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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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dir nur wärmstens ans Herz legen”, gab Nicholas zurück, während er seinen Bruder zur Tür geleitete.
    Denn je eher er verheiratet war, desto schneller konnte er zu seinen Gemächern zurück … mit seiner schönen, geliebten Braut!
    Polly, die Magd, stand mit Riona im Brautzimmer und betrachtete die künftige Schlossherrin mit Ehrfurcht und Bewunderung. Dies war wohl das letzte Mal, dass Riona sich hier umzog. Nach dem heutigen Tage und für den Rest ihres Lebens würde sie mit Nicholas die Kemenate teilen sowie sein Bett – ein Gedanke, der sie mit reiner, vollkommener Freude und Seligkeit erfüllte.
    “Ach, Herrin, Ihr seht einfach hinreißend aus!”, seufzte Polly, die Hände vor dem Mieder verschränkt.
    “Das liegt bestimmt nur am Brautkleid. Oder daran, dass ich so glücklich bin”, sagte Riona, wobei sie an jenem scharlachroten Gewand herunterblickte, welches Eleanor ihr geschenkt hatte. Ein schöneres Kleid besaß sie nicht, und nach allem, was geschehen war, seit sie es erstmals getragen hatte, konnte sie nicht widerstehen, es auch zu ihrem Ehrentage anzulegen. Mit Eleanors Hilfe hatte sie an das Mieder allerdings etwas Stoff angenäht, so dass es nicht ganz so eng saß und der Ausschnitt nicht gar so gewagt erschien. Außerdem hatte die Freundin dafür gesorgt, dass die bestickten Zierbänder nicht wie nachträgliche Änderungen wirkten, sondern als hätten sie schon immer zum Kleid gehört.
    Dass sie das rote Gewand tragen würde, ahnte Nicholas nicht. Vorsorglich hatte sie Eleanor, Polly und Fredella zur Geheimhaltung verpflichtet, und die drei hatten auch nur hier in diesem Zimmer daran gewerkelt. Riona freute sich schon auf Nicholas’ Gesicht – wenn auch nicht ganz so sehr wie darauf, seine Braut zu werden. Schon der bloße Gedanke daran entlockte ihr ein Lächeln.
    “Also, Ihr schaut wirklich wunderbar aus”, beharrte die Magd. “Und Sir Nicholas wahrscheinlich auch.” Sie musterte Riona noch eingehender. “Wollt Ihr denn nicht Euer Haar zu Zöpfen flechten oder hochstecken?”
    Riona wehrte kopfschüttelnd ab. Nicholas liebte ihr Haar, und deshalb wollte sie es für ihn offen tragen.
    “Braucht Ihr noch etwas von mir, Mylady?” Pollys Augen funkelten schelmisch. “Vielleicht einen Rat von einer erfahrenen Ehefrau?”
    “Ich glaube kaum, dass eine Woche Ehe dich berechtigt, dir den Titel ‚erfahrene Ehefrau’ zuzulegen”, schalt Riona. “Obwohl das wahrscheinlich auf den Gatten ankommt, würde ich meinen.”
    “Das könnt Ihr wohl sagen”, versicherte Polly fröhlich auflachend. “In dieser Hinsicht möchte man ewig Braut sein.”
    “Ich auch!”, unterstrich Riona mit verschwörerischem Lächeln. “Hab Dank, Polly. Jetzt brauche ich nur noch auf Onkel Fergus zu warten. Geh du nur deiner Wege. Wir sehen uns in der Burgkapelle.”
    “Und Thomas desgleichen. Übrigens hätte ich nie erwartet, dass Sir Nicholas uns in den Rittersaal einlädt und uns die Oberhoheit über das Salz überträgt. Da weiß ich ja kaum, wie ich mich benehmen soll. Sara und Lilah werden meinen, ich käme allmählich auf dumme Gedanken. Aber ich schwöre, ich bin so schlicht wie eh und je – nur eben stolz, das Weib von Thomas zu sein.”
    “Ich kann mich sehr gut in dich hineinversetzen.”
    Die fröhliche Polly, nunmehr keine Dienstmagd und Zofe mehr, sondern fleißige Bauersfrau, wenn auch nicht an diesem Tage, eilte davon und ließ Riona allein, die nun auf ihren Onkel wartete. Der nämlich sollte sie der Kapelle zuführen – und auch dem Bräutigam.
    In diesem Augenblick pochte es an der Tür. In Erwartung ihres Onkels wandte Riona sich um. Da aber stand ihr Cousin Kenneth, angetan mit seiner besten Schottentracht sowie Hemd und Stiefeln. Schüchtern und verlegen sah er aus, als wisse er nicht recht, ob er hierher gehöre.
    Riona jubelte hellauf vor Entzücken und stürzte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. “Kenneth, da bist du ja endlich. Wie sehr ich mich freue!”
    Er erwiderte ihre Umarmung. “Natürlich bin ich gekommen. So etwas darf man sich doch nicht entgehen lassen. Aber als ich erfuhr, dass du einen Normannen heiratest, da hätte man mich glatt mit der Mütze umhauen können!” Er löste sich von ihr und musterte ihr lächelndes Gesicht. “Dann ist es also wahr? Nicht bloß so ein Gerücht, das die Normannen streuen? Aus Gründen, die ich vermutlich nicht verstehe, weil ich zu dumm bin?”
    “Es stimmt”, versicherte sie, wobei ihr Lächeln noch strahlender wurde. “Und ich

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