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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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aus seinem Palast und Hyrkanien zu fliehen. Seither trug ich diese ›Rüstung‹ oft, selbst in der Schlacht – allein aus Freude daran, es einem Mann heimzuzahlen, der sich darüber lustig machte.«
    Tio pfiff durch die Zähne. Aus dem scheinbar gleichmütigen Ton Sonjas hörte er eine unterdrückte Wut heraus.
    »Jemandem wie Euch bin ich noch nie zuvor begegnet, Sonja – und bei Mitra, falls ich Euch je ungewollt beleidigt haben sollte, bitte ich Euch, jetzt meine Entschuldigung anzunehmen.«
    Sonja lachte. »Ihr habt vor meinem Schwert nichts zu befürchten, Tio, und das wisst Ihr genau.«
    »Mitra sei Dank! Aber ist es nicht ein etwas riskanter Spaß, gefährliche Männer herauszufordern?«
    »Das schon, vielleicht höre ich damit auch auf. Aber bisher war er es mir wert. Ich habe mich als besserer Kämpfer erwiesen als all die Männer, die mich nicht ernst nahmen. Und ich habe den Tod nicht eines einzigen bedauert.«
    Tio nahm den Blick von ihr und beschloss, das Thema zu wechseln. Er schaute zum Fenster.
    »Sonnenuntergang«, sagte er fast traurig. »Ich hoffe, diese Offiziere haben inzwischen einen Entschluss gefasst.«
    »Habt Ihr Desmos gesehen?«
    Tio runzelte die Stirn. »Er war bei ihnen. Und ich hoffe bloß, er prahlte nicht mit seinem Heldentaten im Kampf mit den Verbannten.«
    »Lasst ihn zufrieden. Ich bezweifle, dass er …«
    »Ich hätte gedacht, Ihr würdet die erste sein, die ihn verdammt.«
    »Ein Mensch kann nichts für das, was er ist. Wenn Desmos mit der Erkenntnis leben muss, dass er schwertscheu ist, so ist es schlimm genug für ihn, ohne dass wir ihn daran erinnern müssen.«
    »Angenommen, Euer Leben hinge davon ab, dass er sein Schwert schwingt?«
    »Dazu ist es nicht gekommen.«
    »Nicht ganz.« Trio rülpste und nahm einen weiteren Schluck Wein. »Aber ein Mann hat kein Recht, eine Klinge zu tragen, wenn er nicht damit umzugehen versteht.«
    »Er behauptet, dass er in seiner Jugend sehr wohl damit umgehen konnte.«
    »Das kann ich natürlich nicht wissen. Aber es macht mir wieder einmal klar, dass die Menschen selten das sind, was sie zu sein scheinen.«
    »Das wurde mir schon lange klar.«
    »Zweifellos.« Tio drehte seinen Kelch und trank. »Aber ich würde eher einem Gauner trauen als einem Edlen. Zumindest weiß man da eher, woran man ist. Erweist sich ein Gauner als anständig, ist man freudig überrascht. Stellt ein Edler sich jedoch als Narr heraus und man hat sich auf ihn verlassen …«
    Die Tür schwang auf. Ein aquilonischer Soldat trat ein und salutierte. »Oberst Hubarthis bittet zum Abendessen.«
    »Wird auch allmählich Zeit«, brummte Tio. Er stand auf und stützte sich hastig mit einer Hand auf den Tisch.
    »Braucht Ihr Hilfe?« fragte Sonja lächelnd und deutete zur Tür.
    »Ich trinke mehr als die Fische«, antwortete Tio ungehalten, »und ich könnte von jetzt bis zum nächsten Vollmond trinken, ohne … ›Hilfe brauchen …‹Pah!«
    »Ich habe mit den Ausdauerndsten getrunken«, sagte Sonja leichthin.
    »Oh? Und wie gut habt Ihr abgeschnitten?«
    Sie lächelte, schwieg jedoch und folgte dem Aquilonier durch die Tür. Menschen sind selten, was sie zu sein scheinen, dachte sie. Du prahlst, Tio, aber du würdest über dein verlorenes Schiff und seine Passagiere weinen wie ein verirrtes Kind, wenn wir dich mit deinem Wein allein ließen.
    Sie überquerten den Hof des aquilonischen Forts und betraten den Hauptbau, in dem die Verwaltung untergebracht war. Hier warteten Oberst Hubarthis und sein Stab bereits an einem langen Tisch. Alle erhoben sich beim Eintritt der beiden.
    »Bitte nehmt Platz.« Hubarthis verneigte sich knapp.
    Sonja und Tio setzten sich auf die für sie zurechtgerückten Stühle. Sonja blickte zu Lord Desmos, aber er senkte voll Scham die Augen.
    Hubarthis war ein hochgewachsener, gut gebauter und gut aussehender Mann mit Schnurr- und Spitzbart. Offenbar wurden Offizieren in Grenzforts solche kleine Eitelkeiten nachgesehen. Er machte den Eindruck eines stolzen, entschlossenen und sehr fähigen Mannes, und die jüngsten Ereignisse schienen ihm nahe zu gehen.
    »Bitte.« Hubarthis deutete auf die Weinkanne. »Bedient euch. Kapitän Tio, Eure Männer werden mit den Soldaten verköstigt. Unser Essen wird sofort serviert werden.«
    Tio schenkte sich einen Becher Wein ein und vergewisserte sich, dass Sonja es auch sah. Sie bemerkte es, nahm sich jedoch selbst keinen.
    »Ihr sollt wissen, dass dies eine sehr ernste Sache ist«, begann Hubarthis, »die

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