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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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ausgelöscht zu werden.
    Die Spur war deutlich zu erkennen, und sie folgten ihr so schnell, wie es den Pferden möglich war. Nach ihrem langen Ritt von Carlion am Vortag ermüdete Arrow nun zusehends, und bei den anderen, die nicht so in Form waren wie sie, war es nicht viel anders. Die Wunden, welche die Windgeister geschlagen hatten, waren zwar nicht tief, doch die Pferde hatten so geblutet, dass sie nun geschwächt waren.
    Die Landschaft bestand hier aus einer Abfolge von Tälern und kleinen Erhebungen, Feldern, die von niedrigen Wäldchen aus Rotbuchen, Birken und Eschen getrennt wurden,
jenen Bäumen, die für Speere, Stühle, Körbe und Holzkohle verwendet wurden. Es war besiedeltes Land, auf dem in regelmäßigen Abständen Höfe standen. Friedlich.
    Während sie langsam einen sanften Hügel hinab in Richtung eines Bauernhofs galoppierten, hörten sie Schreie. Es waren Todesschreie, die ihnen allen aus vielerlei Schlachten vertraut waren. Sie trieben die Pferde an, und bei Leof stellte sich ein flaues Gefühl im Magen ein, denn was konnten sie tun, um diese Menschen zu schützen? Gar nichts. Es sei denn, sie würden versuchen, sie in geschlossene und verbarrikadierte Räume zu bringen.
    »Hunda!«, hörten sie jemanden schreien. »Lauf weg!«
    Ein junger Mann kam aus dem Hof gehuscht, ein Geist dicht hinter ihm, während zwei Windgeister aus der Höhe schossen und sich dem Mann in den Weg stellten. Vielleicht war es Angst, die ihn abrupt stehen bleiben und ihnen zuschauen ließ, wie sie erneut in den Himmel verschwanden. Doch dieses Zögern verschaffte dem Geist hinter ihm Zeit, ihn einzuholen und seine Sense herabfahren zu lassen. Der Junge fiel, und sein blondes Haar verdunkelte sich vor Blut.
    »Da sind sie!«, rief Alston.
    Die Geister standen vor einer Scheune und stritten sich offenbar mit dem Zauberer. Drei Leichen lagen auf dem Boden, aber Windgeister waren, den Göttern sei Dank, keine zugegen. Als sie näher kamen, schauten die Geister auf, und ihr Anführer, jener kleine mit dem perlenverzierten Haar, hob Leofs Schwert und grinste sie an. Doch der Zauberer zog ihn beiseite und sprach eindringlich auf ihn ein, und widerstrebend folgten ihm die Geister vom Hof und rannten davon.
    »Kümmere dich um die Verwundeten«, befahl Leof Hodge und trieb Arrow voran. Er ritt in die Horde der Geister hinein, wobei Arrow, ihre Kampfausbildung beherzigend, hinter
sich austrat, um Verfolger abzuwehren. Dies verschaffte Leof kostbare Sekunden, um sich auf den Zauberer zu stürzen und ihn über den Sattelknauf zu zerren.
    Fast hätte er es geschafft, hätte es trotz der Geister geschafft. Doch die Windgeister stießen von der gegenüberliegenden Seite des Scheunendachs, wo sie sich unbemerkt niedergelassen hatten, herab, schlugen mit den Flügeln und den Klauen, spuckten und zerrten den Zauberer mit sich in luftige Höhe. Als er im Himmel verschwand, wirkte er fast verzweifelt.
    Als der Anführer der Geister einen gewaltigen Hieb auf Leofs Genick ansetzte, riss dieser Arrow herum und blockierte den Schlag mit seinem geliehenen Schwert und setzte seinerseits einen Hieb auf den Kopf des Mannes an. Der Schlag durchtrennte den Hals. Der Kopf fiel jedoch nicht herunter, wie es der eines Lebenden getan hätte, sondern wankte und schwankte, was Leof genügend Zeit verschaffte, um Arrow rückwärtsgehen zu lassen und sie dann zu wenden.
    Da die restlichen Windgeister ebenfalls seine Leute angriffen, rief er: »Zurück! Er ist weg. Zieht euch zurück!«
    Die anderen Geister liefen in die Richtung, in die der Zauberer getragen wurde, und auch die Windgeister stoben endlich davon. Nun waren nur noch sie vier übrig, starrten auf die Leichen, den jungen Mann, eine ältere Frau und zwei kleine Mädchen, die kaum dem Kindesalter entwachsen waren. Ihr Blut glänzte dunkel in der Sonne.

Hundas Geschichte
    Letzten Endes sind wir Tiere und können nur Fleisch berühren.
    Unser Geist ist in Lehm eingekerkert, und jeden Tag, jede Nacht sehnen wir uns danach, auszubrechen. Ich weiß, dass du ihn gehabt hast … du musst doch den Traum vom Fliegen gehabt haben? Den Traum vom Schwimmen? Den, in dem man hoch aufsteigt, schwerelos, sich auf einen Gedanken, ein Gebet konzentrierend, gleitend und drehend …
    Diese Träume, aus der Sehnsucht unseres Geistes geboren, haben wir alle gehabt.
    Ich glaube, diese Welt ist eine Bestrafung. Mein Papa meint, dass wir wiedergeboren werden, wenn wir edel und gut in diesem Leben sind. Aber ich glaube, er

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