Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
nicht in Ordnung,
und das ist ganz in Ordnung so.
Virginia Satir
In irgendeinem absoluten Sinn hätten wir es vielleicht tatsächlich «besser machen können», aber mit diesem Gedanken bereiten wir uns nur den Weg ins Unglück. Wenn wir rasende Kopfschmerzen haben, sind wir vielleicht nicht so konzentriert bei unseren Pflichten wie am Tag zuvor, an dem es uns hervorragend ging. Aber an beiden Tagen haben wir, so gut wir konnten, unser Bestes gegeben. Und indem wir unseren Körper, unsere Gedanken und unsere Emotionen klären und ins Gleichgewicht bringen, wird unser «Bestes» noch von Tag zu Tag besser.
Ich und die Welt
Wir alle wissen, daß wir unseren Nächsten lieben (oder so gut behandeln) sollen wie uns selbst. Aber wie können wir dieses Gebot befolgen, wenn wir noch nicht einmal gelernt haben, uns selbst zu lieben?
Je zufriedener wir mit uns selbst sind, um so lieber mögen wir auch die Menschen in unserer Umgebung. Wir möchten nun gesünder und länger leben, wir genießen unsere eigene Gesellschaft und brauchen keine ständigen Ablenkungen. Unsere Gedanken und Träume sind keine dunklen Wolken mehr, die unser Leben überschatten, sondern angenehme Vorstellungen.
Wenn das Gefühl unserer eigenen Wertlosigkeit weicht und dem Mitgefühl mit uns Platz macht, dann erst kommen uns all die vielen Bücher, Seminare und Erfahrungen zugute. Vielleicht schauen wir in die Vergangenheit zurück und erkennen, wie oft wir uns das Leben schwerer gemacht haben, als es eigentlich
hätte sein müssen. Aber die Vergangenheit ist vergangen. Wir können höchstens noch etwas daraus lernen. Vor uns liegt eine frohe Zukunft.
Vergebung
Wer glaubt, daß Schuldgefühle uns auf dem «engen, geraden Weg» halten (der von den Moralmaßstäben anderer Menschen definiert wurde), der sollte sich das lieber noch einmal überlegen. Die moderne Psychologie hat oft genug bewiesen, wie gefährlich Schuldgefühle sein können. Um anderen verzeihen zu können, müssen wir erst einmal uns selbst verzeihen. Damit durchbrechen wir die alten Verhaltensmuster und machen den Weg für eine Veränderung frei.
Bei einer Gelegenheit traf ich Gary wieder, einen alten Schulkameraden. Er war in tiefem Selbsthaß versunken, weil er seine Frau und seine Kinder geschlagen hatte. Wir begannen über den Teufelskreis der Wiederholungen zu sprechen. Garys Schuldgefühle, sein Abscheu vor sich selbst und seine Frustration wurden von Mal zu Mal größer, und so begann der Teufelskreis immer wieder von vorn. Ich empfahl Gary einen guten Psychotherapeuten, der ihm half zu verstehen, wie dieses Verhaltensmuster sich bei ihm schon in der Kindheit entwickelt hatte, denn auch sein Vater hatte ihn und seine Mutter mißhandelt. So schuf der Therapeut für Gary die Möglichkeit, sich selbst zu verzeihen und sein Selbstwertgefühl und seine Selbstachtung wiederzugewinnen. Auf diese Weise ließen sich die frustrierenden Erfahrungen aus dem Weg räumen, die Gary zur Gewalt getrieben hatten. (Unser Basis-Selbst lernt nicht das Verhalten, zu dem unsere Eltern uns ermahnen, sondern das Verhalten, das sie uns vorleben .)
Wenn wir uns selbst verurteilen, bleiben wir nur in unseren negativen herhaltensmustern gefangen . Die folgende Übung ist eine einfache psychophysische Methode, uns von unseren Urteilen über uns selbst zu lösen und unser Basis-Selbst von Grund auf zu heilen.
Wie man sich von seinen Selbstverurteilungen löst
Schließe für ein paar Sekunden die Augen, und atme langsam in den Bauch hinein.
Laß dein Bewußtsein zu irgendeiner früheren Handlung oder Unterlassung zurückkehren, die du bereust.
Sage laut oder leise vor dich hin: «Ich löse mich von allen Urteilen über mich selbst wegen... (der Handlung, die du dir verzeihen möchtest). »
Atme dabei tief ein, und stelle dir beim Ausatmen vor, daß du deine Urteile ausatmest. Konzentriere dich dabei nicht auf den Inhalt der Urteile, fühle einfach, wie du sie losläßt und dem Geist übergibst.
Wir können den Kreis unserer Selbsthcilung noch erweitern, indem wir etwas demütiger werden und auch öfter einmal um Verzeihung bitten. Manchmal bin ich so sehr in meine Arbeit vertieft, daß ich wütend werde, wenn eine meiner Töchter mich stört. Hinterher entschuldige ich mich dann bei ihr und bitte sie, mir zu verzeihen. Wenn sie dann lächelt und ja sagt, spüre ich meistens sofort, wie uns ein warmes Licht einhüllt. Solche einfachen Akte der Demut können uns helfen, uns selbst und anderen Menschen
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