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Firebird

Firebird

Titel: Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Prolog
    Lt. Jeremy Dalton maß den Monitor mit einem finsteren Blick. »Immer noch nichts, Steve?«
    Steve Yaniwicz aktivierte den erweiterten Scan, legte die Finger auf die Ohrkanalhörer, um anzudeuten, dass die KI ihm etwas erzählte, kontrollierte eine Anzeige und schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Noch kein Zeichen von ihr.«
    Dalton trug seine formelle weiße Uniform in Erwartung der bevorstehenden Feier anlässlich der Übergabe des Kommandos. »Okay«, sagte er. »Sie müssen irgendwo in der Nähe sein. Geben Sie mir Bescheid.«
    »Ja, Sir.«
    Er rief den diensthabenden Offizier. »Immer noch negativ, Mr Brolley«, sagte er.
    »Rücksprache mit dem Rest des Geschwaders erfolgt, Jerry?«
    »Ja, Sir. Sie sind nicht in diesem Gebiet.« Seit der geplanten Ankunftszeit der Abonai waren bereits zwei Stunden vergangen. Der dellacondanische Sternenantrieb war wie sein Vorgänger, das Armstrongsystem, nicht sonderlich genau. Man konnte durchaus dreißig oder vierzig Millionen Klicks von dem gewünschten Zielpunkt entfernt herauskommen. Aber sie deckten ein ausgedehntes Gebiet ab. Der Kreuzer müsste längst entdeckt worden sein.
    »Also gut« , sagte Brolley, ohne sich die Mühe zu machen, seine Besorgnis zu verbergen. »Geben Sie dem Flottenkommando Bescheid.«
    Admiral Thadeus O’Conner war an Bord des erwarteten Schiffs und sollte das Kommando über das 314. Angriffsgeschwader übernehmen. Dalton hatte O’Conner noch nie gesehen und wusste nichts über ihn, aber er musste eine Verbesserung gegenüber ihrer derzeitigen Kommandantin, Mary D’Angelo, darstellen. Die Frau, die niemals lächelte. Mit der man einfach nicht arbeiten konnte. Die keine Bedenken hatte, untergeordnete Kommandanten in Gegenwart sämtlicher Personen zusammenzustauchen, die zufällig gerade anwesend waren, wenn sie sich aufregte. Sie beharrte darauf, jedem in mikroskopisch genauen Details zu erklären, wie er seine Arbeit zu machen hatte. Und sie brachte der Befehlskette keinerlei Respekt entgegen. Wenn ihr nicht passte, wie ein Offizier von niedrigem Dienstgrad seine Aufgabe erfüllte, schlug sie nicht den Weg über seinen Vorgesetzten ein, sondern nahm sich den Übeltäter persönlich vor. Sie genoss es offensichtlich, Krach zu schlagen, und es gab niemanden im Geschwader, und ganz besonders nicht an Bord der Celestine , der ihr, wenn sie erst abrückte, eine Träne nachweinen würde. Wie zwangsläufig üblich in derartigen Fällen, war sie befördert worden.
    Er drehte sich wieder zu dem Funker um. »Steve …«
    »Ja, Mr Dalton?«
    »Schicken Sie der Kommandozentrale in Point Edward eine Nachricht. Sagen Sie denen, wir warten immer noch. Bitten Sie sie, uns eine aktualisierte geschätzte Ankunftszeit zu nennen.« Point Edward lag mehr oder weniger an der nächsten Straßenecke. Ein Vierzig-Minuten-Flug. Rein in den Hyperraum und wieder raus. Es war schwer, sich vorzustellen, was dazwischen gekommen sein könnte.
    Er sah zu, wie Yaniwicz die Nachricht abschickte. Das, so nahm er an, würde den Kreuzer überzeugen, endlich aufzutauchen. Aber so kam es nicht.
    Es würde ungefähr zwanzig Minuten dauern, bis die Nachricht in Point Edward angekommen wäre. Dalton blickte durch die Sichtluke hinaus zur Verschleierten Dame, die, in seinen Augen, keinerlei Ähnlichkeit mit einer Frau hatte, sondern nach genau dem aussah, was sie war: ein Nebel, angefüllt mit einer Million Sternen, die durch die Nacht trieben. Janet McReady, die hingegen äußerst weiblich aussah, meinte, ihm fehle es an Vorstellungsvermögen, und gab vor, Mitleid mit ihm zu haben.
    Janet würde die Wache in drei Stunden übernehmen. Sie war eine Intellektuelle, schön, aber überheblich. Las philosophische Werke und behauptete, sie könne das Kind aus Barnables unzugänglicher Kunst hervorlugen sehen. Wie, so würde sie sagen, konnte man das nur übersehen. Nun, sie sah gut aus, und was konnte man sich von einer Frau schon mehr wünschen?
    Er dachte immer noch an Janet, als Yaniwicz eine Hand hochreckte, um ihm zu signalisieren, dass er etwas für ihn hatte. Es war noch zu früh für eine Antwort von Point Edward. Die konnten die Nachricht noch nicht einmal erhalten haben. Er wollte zum Kommunikationspult gehen, doch Yaniwicz deutete auf den Hilfsschirm.
    Von: Flottenkommando – Dritte Flotte
    An: Celestine
    Betreff: Abonai
    Bewegungsmeldung zu Abonai 1720Z nicht eingetroffen. Bestätigen Sie Anwesenheit der Abonai in Ihrem Gebiet.
    Bewegungsmeldungen wurden routinemäßig bei

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