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0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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In der letzten Minute hatte sich das Schicksal gegen mich verschworen. Zwar war es mir gelungen, die Gefahr des Todesnebels zu bannen, aber mein Gegner, der Zombie-Apache, hatte dank seiner magischen Kräfte die uralten Erdgeister mobilisiert, dessen Diener er in langen Jahrhunderten gewesen war.
    Und vor meinen Füßen war der Boden zu einer weichen, Blasen produzierenden Masse geworden, die alles in eine unheilvolle Tiefe zog: den Kopf, den Torso, den Würfel und mich!
    Ich hatte mein Schicksal selbstverschuldet. Wäre ich zurückgelaufen, hätte ich mich retten können, ich aber hatte unbedingt den Würfel des Unheils an mich reißen wollen, war gesprungen und in dieser sumpfartigen, quellenden Masse gelandet, die jedes Opfer annahm.
    Wie weit lag der Würfel von mir entfernt?
    Vielleicht eine Armlänge oder zwei. Mehr nicht. Jedenfalls war er frei, und Jane Collins, die dem Würfel bisher ihre Existenz verdankt hatte, lebte auch wieder. Das Herz aus Aluminium hatte ihr das Leben zurückgegeben. Alles wäre gut gewesen, wenn nicht…
    Meine Gedanken endeten hier, denn ich durfte nicht mehr an die Vergangenheit erinnert werden, sondern mußte mich mit der Gegenwart beschäftigen, da ich unter keinen Umständen innerhalb dieses mit Magie durchtränkten Bodens mein Leben verlieren wollte.
    Mit der rechten Hand umfaßte ich den Bumerang, als wäre er ein rettender Anker. Nachoo, den Zombie-Apachen, hatte er zwar vernichten können, mir half dies jedoch in diesem schrecklichen Augenblick nichts, denn ich versank immer schneller und tiefer.
    Wo würde meine Reise enden? Wann würde mir dieser verdammte Boden die Lungen durch seinen Druck so zusammenpressen, daß ich keine Luft mehr bekam?
    Das war leicht auszurechnen. Ich wollte nicht elendig ersticken.
    Mein Wille zum Leben erwachte.
    Zudem befand ich mich nicht allein.
    Über mir dröhnte ein Hubschrauber, und ich wußte meinen Freund Suko in der Nähe, der am Lenkrad eines Trucks einen amokfahrenden Diener des Teufels abgelöst hatte, denn Asmodis selbst war ebenfalls hinter dem Würfel hergewesen.
    Von verschiedenen Seiten waren die Fäden aufeinander zugelaufen, um hier ihr Netz flechten zu können, in dem ich mich verfangen hatte.
    Ich hatte mich während des Sprungs nach vorn geworfen und lag nun der Länge nach auf dem Boden. Hätte ich mich in einer senkrechten Haltung befunden, wäre ich wahrscheinlich schon bis zu den Hüften verschwunden gewesen, so hielt ich mich noch einigermaßen durch die optimale Gewichtsverlagerung.
    Die Beine hatte ich gespreizt. Mit den Armen hatte ich das gleiche vor, bewegte sie voneinander weg, glitt dabei mit den Händen über den weichen Boden und spürte wieder, wie ich tiefer sackte, als wäre der tückische Untergrund wieder ruckweise nach unten gefallen.
    Mein Puls beschleunigte sich. Sofort spürte ich die Steigerung der Angst. Verdammt, das konnte nicht gutgehen. Beim nächsten Ruck war ich kaum noch in der Lage, Luft zu holen. Da konnte mir das ganze Zeug in den Mund dringen.
    Wer half mir?
    Der Bumerang würde es nicht schaffen. Möglicherweise mein Kreuz, wenn ich es aktivierte. Es hatte schon den Todesnebel vertrieben, aber wenn es wirklich hätte helfen können, wäre diese Veränderung des Untergrunds erst gar nicht entstanden.
    Blieben nur meine Freunde, das Glück und ich selbst.
    Zwar konnte ich mich auf einen Mann wie Suko verlassen, doch auch er würde Zeit benötigen, um eingreifen zu können. Auf das Glück konnte man nicht bauen, es war launisch wie eine Filmdiva.
    Also mußte ich es versuchen.
    Noch lag ich flach auf dem weichen, widerlichen Grund. Ein paarmal hatte ich versucht, mich zu bewegen, das war mir auch gelungen, aber ich konnte dieses verdammte Einsacken nicht stoppen.
    Die magisch veränderte Erde war wie ein gieriger Sumpf, der alles haben wollte.
    Über mir flog der Hubschrauber. Ich hatte das Gefühl, als wäre er in der Luft stehengeblieben, konnte aber nicht hochschauen, da ich aufdem Bauch liegenbleiben mußte. Dafür sah ich die Teile entschwinden.
    Der verdammte rote Schädel des Untoten schien mich höhnisch anzugrinsen, obwohl er schon abgestorben war, schief innerhalb der Masse lag und auch so in die Tiefe sank.
    Den Torso sah ich ebenfalls. Die Arme waren noch ausgebreitet, der Lendenschurz zur Seite gedrückt, als wollte dieser kopflose Körper versuchen, noch alles aufzuhalten. Zwischen Schädel und Körper sah ich den Würfel!
    Er sank in der gleichen Geschwindigkeit in die Tiefe

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