Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke
sich wirklich über ein Pferd freuen.«
Durch den Leseraum geht ein Raunen. »Deshalb möchte ich Geld sammeln.«
»Das du wieder klauen kannst«, kreischt Josi.
»Wenn du willst, machst du die Kasse.« Ada weiß selbst nicht, wie sie auf die Idee gekommen ist, aber damit hat diese blöde Kuh zumindest vorübergehend keinen Wind mehr in den Segeln.
»Geld, mit dem wir auf einer Auktion ein Pferd für Bel ersteigern können.« Ada blickt ihre Mitschülerinnen ernst an. Sie erntet puren Unglauben.
»Was für ein Blödsinn«, hört sie einige tuscheln.
»Jetzt dreht sie komplett durch«, behauptet Vivienne ungläubig.
Sabrina nickt. »Ist heute etwa Weihnachten?.«
Ada ist frustriert. Glaubt ihr hier eigentlich überhaupt jemand?
»Mädels.« Candy erhebt sich. »Die Idee ist klasse. Ich bin dabei.« Candy hätte die Ansprache halten müssen, warum ist Ada das nicht früher eingefallen?
»Sollen wir jetzt etwa alle für Bel spenden?«, fragt Sabrina. »Das reicht doch nie und nimmer, außer für ein Schaukelpferd «
Die Klasse kichert albern. Ada merkt, dass sie schlecht vorbereitet ist. Sie hat keinen Plan - und läuft auf. Verdammt! Sie könnte diese Leselampe auf den Boden donnern vor Wut und Ohnmacht.
»Sorry, Ladys.« Die sonore Stimme von Mister Bucks holt sie zurück auf den Boden des Lesesaals der Bibliothek. »Darf ich Ihnen eine Geschichte erzählen?« Niemand sagt etwas, alle sehen den alten Mann mit dem Riesenbart und der Horrorbrille gespannt an.
»Es war einmal . . .« Ada sinkt zurück auf ihren Stuhl, verschränkt die Arme und ihr bleierner Kopf fällt nach vorn. Sie will Geld sammeln und dieser blinde Weihnachtsmann torpediert ihr Anliegen mit einem Märchen!
»... ein Soldat, der Martin hieß. An einem Wintertag ritt er auf seinem Pferd am Stadttor vorbei und begegnete dort einem armen unbekleideten Mann.« Die tiefe Stimme von Mister Bucks fesselt die Klasse - kein Mädchen tuschelt oder kichert.
»Außer seinem Mantel und seinen Waffen hatte er nichts. Kurz entschlossen teilte er mit dem Schwert seinen Mantel und verschenkte ihn an den Bettler.« Mister Bucks lächelt die Mädchen an.
»Was ist aus ihm geworden?«, will Candy wissen.
»Der heilige Martin«, erklärt Mister Bucks und schmunzelt.
»Überlegt euch, ob ihr nicht auch teilen wollt.«
»AI SO , wer Lust hat, heilig zu werden und Bel - ich meine Ada zu helfen, kommt nachher in Josis Apartment«, verkündet Candy.
Ada staunt nicht schlecht, als sich die ganze Klasse in Josis Apartment breitmacht.
»Das mit den Spenden finde ich blöd«, meint Josi mit Nachdruck.
»Wenn du shoppen gehst, denkst du doch auch nicht darüber nach, wie viel du ausgibst«, wirft ihr Ada vor.
»Aber dann hab ich auch was davon«, giftet Josi zurück. »Klamotten nämlich.«
»Stimmt«, erklärt Vivienne und fläzt sich auf Bels Wasserbett.
Das ist doch DIE Idee! »Und was ist - wenn wir unsere Klamotten verkaufen?« Ada strahlt. »Jede hat doch in ihrem Schrank bestimmt ich weiß nicht, wie viele Sachen, die out sind oder nicht mehr passen oder die einfach ’n Fehlkauf waren.«
»Und WER soll dafür Kohle ausgeben?«, fragt Josi skeptisch.
»Meine Mutter hat eine Galerie - direkt hinterm Piccadilly Circus«, sagt Nathalie mehr nebenbei.
Ada fährt herum. Das stille Mädchen ist ihre Rettung. »Könnten wir da nicht so was wie ’ne Modenschau machen?«
Nathalie nickt. »Groß genug ist der Laden auf jeden Fall.«
Die Mädchen fangen laut und wild an zu planen.
»Ich werde Topmodel!«, ruft Vivienne glücklich.
»Ich wollte schon immer mal auf ’ner Schau laufen«, träumt Sabrina.
Josi lächelt Nathalie an. »Ist das wirklich dein Ernst?«
Das Mädchen wird rot und sieht auf den Boden. »Da sind dauernd irgendwelche Vernissagen. Wieso nicht auch ’ne Modenschau?«
»Okay, Mädels, Ruhe mal ganz kurz.« Josi breitet die Arme aus. »ICH übernehme die Organisation, sobald wir das Okay von deiner Mutter haben.« Sie nickt Nathalie zu. »Dann überlegt sich jede, welche Klamotten sie nicht mehr braucht.«
Candy stellt sich neben Josi: »Meine Ma kann mir einen Ablaufplan schicken - wozu arbeitet die bei Victoria’s Secret ?«
Die Mädchen kreischen begeistert durcheinander.
Ada verfolgt atemlos das Geschehen. Ihr wird hier gerade IHRE Idee geklaut. Und zwar von Josi!
»Moment«, ruft sie in das Getümmel. Doch keines der Mädchen schenkt ihr Beachtung.
Wütend und türknallend verlässt sie das Apartment. Wie ungerecht
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