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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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tut.«
    Corson entgegnete bitter: »Wir sind also nur kleine Wellen auf der Oberfläche der Wirklichkeit. Wir kommen und gehen im Wind, den die Laune der Götter wehen läßt. Ich war ein Spielzeug für die Herren von Aergistal, die Puppenspieler, die die Geschichte beherrschen.«
    »Es gibt keine Götter, selbst wenn die Herren von Aergistal etwas mehr sind als wir. Sie handeln nicht aus purer Laune.«
    »Ich weiß«, krächzte Corson. »Sie tun ihr Bestes. Sie wollen den Krieg ausrotten. Sie korrigieren die Geschichte, damit sie angenehm schlafen können. All das habe ich auf Aergistal gehört. Sie wollen den Krieg ausrotten, verstehen und konservieren … Sie hocken wie Ratten am Ende der Zeit und fürchten die Außenseite des Universums.«
    »Das ist nur die halbe Wahrheit«, sagte Floria geduldig. »Sie sind wir selbst.«
    »Sie sind unsere Nachkommen. Sie machen sich den Vorteil ihrer Lage zunutze, um uns zu verspotten.«
    »Sie sind wir selbst, Corson«, wiederholte Floria. »Wir sind die Herren von Aergistal. Aber wir wissen es nicht. Wir müssen diese Wahrheit verstehen lernen. Sie sind die Summe dessen, was möglich ist, für sie, für uns, für alle anderen, selbst für Rassen, von denen Sie nicht einmal träumen. Sie sind die gesamten Erscheinungen des Universums. Wir sind nicht die Vorfahren von Göttern und sie nicht unsere Nachkommen, aber wir sind ein Teil von ihnen, ein Teil ihrer Vollendung. Jeder von uns ist ein Teil ihrer Möglichkeiten. Wir streben durch das Labyrinth der Zeit, um uns mit ihnen zu vereinen. Noch kämpfen wir im Dunkeln, um unsere geteilte Existenz zu begreifen. Etwas hat sich irgendwo in Raum und Zeit zugetragen, was ich noch nicht verstehe, obwohl ich weiß, daß es weder der Beginn noch das Ende der Zeit war. Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Für sie und auch schon ein wenig für uns ist Zeit nur eine Dimension, in der Ereignisse zusammen existieren, als hätte man sie nebeneinandergelegt. Wir stehen an einem bestimmten Punkt auf dem langen Weg der nach Aergistal führt, zur Union aller möglichen Bewußtseine. Die Herren von Aergistal sind alle die, die diesen Weg schon vor uns gegangen sind.«
    »Schizophrene Götter!« brummte Corson.
    »Ja, wenn Ihnen das hilft, sie zu verstehen. Manchmal glaube ich auch, daß sie mit den Möglichkeiten spielen. Sie haben sich dabei oft verirrt und wurden wir. Das ist der Grund, warum die Geschichte oft so wirr verläuft. Dies hindert sie trotz ihrer Macht daran, das Universum sofort und völlig in Ordnung zu bringen. Denn was sie sind, sind wir auch. Und wir müssen nun den langen Weg zurückfinden, der zu ihnen führt, das heißt zu uns. Ab und zu versuchen sie, einen Fehler zu verbessern oder einen Knoten zu entwirren. Wir tun es manchmal mit ihrer Hilfe. Sie haben es auch getan. Bedauern Sie das?«
    »Nein«, antwortete Corson.
    »Um den Krieg auszurotten«, fuhr Floria fort, »benutzen die Herren von Aergistal jene, die ihn geführt haben. Sie wissen, was das bedeutet. Oft hassen sie es, den Krieg zu vertilgen, aber sie tun es ohne Rücksicht darauf, was sie dafür einsetzen müssen. Alle, die das nicht begreifen, müssen eine bestimmte Zeit auf Aergistal verbringen. Irgendwann begreifen sie es alle.«
    »Selbst ein Mensch wie Veran?« fragte Corson zweifelnd.
    »Selbst ein Mensch wie Veran. Gerade jetzt ist er dabei, in der Lyra-Region einen beginnenden Krieg zu verhindern.«
    »Aber er ist doch tot.« sagte Veran verblüfft.
    »Niemand stirbt«, entgegnete Floria. »Das Leben ist wie die Seite eines Buches. Es ist immer eine andere Seite daneben. Sie folgt nicht, sondern sie ist daneben!«
    Corson erhob sich und ging zum Meer.
    »Das ist eine tolle Geschichte. Wer sagt mir, daß sie wahr ist?«
    »Niemand. Sie werden es allmählich selbst herausfinden. Vielleicht kommen Sie sogar zu einem Ergebnis, das von meiner Vorstellung etwas abweicht. Niemand besitzt allein die gültige Wahrheit.«
    Ohne sich umzusehen, sagte Corson heftig: »Ich kam zurück, um zu lernen, die Zeit zu beherrschen und wie man mit den Herren von Aergistal Verbindung aufnimmt. Und …«
    »Das werden Sie lernen. Sie werden alles lernen, wozu Sie fähig sind. Wir brauchen Leute wie Sie. Es gibt so viele Kriege.«
    »Aber ich hatte gehofft, endlich Frieden zu finden!« rief Corson. »Außerdem kam ich zurück wegen Antonella.«
    Floria kam näher und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich bitte Sie …«, wollte sie beginnen, aber Corson schnitt ihr das Wort

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