Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
uns streben nach einem sinnvollen Beruf. Wir brauchen einen Zeitvertreib und das Gefühl, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu sein. Das Beziehungsgeflecht in einer Firma ist so etwas wie ein Mikrokosmos des Lebens. Die zwischenmenschlichen Kontakte am Arbeitsplatz bieten uns reichlich Gelegenheit, Dinge auszutragen, mit Kollegen, mit Vorgesetzten oder mit dem «Betriebsekel» (ob das nun der Chef ist oder nicht).
Unsere Arbeit konfrontiert uns ständig mit der Frage: Wer bist du? Was für Wertvorstellungen hast du? Wie setzt du deine Prioritäten? Wo liegen deine besonderen Fähigkeiten und Verdienste? Wie kommst du mit anderen aus? In seinen Anforderungen bietet das Berufsleben uns genauso viele Möglichkeiten zum Wachstum wie die Ehe.
Das Leben auf dieser Welt kostet nun einmal Geld. Wenn wir finanziell nicht völlig unabhängig sind, gehört zum rechten Lebensunterhalt, daß wir der Welt mit unserer Arbeit einen Dienst leisten, indem wir unsere Werte und Fähigkeiten einbringen. Wieviel Geld wir damit verdienen, hängt von unseren vermarktbaren Fähigkeiten, dem gewählten Beruf und unserer Selbsteinschätzung ab – dem eigenen Gefühl, was wir wert sind. Unsere Arbeit und unsere finanziellen Angelegenheiten spiegeln wider, wie wir im Augenblick «funktionieren», und enthalten daher viele Möglichkeiten zu innerem Wachstum.
Der Körper als Spiegel
Unser Gesundheitszustand und unsere körperliche Verfassung spiegeln unseren momentanen Grad an Disziplin und emotionaler Klarheit wider und reflektieren, wie unsere Psyche funktioniert. Wir können uns nicht so leicht selbst betrügen, wenn wir in den Spiegel schauen. Wenn wir durch unser Make-up und den modischen Schnitt unserer Kleidung hindurch uns unsere Energie
und Vitalität anschauen, erhalten wir ein wertvolles Feedback über unsere Lebensweise, unseren Grad an Bewußtsein und Disziplin, ja sogar unserer Selbstachtung. Unsere Gesundheit, unsere körperliche Erscheinung und unsere Fitneß, die wir durch richtige Ernährung, Bewegung und ein ausgeglichenes Leben erlangen, fordern von uns ständige Selbstbeobachtung und zwingen uns, immer wieder Bilanz zu ziehen – auch das ist ein wichtiger Teil des Trainings.
Probleme und Lektionen des täglichen Lebens
Welche Lebensbereiche (Beruf, Geld, Partnerbeziehungen, Ausbildung, Gesundheit – zum Beispiel Abhängigkeiten, Ernährung, Sport usw.) waren bisher die größte Herausforderung für dich?
Beschreibe in einem oder zwei Sätzen, was du aus dieser Herausforderung im wesentlichen gelernt oder welche Eigenschaften du dir dadurch erworben hast.
Scheidewege
Das tägliche Leben konfrontiert uns immer wieder mit neuen Entscheidungen. Sollen wir aufstehen oder im Bett bleiben? Heiraten oder unseren Weg allein gehen? Erst einmal studieren oder gleich einen Beruf ergreifen? Ziele wählen, die in greifbarer Nähe oder in weiter Ferne liegen? Jede Entscheidung, die wir treffen, bringt ihre Vor – und Nachteile mit sich. Die Fragen des täglichen Lebens zwingen uns dazu, uns über unsere tief inneren Wertmaßstäbe klarzuwerden, sie gegeneinander abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen. Jede Entscheidung hat Konsequenzen, aus denen wir etwas lernen können. Deshalb ist jeder von uns, der in der Arena des Alltags lebt und arbeitet, automatisch in einer Vollzeitausbildung auf dem Pfad des friedvollen Kriegers.
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Wenn es hart auf hart kommt
Das Leben kann hart und gefährlich sein.
Wer Glück sucht, findet oft nur Kummer und Sorgen,
wer Frieden sucht, erlebt oft nichts anderes als Zwietracht,
wer Liebe sucht, wird häufig enttäuscht.
Die Freude kommt nur zu denen, die die Einsamkeit nicht fürchten.
Das Leben kommt nur zu denen, die keine Angst vor dem Sterben haben.
Nach Joyce Cary
Das tägliche Leben als harte Schule
Wir lernen sehr viel hier auf der Erde, denn das tägliche Leben ist eine harte Schule. Vom ersten Schock der Geburt an erleben wir nicht nur Vergnügen, sondern auch Schmerz. Oft machen wir zusätzlich zu den üblichen Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens eine so schwere Zeit durch, daß wir den taoistischen Weisen verstehen können, der einmal gesagt hat: «Warum feiern die Menschen die Geburt und trauern über den Tod? Sie könnten es ebensogut umgekehrt machen. »
Wir sind wie Schiffe auf dem Meer, die zu verschiedenen Häfen fahren. Manchmal segeln wir ruhig und zielstrebig dahin und lassen uns von den Sternen und unserem Kompaß leiten. Dann wieder haben
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