstehe ich es jetzt besser.
    Danke. Gute

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