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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Eintritt in die Gilde abgelehnt haben oder von der Gilde zurückgewiesen worden sind.« Er überlegte kurz und sah dann Dannyl an. »Und Akkarin weiß offensichtlich sehr genau über Eure Verhältnisse Bescheid, hat Euch aber dennoch nicht zurückgerufen oder irgendwie beschuldigt. Vielleicht ist er toleranter, als es die meisten Kyralier sind.«
    Dannyl lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Nur weil ich ihm nützlich bin. Er mutet mir große Risiken zu, damit ich diese Rebellen finde.«
    »Ein Mann in seiner Position darf nicht zögern, diejenigen, die ihm unterstellt sind, zu benutzen«, sagte Irand streng. »Ihr habt Euch dafür entschieden, Botschafter der Gilde zu werden, Dannyl. Jetzt seid Ihr der verlängerte Arm des Hohen Lords. Manchmal muss man große persönliche Risiken eingehen, um seinen Aufgaben gerecht zu werden. Lasst uns hoffen, dass diesmal nur Euer Ruf auf dem Spiel steht und nicht Euer Leben.«
    Dannyl seufzte. »Ihr habt Recht. Natürlich ist es so.«
    Tayend kicherte. »Irand hat immer Recht, außer wenn es um die Methoden der Katalogisierung geht...« Er grinste, als der Bibliothekar sich abrupt und mit strengem Blick zu ihm umwandte. »Ich vermute also, dass die Rebellen annehmen, Dannyl habe allen Grund, der Gilde zu grollen. In diesem Falle werden sie in ihm ebenfalls einen potenziellen Bündnispartner sehen.«
    »Und einen Lehrer«, fügte Irand hinzu.
    Dannyl nickte. »Wenn ich mich als unwillig erweisen sollte, werden sie wahrscheinlich denken, sie könnten mein Schweigen erzwingen, indem sie damit drohen, mein Verhältnis zu Tayend bekannt zu machen.«
    »Ja. Du musst die Sache allerdings sorgfältig planen«, warnte Tayend.
    Sie erwogen verschiedene Möglichkeiten, mit den Rebellen Kontakt aufzunehmen. Nicht zum ersten Mal war Dannyl froh, das Vertrauen des Bibliothekars zu genießen. Tayend hatte einige Monate zuvor darauf bestanden, dass sie seinem Irand ihr Verhältnis offenbarten - er würde dem alten Mann jederzeit sein Leben anvertrauen, hatte er Dannyl versichert. Zu Dannyls Bestürzung hatte Irand sich durchaus nicht überrascht gezeigt.
    Soweit Dannyl und Tayend wussten, glaubte man am Hof von Elyne weiterhin, dass Dannyl Tayends Neigung zum gleichen Geschlecht unbekannt sei und er sie auf keinen Fall teile. Rothen hatte Dannyl von ähnlichen Gerüchten berichtet, die in der Gilde die Runde gemacht hätten, aber schnell wieder verstummt seien. Trotz alledem fürchtete Dannyl, dass in der Gilde die Wahrheit bekannt werden, er seiner Stelle enthoben und zurückbeordert werden könnte.
    Deswegen hatte ihn auch Akkarins Wunsch, die Rebellen die Wahrheit über ihn und Tayend herausfinden zu lassen, so erschreckt und verärgert. Es war schwer genug, seine Beziehung zu Tayend geheim zu halten. Sich den Rebellen gegenüber zu offenbaren, war ein Risiko, das er nicht eingehen wollte.
     
    Es war schon spät, als es an der Tür klopfte. Sonea blickte von ihrem Tisch auf. Brachte ihre Dienerin ihr noch einen Becher heißen Raka? Sie hob die Hand, hielt dann aber inne. Lord Yikmo, der Krieger, der sie zur Vorbereitung auf den Herausforderungskampf trainiert hatte, hatte immer gesagt, ein Magier solle sich nach Möglichkeit abgewöhnen zu gestikulieren, wenn er Magie übte - denn durch seine Gesten ließ er stets seine Absichten erkennen. Mit unbewegten Händen öffnete sie lediglich mit ihrem Willen die Tür. Takan stand draußen auf dem Flur.
    »Mylady«, sagte er. »Der Hohe Lord wünscht Euch in der Bibliothek zu sehen.«
    Sie starrte ihn an und spürte, wie ihr das Blut in den Adern gefror. Was wollte Akkarin zu dieser späten Stunde von ihr?
    Takan hielt den Blick unverwandt auf Sonea gerichtet und wartete.
    Sie schob ihren Stuhl zurück, stand auf und ging zur Tür. Takan begleitete sie zur Bibliothek. Bevor sie eintrat, spähte sie verstohlen durch die bereits geöffnete Tür.
    Die Wände waren ringsum mit Bücherregalen vollgestellt; vor einem stand mit ausreichend Abstand ein großer Tisch. Die einzigen anderen Möbel waren zwei große Sessel mit einem kleinen Tisch mitten im Raum. In einem der Sessel saß Akkarin. Sonea verbeugte sich vor ihm, und er deutete auf den anderen Sessel, vor dem auf dem Tisch ein kleines Buch lag.
    »Ich möchte, dass du dieses Buch liest«, sagte er. »Es wird dir bei deinen Studien zur Errichtung von Bauwerken mittels Magie nützlich sein.«
    Sonea trat an den Tisch, nahm das kleine, in Leder gebundene und sehr zerlesene Buch zur Hand und

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