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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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dachten die Leuten – aber bald nach dem Unfall durchkämmten Generäle das Tal und nahmen alle gesunden Männer mit in einen grauenvollen Krieg. Der Sohn blieb natürlich verschont. So liegt in jedem Geschenk ein Mißgeschick verborgen, und in jedem Mißgeschick verbirgt sich ein Geschenk.
    Einmal streckte ich die Hand nach der Toilettenpapierrolle aus und sah eine Ameise über das Papier kriechen, das ich abreißen wollte. Ich pustete die Ameise von dem Papier, und sie fiel auf den Boden. Vom Standpunkt der Ameise aus war das vielleicht ein großes Mißgeschick, denn sie wußte ja nicht, was ihr sonst passiert wäre.
    Wie man aus seinem Unglück lernen kann
Erinnere dich an eine Situation in deinem Leben, die du als schmerzlich oder schwierig empfunden hast.
Stelle dir folgende Fragen:
Was war an dieser Situation für dich am schwierigsten?
Was hast du an Positivem daraus gelernt?
Worin siehst du die Hauptvorteile dieser an sich schmerzlichen Situation?
Wie kann dir dieses Wissen in Zukunft weiterhelfen?
    Was uns die kleine Drossel lehrt
    An einem kalten Herbsttag, als Tausende von Vögeln in Richtung Süden flogen, um dem Eis und dem Schnee des Winters zu entfliehen, beschloß eine kleine Drossel, nicht mitzufliegen. «Das ist doch nur Zeitverschwendung», überlegte sie sich. «Im nächsten Frühjahr muß ich den ganzen weiten Weg wieder zurückfliegen.» Doch bald brach eine besonders strenge Kälteperiode über das Land herein, und dem kleinen Vogel wurde klar,
daß ihm nichts anderes übrigbleiben würde, als doch wegzufliegen. Er flatterte in den Himmel hinein; doch bald umhüllte ihn eisige Luft, seine kleinen Flügel erstarrten, und er stürzte zu Boden. Zum Glück landete sein fast schon lebloser Körper in einem großen Heuhaufen und rollte dann auf den harten Boden eines Viehgeheges.
    Gerade als das fast schon erfrorene Herz der kleinen Drossel aufhören wollte zu schlagen, kam zufällig eine der Kühe vorbei und ließ direkt auf den kleinen Vogel einen dampfenden Kuhfladen fallen. Der warme Mist hüllte den Vogel ein und rettete ihm das Leben; sein kleines Herz begann wieder kräftig zu pochen, und seine gefrorenen Flügel tauten auf. Die Drossel freute sich, daß sie noch am Leben war, und begann ein schönes Lied vor sich hin zu zwitschern. Das Schicksal wollte es, daß dadurch die Katze des Bauern auf den Vogel aufmerksam wurde. Auf Samtpfoten schlich sie hinüber, untersuchte den Kuhfladen, entdeckte den kleinen Vogel und fraß ihn.
    Aus dieser Geschichte können wir zweierlei lernen:
Nicht jeder, der uns mit Mist bewirft, muß deshalb gleich unser Feind sein.
Nicht jeder, der uns aus einer mißlichen Lage befreit, ist deshalb gleich unser Freund.
    Schwierige Menschen und Situationen sind zwar nicht der einzige Weg zu einer inneren Wandlung, aber oft der zuverlässigste. Sie erzwingen unsere Aufmerksamkeit und zeigen uns, wo unsere Schwachpunkte liegen. In diesem Zusammenhang fällt mir eine Geschichte ein, die ein katholischer Freund mir einmal erzählt hat:
    Die heilige Teresa von Ávila war temperamentvoll, schlagfertig und nie um eine Antwort verlegen. In einer stürmischen Nacht holperte sie in einem alten Pferdekarren, der von zwei altersschwachen Ochsen gezogen wurde, über eine matschige Straße in Spanien.
    Es blitzte und donnerte; da fingen die Ochsen in panischer Angst an zu rennen. Ein Rad des Wagens blieb in einem tiefen
Loch stecken, und der Wagen schlingerte so heftig, daß Teresa hinunterstürzte und mit dem Gesicht im Dreck landete.
    Teresa wußte, daß man Gott für alles dankbar sein muß; aber in diesem Fall war das nicht leicht. Da hörte sie die Stimme ihres geliebten Herrn Jesus: «Verzweifle nicht, Teresa, sondern wachse an diesem Unglück – so etwas vergönne ich nur meinen treuesten Freunden.» Teresa dachte einen Augenblick nach; dann hob sie ihr schlammverkrustetes Gesicht und antwortete: «Vielleicht hast du deshalb so wenige. »
    Schmerz als Augenöffner
    Jeder Mensch wird im Laufe seines täglichen Lebens mit physischen, geistigen und emotionalen Schmerzen konfrontiert. Der physische Schmerz ist am deutlichsten spürbar. Geistiger Schmerz zeigt sich in Form von Sorgen, Reue und Widersprüchen und Verwirrung. Emotionaler Schmerz äußert sich in den verschiedensten Formen der Angst, des Kummers oder des Zorns. In welcher Form der Schmerz auch auftritt – immer löst er einen Drang nach Veränderung aus und weckt uns Schlafende aus unseren Träumen auf.
    Schmerz ist

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