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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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vermisste Horst seinen Freund. Er blickte immerzu in den Himmel und wischte sich seine Hände an der Kniehose ab. Nun, Windgeister reichten aus, um einen nervös zu machen. Bei den Göttern, sie machten auch Leof rappelig.
    »Kennt Ihr dieses Land, Alston?«, fragte Leof. Er selbst kannte es von seinen Ausritten recht gut.

    Alston nickte. »Ja, mein Herr, ein wenig schon. Die Straße verläuft weiter zwischen einem kleinen Hügel und einem Wasserlauf, dort oben, etwa eine Meile entfernt. Wenn sie an dem Hügel vorbei sind, können wir ihnen schnell folgen und sie an der anderen Seite einholen. Wenn wir schnell genug hinkommen, können wir die Windgeister vielleicht überraschen. Dann hätten wir eine Chance.« Alston dachte kurz darüber nach. »Wir sollten wohl den Abstand verkürzen«, schlug er dann vor, und Leof pflichtete ihm bei.
    »Aber langsam und vorsichtig. Macht die Windgeister nicht auf euch aufmerksam.«
    Der Gedanke ließ Hodge und Horst einen Schauer über den Rücken laufen. Verlegen wechselten sie Blicke. Horst zog eine finstere Miene, als bereite er sich auf das Schlimmste vor.
    Sie drängten die Pferde zu einer schnelleren Gangart und schlossen so, während die Geister und der Zauberer weitermarschierten, allmählich und unauffällig zu ihnen auf. Die Windgeister schienen sie nicht wahrzunehmen. Allerdings hegte Leof nur wenig Hoffnung. Sobald sie näher kommen würden, würden die Windgeister herabstoßen, um den Zauberer zu beschützen. Er überlegte, ob er Horst sein Pferd Arrow zum Reiten geben sollte, da es mit Abstand das schnellste war und ihn so nahe wie möglich zu den Geistern bringen würde. Doch anders als Horsts Braune war sie es nicht gewohnt, dass ihr Reiter schoss. Er würde lediglich darauf achten müssen, nicht in Horsts Schusslinie zu geraten.
    Vor ihnen verschwanden nun die letzten Geister in einer Kurve hinter dem Hügel. »Zieht die Waffen. Horst, halt den Bogen bereit. Jetzt!«, befahl Leof.
    Sie gaben ihren Pferden die Sporen. Arrow preschte als Erste los, doch Leof hielt sie ein wenig zurück, damit die anderen aufholen konnten. Horst übernahm die Führung, den
Pfeil auf der Kerbe, den Bogen gesenkt, die Zügel zwischen die Zähne geklemmt. Seine Stute wusste, was man von ihr erwartete, eine gleichmäßige Gangart, sodass Horst den Pfeil im richtigen Moment abschießen konnte.
    »Verteilt euch!«, befahl Leof, als sie den Hügel umrundet hatten. Alston und er bezogen auf jeweils einer Seite von Horst Position, während Hodge die Nachhut bildete.
    Der Klang ihrer Hufschläge führte dazu, dass die Geister sich umdrehten, doch sie waren zu weit von den Berittenen entfernt, um eingreifen zu können. Horst war nun fast in Schussweite. Der Zauberer drehte sich um.
    »Warte, warte, nicht zu früh!«, rief Leof.
    Horst zielte. Vergeblich hob der Zauberer die Hand, um ihn davon abzuhalten. Als der Pfeil den Bogen verließ, traten die Geister vor den Zauberer. Doch es war zu spät.
    Im Bruchteil von einer Sekunde, bevor der Pfeil ihn erreichte, schossen die Windgeister dazwischen und rissen den Pfeil mit einem gellenden Aufschrei aus der Luft. Dann wandten sie sich Horst zu und stießen, die Klauen ausgefahren, die Zähne entblößt, auf ihn zu.
    »Schieß noch einmal!«, ordnete Leof an, aber nun schrie auch Horst auf, wendete das in Panik geratene Pferd und rammte ihm die Hacken in die Flanken, um davonzupreschen. Auch die anderen Pferde wurden von panischem Schrecken ergriffen, und nun hatten die Geister den Zauberer umringt. Sie hatten ihre Chance vertan. Mit einem bitteren Geschmack im Mund rief Leof: »Rückzug! Rückzug!«, woraufhin sie ihre Pferde wendeten und Horst hinterherpreschten.
    Während ihrer Flucht schnappten und kratzten die Windgeister nach ihnen, schlitzten die Hinterbacken der Pferde auf und schnitten ihnen lange Furchen in die Kopfhaut. Es war Schrecken erregend. Das Gekreische der Windgeister
schien Leof alle Kräfte zu rauben, nur die Wut verlieh ihm neuen Auftrieb. Er fuhr sie an und schrie: »Wir befinden uns auf besiedeltem Land, und es hat keinen Verrat gegeben. Fort mit euch!«
    Dies waren die Worte, die sein Vater ihn gelehrt hatte, um Windgeister zu verbannen. Die Worte zeigten seit langer, langer Zeit Wirkung, waren Bestandteile eines Abkommens zwischen den Geistern und den Menschen. Es war vor so langer Zeit ausgehandelt worden, dass seine Ursprünge jenseits der Erinnerung lagen. Den Geistern – Wasser, Wind, Feuer, Wald und Erde – stand es

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