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Die Hexe von Salem

Die Hexe von Salem

Titel: Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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vergrößerte Ausgabe des Schleimmonsters, das mich überfallen hatte. Auf jeden Fall nicht das.
    Das Ungeheuer war groß wie ein Schiff. Sein Körper war buckelig wie der eines Wales und mit handgroßen, glitzernden Panzerschuppen bedeckt. Lächerlich kleine Flossen peitschten das Wasser, und der Schwanz ringelte sich wie eine gewaltige schwarze Schlange weit hinter seinem Leib in den Fluten. Sein Kopf saß auf einem geradezu unmöglich langen, biegsamen Schlangenhals, acht, vielleicht zehn Yards über dem eigentlichen Körper. Und es war ein Albtraum von einem Kopf.
    Kleine, tückische Augen funkelten mich unter hornigen Panzerplatten hervor an. Das Maul war ein lippenloser Schlitz, groß genug, einen Mann mit zwei Bissen zu verschlingen, und aus seinen Kiefern wuchsen vier Reihen handlanger, dolchspitzer gelber Zähne. Ein ungeheures Grollen übertönte das Wimmern des Windes.
    Ein Saurier! dachte ich entsetzt. Das war keiner der GROSSEN ALTEN, sondern ein prähistorisches Ungeheuer, das irgendwie die Jahrmillionen überstanden hatte. Priscylla und ihre Begleiter wichen hastig ein Stück weit vom Ufer zurück aber ich registrierte es kaum. Der Anblick der Bestie lähmte mich.
    Langsam kam das Ungeheuer näher. Seine breite, horngepanzerte Brust teilte das Wasser wie der Bug eines Kanonenbootes, und der Schädel pendelte wie der einer Schlange hin und her, ohne dass sich der Blick seiner boshaften kleinen Augen auch nur für eine Sekunde von mir gelöst hätte. Ein fauliger, übler Geruch schlug mir entgegen, als sich das gewaltige Maul der Bestie öffnete.
    Aber ich sah noch mehr. An Hals und Schnauze der Bestie gähnten faustgroße gezackte Löcher voller halb geronnenem Blut, und auf seiner linken Flanke prangte ein gewaltiger dunkler Fleck. Das Ungeheuer war verletzt, schwer verletzt sogar. Es war keineswegs unverwundbar.
    Langsam senkte sich der Schädel des Sauriers auf mich herab. Das lippenlose Maul klaffte weit auseinander; ich konnte sehen, wie sich seine Muskeln spannten.
    Als die gewaltigen Kiefer zusammenklappten, ließ ich mich zur Seite fallen. Der Laut klang wie der Einschlag einer Kanonenkugel. Ich rollte mich verzweifelt herum, als der Schädel mit einer zornigen Bewegung herabstieß, um mich zu zermalmen, sprang auf die Füße und rannte im Zickzack los.
    Ich kam nicht einmal drei Schritte weit. Zwei von Priscyllas Begleitern vertraten mir den Weg. Ich wehrte mich wie ein Rasender, aber gegen die überlegenen Kräfte der beiden hatte ich keine Chance. Brutal wurde ich herumgedreht und wieder auf das Ungeheuer zugestoßen.
    Die Bestie tobte vor Zorn. Ihr Schädel hatte die Kaimauer getroffen und ein halbes Dutzend Steine zerschmettert, aber von ihrer Schnauze troff Blut; der Schmerz musste sie rasend machen. Wieder klafften die Kiefer des Albtraumwesens auseinander.
    Ein Schuss krachte. Der Mann, der meinen Arm gepackt hatte, ließ mich mit einem Schmerzensschrei los, griff sich an die Schulter und taumelte an mir vorbei.
    Ich reagierte instinktiv, versetzte dem zweiten Mann einen derben Tritt vor die Kniescheibe und stieß ihn gegen seinen Kumpan. Er stürzte. Der andere taumelte, durch den Anprall vorwärts gerissen, vollends an mir vorüber. Und direkt auf die Bestie zu.
    Sein Entsetzensschrei ging im Krachen der zuschnappenden Kiefer unter.
    »Nein!«, schrie Priscylla. In ihrer Stimme vibrierte mühsam zurückgehaltene Panik. »Nicht! Lasst ihn nicht entkommen!«
    Die vier übriggebliebenen Messerstecher drangen gleichzeitig auf mich ein, aber noch bevor mich der erste erreichen konnte, peitschte ein weiterer Schuss, und der dunkelhaarige Riese, der die Kutsche gelenkt hatte, fiel nach vorne und umklammerte sein Bein. Die anderen erstarrten mitten in der Bewegung.
    Hinter mir stieß die Bestie ein ungeheuerliches Brüllen aus, warf den Kopf in den Nacken und schleuderte den Mann, den sie gepackt hatte, mit einer zornigen Bewegung von sich. Die Kaimauer erbebte unter dem Anprall ihres Titanenleibes, als sie sich nach vorne warf.
    In der Dunkelheit hinter Priscylla zuckte ein grellorangener Blitz auf. Der Knall des Gewehrschusses vermischte sich mit dem Schmerzensschrei des Sauriers, als die Kugel sein linkes Auge traf und blendete.
    Die Bestie schrie: ein röhrendes, unglaublich lautes Geräusch, das mich instinktiv die Hände vor die Ohren schlagen ließ und meilenweit im Umkreis zu hören sein musste. Mit einer schmerzerfüllten Bewegung warf sie sich zurück, bäumte sich noch einmal auf

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