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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Stadt – Land für Wohnsiedlungen gerodet haben, ist doch das Guthaben auf Ihrem Konto entsprechend gestiegen?“
    „Einige von uns legen Geld auf die Seite, ja …“ begann Starkke.
    „Jeder in diesem Raum – oder irre ich mich?“ wollte Martin wissen.
    „Natürlich. Nein, Sie irren sich nicht“, räumte Starkke ein. „Der springende Punkt ist jedoch … trotz allem …“ „Sitz!“ befahl Yvis Suchi scharf und riß ihr Jimi zurück. Das Everon-Geschöpf hatte sich halb aufgerichtet, um einen Blick auf das weibliche Jimi am anderen Ende des Salons zu werfen. „Also gut, nimm mein Glas und gehe es wieder füllen!“
    Sie löste die Leine. Das Jimi ergriff ihr Glas mit beiden Vorderpfoten, erhob sich auf die Hinterbeine und ging in gebückter Haltung durch den Raum zu dem Tisch, an dem Tibur Getränke ausschenkte. Dort lief es um den Tisch herum bis auf Tiburs Seite und schnüffelte an allen offenen Flaschen. Es wählte zwei von ihnen aus, mixte einen Drink und brachte ihn Suchi zurück. Die Gruppe um Martin hatte ihr Gespräch unterbrochen, um dem zuzusehen.
    „Sehr gut!“ lobte Suchi, als das Jimi ihr das Glas reichte, und hakte die Leine wieder fest. Sie wandte sich an die anderen Menschen. „In Wirklichkeit ist der Drink gar nicht so gut. Aber man muß sie loben, nachdem sie etwas getan haben, oder sie werden beim nächsten Mal, wenn man ihnen einen Befehl gibt, einfach dasitzen und zittern.“
    „Man hat daran gedacht, sie in Fabriken zur Montage von Kleinteilen einzusetzen“, sagte ein Mann aus der Gruppe zu Martin. „Aber es hat nicht geklappt.“
    „Nein, nein, natürlich nicht“, fiel Suchi ein. „Sie begreifen das Konzept der Arbeit nicht. Für sie ist es alles Spiel …“
    Sie fuhr fort mit einer Beschreibung, welchen Beschränkungen ein praktischer Einsatz der Jimis unterliege, aber Jefs Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Durch den Eingang zum Salon hatte er soeben jemanden erspäht, den er bisher noch nicht gesehen hatte. Es war ein junger Mann, dessen schwarzes Haar von einer hohen Stirn zurückwich. Er trug etwas wie einen kleinen Aktenkoffer. Eine Sekunde stand er im Flur vor dem Salon und sprach mit Armage, dann wandte er sich ab und trat auf die Gleitrampe, die zum Obergeschoß von Armages Haus führte. Sobald sein Gewicht die Rampe berührte, begann sie sich zu bewegen und trug den Neuankömmling hinauf und außer Sicht. Armage drehte sich um und ging den Flur in Richtung des anderen Eingangs zum Speisesaal entlang.
    Jef runzelte eine Sekunde lang die Stirn. Ihm war aus einem Grund, der ihm nicht ganz klar wurde, unbehaglich zumute. Dann brachte sein Gehirn plötzlich das Obergeschoß des Gebäudes und den Aktenkoffer miteinander in Verbindung. Schnell lief er zur Rampe. Aber der neue Mann hatte bereits deren oberes Ende erreicht und war verschwunden. Jef rannte die Rampe hinauf hinter ihm her und wartete nicht, bis die automatische Anlage ihn in gemächlichem Tempo nach oben beförderte. Der obere Flur war auch leer, aber Jef wandte sich direkt zur Tür des Raums, der ihm zugewiesen war, drückte den Verriegelungsknopf und trat sofort ein, als die Tür zur Seite rollte.
    Drinnen war Mikey. Er lag auf der Stelle des Teppichs, auf die das Sonnenlicht fiel, und hob fragend den Kopf, und weniger als drei Meter von ihm entfernt öffnete der dünne Mann seinen Aktenkoffer.
    „Was geht hier vor?“ fragte Jef.
    Der Mann hielt inne. Der Aktenkoffer war halb offen.
    „Wer … wer sind Sie?“ Bei ihm war der Everon-Akzent sehr deutlich. Schnell schloß er den Koffer und fuhr fort, bevor Jef antworten konnte: „Ich bin Dr. Chavel. Was tun sie hier?“
    „Das ist mein Zimmer“, entgegnete Jef. „Was tun Sie hier?“
    „Ich … Konnetabel Armage bat mich, mir Ihren Maolot anzusehen …“
    „Sind Sie Tierarzt?“
    „Ja. Avery – der Konnetabel – möchte sichergehen, daß das Tier keine Infektionskrankheit oder Seuche eingeschleppt hat, mit der sich unser hiesiger Bestand anstecken könnte. Sie haben noch Glück, daß der Konnetabel mich hergerufen hat. Andernfalls hätte Ihr Maolot in die städtische Menagerie gebracht werden und dort auf eine Untersuchung warten müssen, bis es nach dem Terminplan möglich war – eine Verzögerung von mindestens drei Wochen.“
    „Mikey hat keine Krankheit“, betonte Jef. „Unter meinen Papieren habe ich ein tierärztliches Attest von der Erde. Der Konnetabel muß es gesehen haben.“
    „Wenn ja, dann hat er es mir gegenüber nicht

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