Die Hoehle
ines Fahrrades in der Hand. Er hatte sich mit dem Kopf genau auf die Speichen von Johns Fahrrad gelegt, die sich vehement gegen seinen Kopf wehrten.
»Na so eine Überraschung! Wer wirft denn achtlos so ein wunderschönes Fahrrad ins Gebüsch? Wie kann das denn möglich sein? Haben die Leute zu viel Geld?«, schimpfte er, stand auf und hob das Fahrrad hoch, das seinem Kopf die Ruhe verwehrte.
»Na schau sich das einer an, ein Tourenrad. Und es ist noch ziemlich neu. Wer wirft denn bloß so ein tolles Rad einfach ins Gebüsch?«
Seine gleichaltrige Begleiterin, Tina Harrow, wurde neugierig, stiefelte durch das hohe Gras zu Ben und sah sich das Fahrrad etwas genauer an.
»Sieh mal, Ben, hier ist ein Namensschild am Rahmen angebracht. Das Fahrrad ist von der Fahrradvermietung bei uns im Dorf. Das hat bestimmt jemand geklaut und hier hingeworfen. So eine Gemeinheit! Wir sollten es zu dem alten Mann zurückbringen. Vielleicht vermisst er es schon.«
»Tatsächlich, das ist die Plakette der Vermietung direkt um die Ecke bei uns. Hier steht Big Jim , das ist doch der alte Mann mit der Terrasse vor seinem Büro.«
Er ging um das Fahrrad herum, das seine Partnerin Tina fes thielt, und stolperte prompt über das nächste Fahrrad, das ebenfalls im Gebüsch versteckt lag.
»Autsch, verdammt, noch eins, hier liegt noch ein Fahrrad! Welche Trottel waren das?«, fluchte er und hob das nächste Fahrrad auf.
»Wie viele Fahrräder finden wir denn noch hier im Gebüsch ?«
Auch auf diesem Fahrrad entdeckte er die gleiche Plakette von der besagten Fahrradvermietung.
»Das ist auch von dort. Halt es bitte fest, ich suche die Gegend ab. Vielleicht ist hier der Bestand des ganzen Ladens verloren gegangen«, sagte er und tastete mit dem Fuß Meter für Meter ab. Er brauchte nicht weit zu tasten, als er auch das dritte Fahrrad entdeckte.
»Hier ist das nächste, das klappt ja wie am Schnürchen. Pass auf, gleich finde ich das vierte Fahrrad. Es ist bald wie zu Ostern. Ein wenig suchen, und schon findet man die Schätze im Gras, abgesehen davon, dass es sich hierbei nicht um Eier handelt, so ndern um Drahtesel.«
Ben tastete vorsichtig die ganze Gegend im Umkreis von ein igen Metern um die gefundenen Räder mit den Füßen ab, aber zu seiner Enttäuschung fand er kein weiteres mehr.
»Ich glaube, das war es . Mehr ist hier nicht zu finden. Sag mal, sind die Räder abgeschlossen?«
»So weit ich es erkennen kann, nein .«
»Dann lass uns die Räder zur Vermietung zurückbringen. Das dritte nehme ich an meine Seite, während ich fahre. Ich versuche, das Rad mit der Hand zu führen. Hoffentlich falle ich nicht auf die Nase.«
Sie schoben die Räder aus dem Gebüsch, drehten sie in eine Richtung und stiegen auf. Ben nahm das dritte Rad an seine rechte Seite und hielt es mit einer Hand am Lenker fest. Während der Fahrt zur Vermietung sagte Tina »Die Räder können noch nicht lange hier gelegen haben, sie sind ja noch ganz sauber und nicht verrostet. Ich kann kein einziges Fleckchen dran erkennen. Bei den klimatischen Verhältnissen mit Regen, Sonne, Regen könnte ich mir vorstellen, verrosten sie ganz schnell hier draußen. Und dann noch die salzige Luft...«
»Das ist gut möglich. Aber fahr du bitte vor, wenn ich mit dem Rad an der Seite hinfalle, möchte ich nicht von dir über den Ha ufen gefahren werden.«
Letztlich fuhren sie los, Tina voran, und innerhalb von zehn Minuten waren sie zurück über den holprigen Pfad bis ins Dorf gelangt. Die Vermietung hatten sie kurz danach ebenfalls ohne zu suchen erreicht.
Vor der Tür des Geschäfts, das zum Glück noch geöffnet hatte, stellten sie die Räder ab. Neben der Eingangstür saß ein älterer Mann mit einer Zigarre im Mund.
»Guten Tag, die Herrschaften. Möchten Sie die Räder schon wieder abgeben? Es ist doch noch viel zu früh am Tag«, fragte er und blies eine dicke Rauchwolke in die Luft. »Es ist doch noch gar nicht Abend. Oder haben die Herrschaften etwa keine Kraft mehr in den Beinen ?«
»Wir haben die Räder nicht gemietet, wir haben sie hier in der Nähe gefunden. Ihr Namensschild hängt am Rahmen, und da sie ohne auffindbare Besitzer einfach so im Gebüsch lagen, dachten wir, dass wir sie ihnen zurückbringen, bevor sie dort verga mmeln«, antwortete Tina.
Der alte Mann machte ein ziemlich verdutztes Gesicht. »G efunden? Wer versteckt denn meine Fahrräder im Gebüsch? Darf ich bitte die Nummern auf den Schildern sehen?«
»Ja, gern!«
»Oh, sind Sie
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