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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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mich gespottet, dich lustig gemacht über mich.«
    »Tu’s nicht!« Betos’ Finger griffen nach Desmos’ Stiefel. »Tu’s nicht!«
    »Hättest du mich verschont? Nein, Bruder, denn wenn ich dich verschonte, würdest du schnell über mich herfallen. Ich verurteilte dich zur Verbannung, und deshalb hasst du mich. Doch nun habe ich auch in dieser Hölle gelebt, und du bist der Dämon, der mich hassen gelehrt hat. Wir sind nicht mehr die Brüder, die wir einst waren, sondern nur noch die Dämonen, die einander in der Hölle peinigen. Einst, in meiner so selbstbewussten Arglosigkeit, schickte ich dich im Namen der Gerechtigkeit hierher. Doch jetzt, Betos, bin ich ein ehrlicherer Mann und werde dich im Namen der Rache töten.«
    »Nein!« schrillte Betos. Er warf sich auf Desmos und zog einen Dolch aus seinem Wams.
    Desmos sprang zur Seite und schwang sein Schwert in einem blitzenden Bogen. Und während die Klinge fiel, spürte er, wie der Rachedämon ihn verließ, ihn aus seinem unerbittlichen Griff freigab. Als Betos tot zu Boden sank, schrie Desmos qualvoll auf.
    Er wich zurück, ließ sein Schwert fallen und kniete sich neben die Leiche seines Bruders, um sie in die Arme zu nehmen. Dabei weinte er und flüsterte immer wieder Betos’ Namen. Er hatte getan, was er „sich geschworen hatte.
    Während Sonja entsetzt zusah, stieg der Othalus auf Aleils Leiche und sog sie in sich ein.
    Die letzten der Banditen fanden ihren Tod durch die Schwerter der Aquilonier.
    »Hubarthis!« rief Sonja.
    Der Oberst blickte hoch und sah sie auf dem Sims links am Schwertschädel. »Kommt herunter!«
    Auch Desmos starrte zu ihr hoch. Er stand auf und wischte sich die blutigen Hände am Beinkleid ab.
    »Hubarthis!« rief Sonja erneut. »Befehlt Euren Männern sich zurückzuziehen! Schnell!«
    »Was habt Ihr vor?«
    Sie antwortete ihm mit Taten. Nachdem sie ihr Schwert eingesteckt hatte, bückte sie sich auf dem Sims vor der Höhlenöffnung, hob größere Steine auf und bewarf damit den Othalus, der sich immer noch von Aleils Leiche nährte.
    »Helft ihr!« rief Hubarthis seinen Männern zu. »Steigt hinauf und helft ihr!«
    Sieben seiner noch am wenigsten erschöpften Soldaten rannten in weitem Bogen um das Ungeheuer herum und kletterten hastig den Schwertschädel hoch. Immer wieder rollten lose Steine unter ihren Füßen in die Tiefe. Der Othalus folgte ihnen schwerfällig, nachdem er Aleils Leiche ganz in sich aufgenommen hatte.
    Sonja benutzte nun ihr Schwert, um vom schmalen Sims aus größere Felsbrocken aus der Wand zu lösen. Zwei von Hubarthis’ Männern erreichten sie und halfen ihr. Ein Felsblock polterte hinab, dann ein zweiter und dritter. Etwas weiter unterhalb lockerten die Hochsteigenden weitere Steine. Immer mehr Felsbrocken und Geröll rutschten und rollten hinunter, und dicke Staubwolken stiegen auf.
    Hubarthis sah angespannt zu. Im Augenblick waren sowohl der Othalus als auch Sonja und ihre Helfer durch den Staub verborgen. So Schritt er über die Lichtung zu Desmos und legte eine Hand auf seine Schulter. Desmos, der sich sein Schwert wiedergeholt hatte, drehte sich zu ihm um.
    »Es wird nichts nutzen«, sagte Desmos und schüttelte den Kopf.
    »Wieso nicht?«
    »Es ist nutzlos – ich spüre es …«
    In der Höhe gellte ein Schrei, und Hubarthis wusste, dass einer seiner Männer ausgeglitten war und stürzte. Nun sahen er und Desmos, dass die Männer den Schwertschädel hinunterkletterten, und mit ihnen Sonja. Als sie den Fuß des Felsens erreichten, löste sich die Staubwolke auf.
    Der Othalus stand brusttief in dem Geröll, hob Felsbrocken auf, schleuderte sie von sich und mühte sich ab freizukommen.
    Sonja und die Soldaten eilten zu Hubarthis und Desmos.
    »So geht es nicht«, keuchte Sonja. »Er kann die Steine nicht nur wegwerfen, sondern sie auch aufsaugen, wenn er will. Aber ich habe eine andere Idee …«
    »Die Leichen«, riet Desmos.
    Sie nickte und wischte sich den Schweiß von der verschmutzten Stirn. »Ja, die Leichen. Hört mir zu. Dieses Ungeheuer wurde durch Zauberei zum Leben erweckt. Irgendeine Art von magischen und doch natürlichen Kräften kann diesen Zauber vielleicht wieder aufheben. Es besteht schließlich nur aus Lehm, so riesig und stark es auch ist. Versteht ihr?«
    Desmos nickte. »Feuer, Wasser, Erde, Wind …«
    Sonja nickte. »Lasst die Männer die Leichen um den Teich herum bis zum Wasserfall legen. Wenn der Othalus dann dort angelangt ist und wir ihn hineinstoßen können

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