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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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ab.
    »Ich liebe sie! Oder vielmehr liebte ich sie damals. Sie ist auch verschwunden, nicht wahr?«
    »Sie hat nie existiert! Sie war tot. Wir haben sie aus dem Mausoleum geholt und sie mit einer künstlichen Identität ausgestattet, so wie Sie es mit Ihren Rekruten getan haben. Es war wichtig, Corson. Ohne sie hätten Sie nicht so gut mit uns zusammengearbeitet. Denn ein wirklich menschliches Wesen hätte nie nach Aergistal gelangen können.«
    »Mit Ausnahme der Kriegsverbrecher«, meinte Corson bitter.
    »Sie war nur eine Maschine.«
    »Sie meinen, sie war ein Lockvogel.«
    »Es tut mir wirklich außerordentlich leid. Ich werde alles tun, was Sie wünschen, um das wiedergutzumachen. Ich werde Sie lieben, Corson, wenn Sie das wünschen.«
    »So einfach ist das nicht«, murmelte er. Er dachte an das, was Cid ihm gesagt hatte. Er konnte ihnen nicht übelnehmen, was sie getan hatten. Cid war ausgelöscht worden. Er wußte, was ihm bevorstand, und hatte doch Corson bedauert …
    »Niemand stirbt«, sagte Corson. »Vielleicht finde ich Antonella in einem anderen Leben.«
    »Vielleicht«, seufzte Floria.
    Corson trat ins Wasser. »So ist mir also nichts geblieben, weder Freundschaft noch Liebe. Meine Welt verschwand vor sechstausend Jahren. Man hat mich betrogen.«
    »Sie können sich frei entscheiden. Sie können alles wieder rückgängig machen. Sie können von vorne beginnen. Aber denken Sie daran! Sie waren an Bord der Archimedes am Sterben.«
    »Ich kann mich frei entscheiden?« wiederholte Corson ungläubig.
    Er hörte, wie sie zurückging. Als er sich umdrehte, sah er, daß sie etwas aus dem Sand grub. Als sie zurückkam, hielt sie eine schimmernde Ampulle in der Hand, etwa von der Größe eines Taubeneis.
    »Sie müssen noch etwas tun, wenn Sie einer der Unsrigen werden wollen. Wilde Pegasone verstehen nichts vom Zeitreisen. Diese Ampulle enthält aber ein Mittel, das ihre unterentwickelten Möglichkeiten millionenfach verstärkt. Sie müssen es im rechten Moment gebrauchen. Die Dosis wurde sorgfältig berechnet. Ihre Anwendung in der Vergangenheit wird für Sie keine besonderen Zeitschwankungen bewirken. Was den Zeitpunkt Ihres Erscheinens in der Vergangenheit betrifft, so ist ein Irrtum fast ausgeschlossen, wir haben das alles mit einkalkuliert. Nun müssen Sie entscheiden, Corson.«
    Er hörte ihr zu und begriff. Es gab noch etwas zu tun. Er mußte den Schlußstein setzen. Er mußte seine Hand nach sich selbst ausstrecken, über eine Zeit von sechstausend Jahren.
    »Danke«, sagte er nur. »Ich weiß noch nicht, was ich tun werde.«
    Er nahm die Ampulle und bestieg sein Pegason.

 
38.
     
    Corson sprang über sechstausend Jahre in die Vergangenheit. Er versuchte sich zu orientieren, führte einige Korrekturen durch, und dann hielt das Pegason in der Gegenwart. Der Planet wirbelte im Raum umher, bis es ihm gelang, sich zu stabilisieren. Er befand sich in einem sehr weiten Orbit, den auch ein Raumkreuzer eingehalten hätte, der sich dem Planeten näherte.
    Er wartete. Das Universum war vor ihm ausgebreitet, aber er sah praktisch nichts. Es war wie ein Behälter von unendlicher Tiefe und Breite. Jeder versuchte, an den Wänden dieses Behälters sein Schicksal zu erkennen und sein Leben zu ändern. So verändern wir die Möglichkeiten, die unserem Nächsten dann zum Verderben gereichen.
    Nicht aber auf Aergistal, der Oberfläche des Kosmos. Für die Herren gab es keinen Unterschied zwischen den Systemen des Universums und dem Ganzen. Sie konnten nichts außer acht lassen, nichts und niemand.
    Unterhalb von Corson durchsuchten urianische Peilstrahlen den Himmel. Auf diese Entfernung waren aber Pegason und Reiter zu klein, um entdeckt zu werden. Corson zögerte. Er konnte sich aus dem Staub machen. In diesem Fall würde er sehr wahrscheinlich durch die Explosion des Schiffes getötet. Vielleicht konnte er mit dem Monster den Boden erreichen, aber dann fiel früher oder später in die Klauen der Urianer. Wenige Gefangene waren von Uria zurückgekehrt und alle waren übel zugerichtet. Er konnte den Lieutenant George Corson, Spezialist für Monster und nahezu völlig unwissend, was diese Rasse betraf, seinem Schicksal überlassen. Dann würde er, der andere Corson, der Zeitspringer, ausradiert. War es die Sache wert, den anderen Corson dazu zu verdammen, alles durchzumachen, was letztendlich darin gipfelte, daß er als Schachfigur benutzt wurde und zur Einsamkeit verurteilt war? Er fragte sich, was sein Gegenstück

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