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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Lindson
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allerdings auch nicht vor den ersten Morgenstunden, ins Bett gekommen zu sein."
    "Ich konnte lange nicht einschlafen."
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern. "Vermutlich wegen Volker. Eine furchtbare Sache. Mich macht dieses Theater ganz krank. Ich begreife nicht, wie man Volker verdächtigen kann, einen anderen umgebracht zu haben. Dazu noch Jürgen! - Sag mal, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich anziehen gehe? Ich bin nicht gerade in einen Aufzug, in dem man eine Dame em pfängt."
    Obwohl Christina darauf brannte, ihm sofort die Liste zu pr äsentieren, stimmte sie zu. Sie wollte nicht unfair sein. Dieter fühlte sich im Morgenrock sichtlich unwohl.
    "Sag mal, Christina, könntest du uns etwas Kaffee aufbrühen?" fragte er, als er die Treppe hinaufstieg. "Du wärst wirklich ein Engel."
    "Schon gut." Sie ging in die kleine Küche.
    Dieter Fischer brauchte nicht lange. Schon zehn Minuten später kam er wieder nach unten. Er duftete nach einem teuren Rasie rwasser. "Kaffee ist genau, was ich jetzt brauchte", meinte er und schenkte sich an. "Also, was führt dich zu so früher Stunde zu mir? Warst du gestern bei Volker?"
    Christina antwortete ihm nicht. Sie öffnete ihre Handtasche und nahm die zusammengefaltete Liste mit der Aufstellung der Schuldbeträge heraus. "Deshalb bin ich hier, Dieter", sagte sie und sah ihn offen an.
    Der junge Mann öffnete die Liste. Sein Gesicht wurde fahl. "Wo hast du sie her?" fragte er mit völlig veränderter Stimme.
    "Jürgens Großtante gab mir vor geraumer Zeit die Briefe z urück, die ich ihm geschrieben habe", erwiderte die Baronesse. "Diese Liste befand sich in einem der Kuverts. Sie muß versehentlich dort hineingeraten sein."
    Dieter schluckte. "Ja, ich stand bei Jürgen ziemlich hoch in der Kreide", gab er unumwunden zu. Er seufzte auf. "Ich hatte euch gegenüber niemals einen Hehl aus meiner Spielleidenschaft g emacht. Ich hatte immer gehofft, eines Tages den großen Wurf zu landen." Er hob die Schultern. "Fortuna war mir nicht holt. Nach und nach mußte ich alles verkaufen. Jürgen streckte mir immer wieder etwas Geld vor." Erneut blickte er auf die Liste. "Ich wußte gar nicht, daß die Summe auf einunddreißigtausend Mark angewachsen war."
    "Wirklich nicht?" Christina wies auf Jürgens Bemerkung. "Er wollte nicht länger auf sein Geld warten. Mußte er deshalb ste rben?"
    Dieter Fischer schrak zusammen. "Wie meinst du das, Christ ina?" fragte er. Auf seinen Wangen bildeten sich hektische Flecke.
    Christina wußte, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hätte ihm diese Frage niemals stellen dürfen. Sie überlegte, wie sie am schnellsten zu ihrem Wagen kommen konnte.
    "Keine Antwort ist auch eine Antwort", bemerkte der junge Designer. Wieder seufzte er auf. "Bitte glaube mir, Christina, es war ein Unfall", fügte er hinzu. "Ich wollte Jürgen nicht töten."
    "Dann hast du es tatsächlich getan?" Trotz allem hatte Christ ina noch immer gehofft, daß sie sich irrte. "Wie bist du an Volkers Pistole gekommen? Er hatte sie doch in seinem Schlafzimmer aufbewahrt."
    Dieter schüttelte den Kopf. "Wenn du glaubst, ich hätte Jürgens Tod geplant, so irrst du dich. Es war tatsächlich mehr ein Unfall. Was Volkers Pistole betrifft, so hatte ich sie einen Tag zuvor an mich genommen, weil ich ein paar Schießübungen mit ihr machen wollte. Diese Pistole hatte mich schon immer fasziniert. Ich wu ßte, Volker würde sie nicht vermissen, wenn ich sie mir für ein paar Tage ausborgte. Es war ganz einfach. Ich war bei euch zu Gast. Ihr seid alle unten im Park gewesen. Ich ging in sein Schlafzimmer, nahm die Pistole an mich und kehrte zu euch zurück. Keiner hatte etwas bemerkt."
    Der jungen Frau erschien es, als würde ein völlig Fremder vor ihr stehen, ein Dieter Fischer, den sie nie zuvor kennengelernt hatte. Wie konnte man sich nur so in einem Menschen täuschen?
    Dieter umfaßte mit beiden Händen seine Tasse. Er nahm einen Schluck Kaffee, stellte die Tasse dann hart auf den Tisch zurück. "Jürgen kam zu mir. Wir gingen am See spazieren. Er sprach mit mir über das Geld. Wir gerieten in Streit, weil er sich nicht darauf einlassen wollte, mir noch einmal tausend Mark zu leihen. Ich weiß selbst nicht, wie es passiert ist. Plötzlich hielt ich die Pistole in der Hand. Wir rangen miteinander. Ein Schuß löste sich und Jürgen stürzte getroffen zu Boden."
    "Und dann hast du ihn nach Freyhof gefahren und ins Moor geworfen?" Christina fühlte, wie ihre Kehle immer trockner

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