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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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unverbesserlichsten Häftlinge (Wiederholungstäter) untersucht. Dabei zeigte sich, daß kein einziger der Häftlinge als Kind ein Haustier gehabt und nie die Verantwortung für ein lebendes Wesen getragen hatte.

    Einsichtige Gefängnisdirektoren genehmigten ein Experiment. Diese Insassen durften ein Kaninchen, einen Vogel, eine Ratte, einen Hamster, eine Katze oder einen kleinen Hund als Haustier bei sich aufnehmen. Die Ergebnisse waren positiv, ja sogar überwältigend: Häftlinge, die vorher gewalttätig gewesen waren, wurden ruhiger und bereiteten sich selbst und anderen nicht mehr so viele Schwierigkeiten. Vielleicht, zu diesem Ergebnis kam die Untersuchung, spielt es tatsächlich eine Rolle, ob man sich um ein kleines Lebewesen kümmern und ihm dienen darf oder nicht. Für ein Haustier zu sorgen steigerte das Selbstwertgefühl dieser Häftlinge, und so wurde der Teufelskreis der Gewalt und Frustration durchbrochen.
    Gelegenheiten zum Dienen
    Wahres Dienen ist keine Handlung, sondern eine Einstellung. Man kann auch aus egoistischen Motiven heraus etwas für andere tun. Wahrer Dienst jedoch entspringt aus einem Gefühl der Demut, der Dankbarkcit und der grundlegenden Erkenntnis, daß wir alle im selben Boot sitzen. Liebe bedeutet, hinter die Persönlichkeit eines Menschen zu schauen und zu erkennen, daß wir, wie Plato gesagt hat, alle «einen schweren Kampf kämpfen». Dienst ist Liebe in Aktion, so einfach wie ein freundliches Lächeln oder ein Kopfnicken zu einem Fremden hinüber oder so allumfassend wie das Leben der Friedenspilgerin oder der Mutter Teresa.
    Dienst am anderen kann viele verschiedene Formen annehmen. Man kann zum Beispiel:
in einem Krankenhaus aushelfen
Menschen in Altersheimen besuchen
mit Kindern und Jugendlichen arbeiten
einen Telefondienst für Selbstmordgefährdete oder für Teenager einrichten, die von zu Hause fortgelaufen sind
ein Obdachlosenheim tapezieren und verschönern
Kindern irgend etwas beibringen, was man gut kann
in einer Umweltschutzorganisation mitarbeiten.

    Immer, wenn wir Mühen auf uns nehmen, um etwas für andere zu tun, tun wir gleichzeitig auch etwas für uns selbst (solange wir uns wohl dabei fühlen).
    Sein Leben in die Hand nehmen
    Solange wir glauben, keinen Erfolg, keine Liebe und keinen Reichtum zu verdienen, erlauben wir uns diese Freuden auch nicht – ganz egal, was für günstige Gelegenheiten sich bieten –, oder wir können sie nicht richtig genießen. Unser Basis-Selbst findet immer Wege, uns das Leben schwerzumachen. Doch da dieser Prozeß auf unbewußter Ebene abläuft, merken wir gar nicht, daß wir selbst uns um unser Unglück bemühen. Statt dessen sind wir frustriert und fragen uns, warum gerade uns immer diese «schlimmen» Dinge «passieren» müssen.
    Welche der in diesem Buch beschriebenen Methoden wir auch in die Praxis umsetzen und welche Prinzipien wir auch begriffen haben mögen – wenn wir wirklich wollen, daß unser Leben sich bessert, müssen wir etwas für unser Selbstwertgefühl tun. Selbstzerstörerische Verhaltensmuster und die falschen Schuldgefühle, die sie erzeugen, können beseitigt werden.
    Ängste, Selbstzweifel, Unsicherheit und das Gefühl der Wertlosigkeit entstehen aus der dunklen Kraft in unserem Inneren, mit der jeder friedvolle Krieger zu kämpfen hat. Sie ist einer unserer hinterhältigsten Gegner, da sie den Talar des Richters trägt.
    Die allgemein herrschenden Mißverständnisse über «Gut» und «Böse», «moralische Gesetze», «Verbrechen und Strafe» und eingebildete «Sünden» haben unser Leben mit einer dunklen Wolke überschattet. Jetzt, kraft unserer Erkenntnis, haben wir die Möglichkeit, dieses falsche Glaubenssystem endlich zu untergraben. Zumindest dämmert uns allmählich, daß wir wohl viel mehr verdient haben, als wir dachten, und vielleicht können wir die dunklen Wolken vom Himmel fortblasen.
    Mitgefühl
    Meist können wir einsehen, daß unsere Eltern ihr Bestes für uns getan haben. Ob sie nun gütig oder grausam, erleuchtet oder unwissend
waren und viele Fehler gemacht haben, innerhalb der Grenzen ihrer eigenen Blindheiten, Ängste und Realitätsvorstellungen haben sie trotzdem getan, was sie konnten.
    Auch wir haben immer unser Bestes getan . Mit diesem Wissen fällt es uns leichter, uns unsere Unzulänglichkeiten zu verzeihen. Doch nicht alle wollen akzeptieren, daß sie ihr Bestes gegeben haben. Dazu sehen sie ihre Fehler viel zu deutlich vor Augen.
    Ich bin nicht in Ordnung, du bist

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