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Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Martina.
„Gut, daß ich dich treffe!“ sagte sie, ohne zu erschrecken. „Wo sind denn die andern? Ich muß falschrum gefahren sein.“ Sie stieg ab und lehnte das Rad an die Mauer. „Wie spät ist es eigentlich?“
Walter leuchtete auf seine Uhr und sah, wie daneben etwas blitzte und zuschnappte. Dann sah er nichts — und hörte auch nichts mehr, fühlte nur viele Hände auf sich, Fesseln an den Beinen und daß er weggetragen wurde.
Diese hinterlistigen Hühner! grollte er stumm. Jetzt nicht wehren! Je zahmer ich bin, desto eher werden sie leichtsinnig.
Auch Werner hatte seinen Posten wieder bezogen. Da klopfte jemand an das verriegelte Tor. „He, ich bin’s, Martina! Ich hab mich verfahren. Sind die andern schon da?“
„Die sitzen in der Folterkammer.“ Werner schob den schweren Holzriegel zurück, Martina kam mit dem Fahrrad herein. Sie lehnte es an die Wand, drehte sich um und lächelte ihn an.
„Puh! Lange Fahrt zu euch. Wie spät ist es eigentlich?“

 
Tauschhändel
     
Die fünf Mädchen und acht Ritter hatten es sich rund um den steinernen Richtertisch bequem gemacht und waren sofort zur Sache gekommen. Nach einigen erstaunten Blicken, faßte Stephan zusammen, was Beatrix und Ingrid den Rittern an Unverschämtheiten aufgetischt hatten.
„Wir sollen also mit euch tippen. Und das gleich jetzt hier, weil ihr die Tippscheine wieder mitnehmt. Verträge über unsere Gewinnbeteiligung lehnt ihr ab…“
„Du bist ein helles Kerlchen“, unterbrach Ingrid.
„Dann fahrt am besten gleich wieder heim“, antwortete ihr
Bruder. „Unter diesen Bedingungen sind wir nicht interessiert.“
„Moment!“ Sophie hob die Hand. „Wir würden eure Tippreihen mit übernehmen. Ihr hättet keinerlei Kosten…“
„Lieber Kosten und reelle Gewinnchancen“, erklärte Andi. „Wenn sie’s so gut mit uns meinen, ist sicher was faul!“ befand Klaus, und Hans-Jürgen wies auf seine Verträge hin, bei denen niemand übervorteilt wurde. Nach einigem Hin und Her lenkten die Mädchen ein. Man könne die Tippgemeinschaften aufteilen. Für die eine Hälfte sollten die Ritter bezahlen, für die andere die Rosenfelserinnen.
„Sagt mal“, unterbrach Mücke die Überlegungen, „ich hab den Eindruck, ihr wollt uns hinhalten. Was schaut ihr denn dauernd auf die Uhr?“
„Weil ihr euch nicht entscheiden könnt!“ fauchte seine Schwester. „Wir haben noch die Rückfahrt vor uns.“
Dampfwalze erhob sich von der Streckbank. „Um das noch mal klarzustellen: Ihr wollt was von uns, nicht wir von euch! Wenn ihr euch in drei Minuten nicht einig seid, werfen wir euch raus und gehen schlafen.“
„Moment noch!“ Auch die Mädchen waren aufgestanden. „Euer Babyschlaf soll nicht zu kurz kommen“, gab Beatrix zurück. „Unter bestimmten Bedingungen sind wir vielleicht bereit, eure Verträge zu unterschreiben…“
„Auf einmal!“ höhnte Dieter. „Wozu dann das Theater?“
„Man wird ja noch ein bißchen handeln dürfen, oder?“ erwiderte Ingrid spitz.
„Und was wären diese bestimmten Bedingungen?“ wollte Klaus wissen. Sophie wandte sich ihm zu. „Daß die Horn nichts erfährt. Das müßtet ihr uns versprechen.“
„Den Beweis habt ihr doch längst!“ sagte Stephan ungeduldig, „Pummel und Eugen sind mit ihr gesegelt und haben dichtgehalten…“
„Obwohl Martina ihr verraten hat, daß die beiden tippen!“ fügte Ottokar hinzu, ohne seinerseits Fräulein Dr. Horn zu verraten.
„Versprecht es!“ beharrte Ingrid.
Ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Irgendwas muß da faul sein, aber von mir aus…“
Hans-Jürgen unterbrach ihn. „Deswegen kommt es auf den Wortlaut an! Wie bei Verträgen. Gut. Wir sagen ihr bestimmt nichts…“
„Ehrenwort?“ fragte Beatrix.
„Ritterwort“, bestätigte Hans-Jürgen. „Sollte sie aber durch irgendwelche Umstände, die ihr verursacht habt, etwas erfahren, ist das nicht unsere Schuld.“
„Mann! Ultraspezial!“ freute sich der vorsichtige Dieter, während die Mädchen besorgte Blicke wechselten.
Dumpfe Schritte kamen näher. Mit unwilligem Ächzen öffnete sich die schwere Eisentür, ein atemloser und zerzauster Walter wankte herein, starrte die Mädchen an und schob die Tür mit dem Rücken zu. „Haltet sie fest!“ rief er. „Das sind nicht alle. Hier wimmelt’s von Hühnern. Mich haben sie überfallen mit einem ganz hinterlistigen Trick. Martina hat echte Handschellen dabei.“ Und er berichtete, wie es ihm ergangen war. Gefesselt und geknebelt hatten sie ihn hinter

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