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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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1. KAPITEL
    I n Dallas war es an diesem Donnerstag im Juli sehr heiß.
    Der Bürgersteig glühte vor Hitze, sie drang durch das dünne Leder von Elizabeth Majors Schuhen und zwang sie zur Eile, obwohl ihr eigentlich jede Bewegung bei der drückenden Temperatur schwer fiel. Das moderne Bürohochhaus, in dem sie arbeitete, besaß keine eigene Tiefgarage, da der Bauherr diese wegen eines vorhandenen Parkplatzes auf der anderen Straßenseite für überflüssig gehalten hatte. Jedes Mal, wenn Elizabeth die Straße bei Regen überquerte oder, wie jetzt, seit Beginn der Hitzewelle, in der Sonne schmorte, schwor sie sich, Ausschau nach anderen Büroräumen zu halten. Sie änderte ihre Meinung aber immer, sobald sie das Gebäude betrat. Doch das Bewusstsein, frei entscheiden zu können, vermittelte ihr ein gutes Gefühl.
    Abgesehen von der Parksituation, bot das Bürohochhaus perfekte Arbeitsvoraussetzungen. Es war erst zwei Jahre alt, die Einrichtung wirkte reizvoll und gleichzeitig zweckmäßig. Die Farbzusammenstellung im Foyer stellte eine harmonische Mischung aus Grau, Dunkelrot und Weiß dar und entsprach dadurch sowohl dem männlichen als auch dem weiblichen Geschmack. Üppige Grünpflanzen, von Fachkräften kunstvoll arrangiert, verstärkten den Eindruck von Frische und Geräumigkeit. Die Aufzüge waren technisch auf dem neuesten Stand und funktionierten einwandfrei. Elizabeths vorheriges Büro hatte in einem älteren Gebäude gelegen. Dort hatte es immer wieder Ärger mit den Fahrstühlen und dem Reparaturservice gegeben. Daher schätzte sie die neuen Räume doppelt.
    Ein privater Wachdienst kümmerte sich um die Sicherheit. Er war von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends in zwei Schichten im Einsatz. Jeder, der das Gebäude vor sechs Uhr früh betreten oder später als zehn Uhr abends verlassen wollte, musste den Wachdienst informieren. Es ging allerdings das Gerücht um, dass die Computerfirma in der zehnten Etage die Einführung einer dritten Arbeitsschicht plante. Dann wäre der Wachdienst sogar rund um die Uhr im Einsatz. Bis dahin aber wurde das Gebäude werktags um zweiundzwanzig Uhr und am Wochenende um achtzehn Uhr verschlossen.
    Elizabeth öffnete die Außentüren und seufzte erleichtert, als sie die kühle Luft auf dem heißen Gesicht spürte. Die Schweißperlen, die sichdort auf dem Weg vom Auto bis ins Haus gebildet hatten, trockneten schnell. Elizabeth betrat das Foyer durch eine der großen Glastüren, die hinter den Außentüren den Innenraum schützten. Die Klimaanlage arbeitete auf vollen Touren, und der plötzliche Temperaturwechsel ließ Elizabeth eine Sekunde lang erschauern. Ihre Seidenstrumpfhose klebte an den Beinen, und bei dem feuchten Gefühl verzog sie das Gesicht. Trotz allem war sie bester Stimmung und frohlockte, während sie das Foyer in Richtung der Aufzüge durchquerte.
    Ein hoch gewachsener Mann mit ungekämmten Haaren, der wie ein Rennradfahrer aussah, betrat den Aufzug direkt vor ihr. Elizabeth war sofort in Alarmbereitschaft versetzt, verlagerte den Riemen ihrer Handtasche auf die linke Schulter und streckte die rechte Hand flink nach dem Knopf für die fünfte Etage aus. Der Mann war noch schneller. Elizabeth sah seine große, schwielige Hand vor sich, als er genau diesen Knopf drückte. Sie warf dem Mann ein unverbindliches Lächeln zu, so, wie sich Fremde in Aufzügen zulächeln, und heftete den Blick dann fest auf die geschlossenen Türen. Auf dem kurzen Weg nach oben entspannte sie sich allmählich. Wenn der Mann zur fünften Etage wollte, hatte er zweifellos irgendetwas mit „Quinlans Sicherheitsservice“ zu tun.
    Elizabeth verließ den Aufzug. Der Mann folgte ihr, als sie den Flur entlangging. Ihre Büroräume lagen auf der linken Seite. Die elegante Einrichtung war durch eine Glaswand sichtbar. Elizabeth stellte fest, dass ihre Sekretärin Chickie von der Mittagspause zurück war und ihr neugierig entgegenblickte. Besser gesagt, sie begutachtete unverhohlen den Mann hinter ihr. Elizabeth bemerkte, wie ihre dunklen Augen sich fasziniert weiteten.
    Elizabeth öffnete die Tür zu ihrem Büro. Der Rennradfahrer öffnete, ohne zu zögern, die Tür gegenüber, die zu „Quinlans Sicherheitsservice“ führte. Quinlans Büro hatte kein Fenster zum Flur, es gab nur ein diskretes Namensschild auf der massiven Tür. Elizabeth war aus verschiedenen Gründen froh, dass dort ein Fenster fehlte. Die Leute, die durch diese Tür gingen, waren … interessant, das musste man immerhin

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