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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Euch zu verraten, was die Wolken zu sagen haben, aber ich werde keine Kupfermünze dafür nehmen.«
    Das Lächeln kehrte zurück. »Das ist äußerst großzügig von Euch, Meister Ruben.«
    Ein gedrungener Mann beugte sich vor. »Was haben die Wolken denn zu erzählen?«
    Die Wirtsfrau stellte einen dampfenden Teller Entenbraten vor ihn und lenkte ihn damit ab. »Der Tee kommt sofort«, sagte sie und eilte in die Küche zurück.
    »Die Wolken hatten viel zu erzählen über die Winde der Veränderung, meine Herren. Gefahren und Gelegenheiten. Über den ruhmreichen neuen Lord Rahl und die … nun, laßt mich erst von dieser saftig aussehenden Ente kosten, dann werde ich Euch mit größtem Vergnügen alles darüber erzählen.«
    »Greift zu, Ruben«, meinte ein anderer.
    Zedd ließ sich einen Bissen auf der Zunge zergehen und legte eine dramatische Pause ein, um genüßlich zu seufzen, während die anderen ihn mit gespannter Aufmerksamkeit beobachteten.
    »Das ist aber ein sehr seltsames Halsband, das Ihr da tragt.«
    Zedd tippte kauend gegen den Halsring. »So etwas wird heutzutage gar nicht mehr hergestellt.« Der Mann kniff die Augen zusammen und deutete mit dem Pfeifenstiel auf den Halsring. »Scheint gar keinen Verschluß zu haben. Sieht aus wie aus einem Stück. Wie habt Ihr den über Euren Kopf bekommen?«
    Zedd öffnete den Halsring und hielt ihn ihnen hin, die beiden Hälften am Gelenk hin und herbewegend. »Doch, er hat einen. Seht Ihr? Verdammt feine Arbeit, nicht wahr? Man sieht das Gelenk nicht mal, so fein ist es gearbeitet. Ein Meisterwerk der Handwerkskunst. So etwas findet man heutzutage nicht mehr.«
    »Das sage ich auch immer«, meinte der Mann mit der Pfeife. »Wirklich gute Handwerksarbeit findet man nicht mehr.«
    Zedd ließ den Ring wieder um seinen Hals schnappen. »Nein, findet man nicht.«
    »Heute habe ich eine merkwürdige Wolke gesehen. Wie eine Schlange sah sie aus. Schlängelte sich sozusagen durch den Himmel.«
    Zedd beugte sich vor und senkte die Stimme. »Ihr habt sie also gesehen.«
    Alle beugten sich vor. »Was hat das zu bedeuten, Ruben?« fragte einer leise.
    Er sah von einem Augenpaar zum anderen. »Einige Leute meinen, es sei eine Spürwolke, die jemandem von einem Zauberer angehängt wurde.« Zufrieden registrierte Zedd das erschrockene Japsen.
    »Wozu?« fragte der untersetzte Mann, und in seinen Augen war überall das Weiße zu erkennen.
    Zedd tat, als sehe er sich nach den anderen Tischen um, bevor er sprach. »Um ihn aufzuspüren und um zu wissen, wohin er geht.«
    »Würde dieser die Wolke denn nicht bemerken, wo sie doch aussieht wie eine Schlange?«
    »Es ist ein Trick dabei, hab’ ich gehört«, sagte Zedd leise und benutzte seine Gabel, um ihn zu demonstrieren. »Sie zeigt nach unten und auf den verfolgten Mann, so daß er nichts weiter sieht als einen winzigen Punkt, etwa so, als betrachte er die Spitze eines Stocks. Wer aber seitlich steht, sieht den Stock in seiner vollen Länge.«
    Die Männer machten ah und oh und lehnten sich zurück, um die Neuigkeit zu verdauen, während Zedd sich an der Ente gütlich tat.
    »Habt Ihr von den Winden der Veränderung gehört?« fragte einer schließlich. »Und von diesem neuen Lord Rahl?«
    »Wenn nicht, wäre ich dann der Wolkendeuter der Königin?« Zedd schwenkte seine Gabel. »Das ist eine verdammt gute Geschichte, vorausgesetzt, Euch steht der Sinn danach, sie anzuhören.«
    Alle beugten sich erneut nach vorn.
    »Das alles fing vor vielen Jahren an, während des Krieges in der alten Zeit«, begann Zedd, »als jene Wesen geschaffen wurden, die man Traumwandler nannte.«

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