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Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Titel: Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Scott
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Wahl getroffen, aber sie soll glücklich werden, wenn es in meiner Macht liegt, sie glücklich zu machen.«
    Im Hause des Generals angelangt, begab sich Hartley sofort ins Krankenzimmer und brachte dann den Eltern die frohe Kunde, daß die Heilung ihrer Kinder sich als gesichert betrachten ließe.
    »Doktor,« sagte Witherington, »Ihr habt Euren Ruf eingesetzt, den Euer glänzender Erfolg nun nur noch gesteigert hat, gegen 1000 portugiesische Dukaten. Ihr findet den Betrag hier in diesem Taschenbuch.«
    »Herr General,« sagte Hartley, »Ihr seid reich und habt ein Recht, Großmut zu üben, ich bin arm und kann es mir nicht leisten, ein Honorar für meine ärztlichen Bemühungen zurückzuweisen, aber selbst in der Freigebigkeit ist eine Grenze, und ich werde mir nur gestatten, die Hälfte dieser Summe als überreiche Belohnung meiner Dienste anzunehmen, und wenn Ihr noch in meiner Schuld zu stehen meint, so tragt sie damit ab, daß Ihr mir Eure gute Meinung wahrt und Eure Gunst.«
    Nur mit Widerstreben steckte der General einen Teil des Geldes wieder zu sich.
    »Und wenn ich mich mit Eurem Vorschlag einverstanden erkläre,« sagte er, »so geschieht es nur in Rücksicht darauf, weil ich Euch mit meinem Einfluß weit mehr helfen kann als mit meiner Börse.«
    »Und in der Tat,« entgegnete Hartley, »wollte ich Euch gerade jetzt um eine kleine Gunst ersuchen.«
    Der General und seine Gemahlin sprachen in einem Atem die Versicherung aus, daß sein Ansuchen im voraus gewährt sei.
    »Dessen bin ich noch nicht so gewiß,« versetzte Hartley, »denn es betrifft etwas, worin Euer Exzellenz sonst durchaus unzugänglich ist: die Freigabe eines Rekruten.«
    »Das verlangt meine Pflicht,« antwortete der General. »Ihr wißt, mit was für einer Sorte von Kerlen wir uns begnügen müssen. Sie betrinken sich, lassen sich am Abend anwerben, und am andern Morgen tut es ihnen wieder leid. Wenn ich da jeden wieder gehen lassen wollte, der von dem Sergeanten beschwindelt worden sein will, so würden wir herzlich wenig Freiwillige übrig behalten.«
    »Dieser Fall liegt aber etwas eigentümlich. Der junge Mann ist um 1000 Pfund bestohlen worden.«
    »Ein Rekrut, der sich für uns hat anwerben lassen, im Besitz von 1000 Pfund! Verlaßt Euch drauf, der Kerl hat Euch belogen, Doktor. Wie sollte denn einer, der 1000 Pfund hat, darauf hineinfallen, sich als Gemeiner für uns anwerben zu lassen.«
    »Davon war auch gar keine Rede,« versetzte Hartley. »Der Schelm, von dem er sich hat übertölpeln lassen, hat ihm weisgemacht, er solle eine Offiziersstelle bekommen.«
    »Das kann nur Tom Hillary gewesen sein, so frech ist sonst keiner, der Kerl kommt doch noch einmal an den Galgen. Aber habt Ihr auch bestimmten Anhalt dafür, daß der Mann diese Summe in der Tat besessen hat?«
    »Das weiß ich ganz bestimmt,« erwiderte Hartley. »Wir sind beide zusammen bei dem gleichen trefflichen Manne in Lehre gewesen. Als nun mein Kamerad großjährig wurde, gefiel ihm der ärztliche Beruf nicht mehr, er bekam sein kleines Vermögen ausgezahlt und ist dann den Betrügereien Hillarys zum Opfer gefallen.«
    »Der Fall soll genau untersucht werden,« versprach der General. »Wie schändlich ist es aber von den Angehörigen des jungen Mannes, sich so wenig um ihn zu kümmern. Einen Burschen, der noch von nichts was weiß, einem Gauner wie diesem Hillary in die Hände fallen zu lassen, ihn mit solch' einer Summe blindlings in die Welt zu schicken!«
    »Der junge Mann muß wirklich hartherzige und sorglose Eltern haben!« sagte auch Frau Witherington im Tone des Mitleids.
    »Er hat seine Eltern nie kennen gelernt,« antwortete Hartley. »Ein Geheimnis waltet über seiner Geburt. Von jemand, der ihn nie gesehen und nie zärtlich sich um ihn gesorgt hat, ist ihm sein Erbteil gegeben worden, und er ist in die Welt hinausgeschickt worden, wie ein Schiff ohne Steuer und Kompaß.«
    Bei diesen Worten sah General Witherington unwillkürlich seine Gemahlin an, die, von dem gleichen innern Antrieb geleitet, ihrerseits ihn ansah. Sie tauschten einen raschen Blick von besonderer Bedeutung aus und senkten dann beide die Augen zu Boden.
    »Ihr wart in Schottland in der Lehre,« fragte die Dame mit bebender Stimme, »und wie hieß Euer Lehrherr?«
    »Ich war in Lehre bei Herrn Doktor Gideon Gray in dem Städtchen Middlemas.«
    »Middlemas – Gray –« hauchte die Dame und fiel in Ohnmacht.
    Hartley bot seinen ärztlichen Beistand an, der General aber stürzte zu ihr

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