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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Jef – und dann mußte er abbrechen, um Mikey zu beruhigen, der sich plötzlich vordrängte und ein Warnungsknurren ausstieß.
    „So ist es richtig“, sagte der Konnetabel. Er hatte seine Hand wieder auf den Kolben des Lasers in seinem Gürtel gelegt, die Waffe aber nicht gezogen. „Wenn Sie wollen, daß der Maolot am Leben bleibt, halten Sie ihn ruhig. Ruhig und friedlich.“
    Jef, der sich über Mikey gebeugt hatte, richtete sich auf und sah den Konnetabel an. Er zwang sich, mit normaler Stimme zu sprechen. „Ich versichere Ihnen, ich bin der, als den mich meine Papiere ausweisen. Setzen Sie sich mit dem Forschungsamt auf der Erde in Verbindung, und man wird es Ihnen bestätigen.“
    „Keine Sorge, die Überprüfung wird durchgeführt“, erwiderte der Konnetabel. „Aber damit hat es keine Eile. Das Geld für eine dringende Anfrage auf der Erde geben wir im Falle Curraghs aus, aber bei Ihnen können wir es uns erlauben, uns Zeit zu lassen. Doch langsam geht mir die Geduld aus. Wenn Sie Ihren eigenen Hals retten wollen, hören Sie mit dem Theater auf und sagen mir die Wahrheit. Was tun Sie auf Everon?“
    „Das sage ich Ihnen doch andauernd. Ich bin hier, um das zu tun, was in meinen Papieren steht: Ich will Mikey innerhalb seiner angestammten Umgebung beobachten.“
    Einen Augenblick lang sagte der Konnetabel nichts mehr. Er stand nur da und starrte auf Jef hinab.
    Schließlich begann der große Mann von neuem: „Sie kommen mit einem Menschen hierher, der versucht hat, sich als einer der höchsten Inspektoren des Ökokorps auszugeben. Sie sagen, Sie suchen nach Informationen über den Tod Ihres vor acht Jahren verstorbenen Bruders – dessen letzter Kontakt, wie es der Zufall so will, Beau leCourboisier war. Wir kennen Beau leCourboisier. Die Wälder hier oben sind voll von Aufsässigen und Gesetzlosen, und er ist der Schlimmste von dem ganzen Haufen. Und was passiert, als ich Sie laufenlasse, damit Sie die Gebiete einiger Wild-Rancher durchqueren, die normalerweise keinen Glockenvogel durch ihr Territorium lassen, ohne herauszufinden, was er vorhat? Sie spazieren hindurch, ohne irgendwelchen Ärger zu bekommen …“
    „Sie haben mich absichtlich in diese Wälder geschickt, obwohl Sie wußten, daß die Antilopen-Rancher mich erschießen konnten?“ fragte Jef.
    „Ganz so schießwütig sind sie nicht. Aber ich dachte mir, ich könnte dadurch etwas über Sie herausfinden – und das habe ich getan.“ Der Konnetabel starrte ihn eine Sekunde lang an. „Nichts geschah, außer daß die junge Hillegas sich über Funk mit den Wild-Ranchern weiter oben in Verbindung setzte und ihnen sagte, sie sollten Sie durchlassen.“
    Er beobachtete Jef eine Minute lang.
    „Sie verhalten sich zu verdammt kühl in dieser ganzen Sache“, meinte er. „Sie wissen wohl nicht, wovon ich rede?“
    „Kühl?“ Die traurige Bitterkeit war in Jef angeschwollen, bis er fast das Gefühl hatte, er müsse daran ersticken. Aber die Jahre der Schulung hielten seine Stimme auf normaler Lautstärke, ob er es wollte oder nicht. „Ich weiß nicht, auf was Sie hinauswollen. Aber meine Papiere sind legal. Ich bin legal. Es ist Ihre Sache, das Gegenteil zu beweisen, wenn Sie davon überzeugt sind. Was sagt denn Curragh? Behauptet er, ich sei ein Freund von ihm?“
    „Die Frage werden wir ihm stellen – sobald wir ihn in die Finger bekommen haben. Er verschwand in dem Augenblick, als Sie abflogen, gerade als ich ihn wegen der Papiere mit seinem richtigen Namen befragen wollte, die wir bei ihm gefunden hatten. Aber wir werden ihn fangen. Everon ist nicht so groß. Und in der Zwischenzeit – da haben wir Sie, und Sie werden uns mitteilen, was wir wissen wollen.“
    In Jef zerriß etwas. Seine Stimme blieb normal, und sein Gesicht ruhig, aber innerlich überschritt er eine Art von Grenzlinie.
    „Ich habe Ihnen alles gesagt, was es zu sagen gibt“, erklärte er. „Sie haben keinen Grund und kein Recht, mich zu verhören oder festzuhalten. Ob Curragh ein John Smith ist oder nicht, er hat Sie am Raumhafen an etwas erinnert, über das Sie jetzt nochmals nachdenken sollten – das supraplanetare Gesetz. Wenn ich nicht in zwei Minuten frei bin, werden Sie sich vor dem interplanetaren Gerichtshof verantworten müssen, bei dem ich Klage gegen Sie führen werde!“
    „So?“ Der Konnetabel maß Jef mit einem eigentümlichen Blick, bevor er langsam erwiderte: „Sie zwingen mich dazu, und ich werde eine Möglichkeit finden, von Ihnen in Erfahrung

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