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Die Grenze

Die Grenze

Titel: Die Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, doch sie faßte ihn nur an der Hand und zog ihn zum Schlafzimmer. Sie gab kleine Jammerlaute von sich, und plötzlich wußte er, daß das Schlimmste eingetreten war: Der Junge war tot.
    Zu seiner Verblüffung war Flint im Gegenteil wach und sah sie an. Chert drehte sich zu Opalia um, aber sie machte immer noch ein Gesicht wie jemand, der gerade entdeckt hatte, daß man ihm seinen wertvollsten Besitz gestohlen hatte.
    »Junge?« fragte er und kniete sich neben Flint. »Wie geht es dir?«
    »Wer seid Ihr?«
    Chert starrte ihn an, das vertraute Gesicht, den Schopf von hellem, fast schon weißem Haar, die riesigen, wachsamen Augen. Alles war wie vorher, und doch schien das Kind irgendwie verändert. »Wie meinst du das — wer ich bin? Ich bin Chert, und das ist Opalia.«
    »Ich ... ich kenne Euch nicht.«
    »Du bist Flint, wir ... wir haben uns um dich gekümmert. Weißt du nicht mehr?«
    Langsam und matt schüttelte der Junge den Kopf. »Nein, ich erinnere mich nicht.«
    »Aber ... wenn du nicht Flint bist, wer bist du dann?« In einer Art luftleerem Raum wartete er auf die Antwort. »Wie heißt du?«
    »Ich hab doch gesagt, ich weiß es nicht!« jammerte der Junge. Da war etwas an ihm, das Chert noch nie gesehen hatte, ein gefangenes, verängstigtes Tier hinter dem schmalen Gesicht. »Ich weiß nicht, wer ich bin.«
    Opalia stolperte hinaus ins andere Zimmer, die Hand um die Kehle gekrallt, als bekäme sie keine Luft. Chert folgte ihr, doch als er sie in die Arme nehmen wollte, schlug sie in ihrer Verzweiflung auf ihn ein, und er zog sich zurück. Da ihm nichts Besseres einfiel, ging er wieder ans Bett des Jungen und nahm dessen Hand. Der Junge, der wie Flint aussah, versuchte zunächst, seine Finger wegzuziehen, entspannte sich dann aber und ließ Chert seine Hand halten. Hilflos, müde und leer, da alles, was er außerhalb der Stadttore durchgemacht hatte, zumindest für den Moment wie weggefegt war, saß Chert eine ganze Stunde so da und beruhigte ein verängstigtes Kind, während seine Frau im anderen Zimmer nicht aufhörte zu weinen.

Anhang

Personen
    Agnes — Tochter von Finia und Onsin
    Altania — Königin der Dachlinge
    Alte der Erde — Schutzgeister der Funderlinge
    Anazoria — Brionys jüngste Dienerin
    Andros — Priester, Sekretär des Burgvogts
    Angelos — Gesandter aus Jellon
    Anglin — connorischer Heerführer, erhielt nach dem Sieg bei Kaltgraumoor die Markenlande als Lehen
    Anglin III. — König von Südmark, Brionys und Barricks Urgroßvater
    Anissa — Königin von Südmark, Olms zweite Gemahlin
    Antimon — junger Metamorphose-Bruder im Funderlingstempel
    Argal der Dunkle — xixischer Gott, Widersacher des Nushash
    Arimone — die Erste Ehefrau des Autarchen
    Aswin — Sagenheld, trägt manchmal den Beinamen »Der Betörte«
    Autarch — Sulepis Bishakh am-Xis III., Gottkönig des mächtigsten Reiches auf dem Kontinent Xand
    Avin Brone — Graf von Landsend, Konnetabel von Südmark
    Axamis Dorza — xixischer Kapitän
    Barrick Eddon — Prinz von Südmark
    Baz'u Jev — xandischer Dichter
    Bei-Sonnenuntergang-zurück — Skimmersippe
    Bims — Funderlingszunftmeister
    Block — ein Funderling
    Bort — ein Funderlingshandwerker
    Brambinag Steinstiefel — mythischer Oger
    Brenhall — ein Edelmann
    Brigid — Schankmagd im
Wilden Sauschwanz
    Briony Eddon — Prinzessin von Südmark
    Bruder Okros — Priester-Arzt von der Ostmark-Akademie
    Buck — Soldat der königlichen Garde
    Caddick — Soldat der königlichen Garde, trägt den Beinamen »Langbein«
    Calkin — ein Skimmer
    Caradon Tolly — jüngerer Bruder des Herzogs Gailon Tolly
    Caylor — ein Sagenheld; Prinz und Ritter
    Chaven — Leibarzt der Eddons und Hofastrologe
    Chert Blauquarz — ein Funderling, Opalias Ehemann
    Cheshret — Qinnitans Vater, niederer Nushash-Priester
    Chryssa — Obernovizin im Bienentempel von Xis
    Clemon — berühmter syannesischer Geschichtsschreiber, auch »Clemon von Anverrin« genannt
    Collum — Willows kleiner Bruder
    Collum Saddler — Soldat der königlichen Garde, einer von Vansens Männern bei der Expedition zur Schattengrenze
    Connorische, sivonische und jellische Stämme — »primitive« Stämme, die vor der xandischen Eroberung in Eion lebten
    Conry — Wirt des Gasthauses
Zum wilden Sauschwanz
    Cusy — oberste Begünstigte (oberster Eunuch) im Frauenpalast von Xis
    Dachlinge — Bewohner der Südmarksfeste, von denen kaum jemand weiß
    Daman Eddon — Merolannas Gemahl, Bruder

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