Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
gehen, sie beschützen und hierherbringen.« Lächelnd streichelte er Gratchs Schulter. »Dann werden wir alle zusammen sein.«
    Gratchs vorstehende Brauen zogen sich zu einem fragenden Stirnrunzeln zusammen.
    »Dann werden wir alle zusammen sein, und du wirst nicht nur einen Freund, sondern uns beide haben. Und meinen Großvater Zedd auch. Er wird dich bestimmt gerne um sich haben. Du wirst ihn ebenfalls mögen.« Gratch zeigte schon ein wenig mehr Begeisterung. »Du wirst eine Menge Freunde zum Balgen haben.«
    Bevor der Gar sich auf ihn stürzen konnte, hielt Richard ihn auf Armeslänge von sich. Es gab nur wenig, das Gratch mehr Freude machte, als mit anderen zu raufen. »Ich kann nicht Spaß haben jetzt, Gratch, und mit dir balgen, während ich mich um die Menschen sorge, die ich liebe. Das verstehst du doch, oder? Würdest du dich zum Spaß mit jemand balgen wollen, wenn ich in Gefahr wäre und dich brauchte?«
    Gratch überlegte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf. Richard nahm ihn noch einmal in die Arme. Als sie sich voneinander lösten, breitete Gratch beherzt die Flügel auseinander.
    »Gratch, kannst du bei dem Schnee fliegen?« Gratch nickte. »Auch nachts?« Der Gar nickte erneut und ließ dabei hinter seinem Lächeln seine Reißzähne sehen.
    »Also gut, jetzt hör mir zu, damit du weißt, wie du sie finden kannst. Ich habe dir die Himmelsrichtungen beigebracht, Norden, Süden und so weiter. Du kennst doch die Himmelsrichtungen? Gut. Kahlan ist im Südosten.« Richard zeigte nach Südosten, doch Gratch kam ihm zuvor. Richard mußte lachen. »Gut. Sie ist im Südwesten. Sie entfernt sich von uns und ist auf dem Weg in eine Stadt. Sie dachte, ich würde sie einholen und mit ihr zusammen in diese Stadt gehen, doch das schaffe ich nicht. Ich muß hier warten. Sie muß hierher zurückkommen.
    Sie wird von anderen begleitet. Ein alter Mann mit weißem Haar ist bei ihr, das ist mein Freund, mein Großvater Zedd. Es sind auch noch andere Leute bei ihr, viele davon Soldaten. Eine Menge Leute. Verstehst du?«
    Gratch sah ihn traurig fragend an.
    Richard rieb sich die Stirn, versuchte, trotz seiner Müdigkeit einen Weg zu finden, wie er es ihm erklären konnte.
    »Wie heute abend«, rief Cara von der anderen Seite des Balkons. »Als Ihr heute abend zu all den Menschen gesprochen habt.«
    »Ja! Genau so, Gratch.« Er zeigte hinunter in den Saal und machte eine kreisende Bewegung mit dem Finger. »All die Menschen hier heute abend, als ich zu ihnen gesprochen habe. Ungefähr so viele Leute sind bei ihr.«
    Schließlich knurrte Gratch, daß er verstanden hatte. Richard klopfte seinem Freund auf die Brust. Er zeigte ihm den Brief.
    »Du mußt ihr diesen Brief bringen, damit sie versteht, warum sie hierher zurückkommen muß. Darin wird ihr alles erklärt. Es ist sehr wichtig, daß sie diesen Brief erhält. Verstehst du das?« Gratch schnappte sich den Brief mit einer Kralle.
    Richard fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Nein, so geht das nicht. So kannst du ihn nicht tragen. Vielleicht brauchst du deine Krallen, oder du läßt ihn fallen und verlierst ihn. Außerdem wird er im Schnee ganz naß werden und sie wird ihn nicht lesen können.« Seine Stimme verlor sich, während er über eine Möglichkeit nachdachte, wie Gratch den Brief transportieren könnte.
    »Lord Rahl.«
    Er drehte sich um, und Raina warf ihm im schwachen Licht etwas zu. Als er es auffing, sah er, daß es sich um den Lederbeutel handelte, in dem General Trimacks Brief den weiten Weg vom Palast des Volkes in D’Hara zurückgelegt hatte.
    Richard grinste. »Danke, Raina.«
    Sie schmunzelte und schüttelte den Kopf. Richard steckte den Brief, seine Hoffnung, die Hoffnung aller, in den Lederbeutel und hängte ihn Gratch um den Hals. Gratch gurgelte vor Freude über das neue Stück in seiner Sammlung, dann betrachtete er erneut die Locke von Kahlans Haar.
    »Es ist möglich, Gratch, daß sie aus irgendeinem Grund nicht bei all diesen Leuten ist. Ich habe keine Möglichkeit, vorherzusagen, was alles zwischen jetzt und eurem Zusammentreffen geschehen kann. Möglicherweise ist sie nicht leicht zu finden.«
    Gratch strich über die Haarlocke. Richard hatte gesehen, wie Gratch in einer mondlosen Nacht eine Fledermaus mitten aus der Luft gefangen hatte. Er würde in der Lage sein, Menschen unten auf dem Erdboden zu finden, trotzdem brauchte er noch immer etwas, woran er erkennen konnte, daß es die Richtigen waren.
    »Gratch, du hast sie zwar noch

Weitere Kostenlose Bücher