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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Verwundete herum, doch immer noch klirrten Schwerter.
    Sonja sah einen Riesen, der sein Schwert rundum schwang und dazu die Kampfrufe seiner nordischen Heimat brüllte. Andere kämpften in seiner Nähe verzweifelt gegen die Aquilonier an, die sie arg bedrängten.
    Sonja rannte zum Achterdeck, doch ein loser Kreis von Verbannten versperrte ihr den Weg. Einer der Burschen stürmte auf sie ein, während aquilonische Soldaten in ständiger Bewegung hieben und stachen, ohne sich zur besseren Verteidigung sammeln zu können. Ein Halunke mit einem Messer schwang sich vom Achterdeck an einem Seil herunter und stach nach Sonjas Gesicht. Gerade noch rechtzeitig wurde sie auf ihn aufmerksam und stieß ihr Schwert hoch. Schreiend flog der Mann durch die Luft.
    Wo Hubarthis und Tio kämpften, ging ein weiterer Aquilonier zu Boden – und noch einer. Ihr immer kleiner werdender Kreis bildete eine gute Zielscheibe für die Verbrecher.
    Ein gellender Schrei, und ein weiterer Aquilonier fiel, ein junger Mann, mit dessen Eltern Hubarthis befreundet war. Wuterfüllt versuchte der Oberst den Jungen zu rächen. Seine Klinge traf den Mörder, aber Hubarthis plötzliche Heftigkeit verwirrte Tio; er kämpfte gerade gegen einen drahtigen, rattengesichtigen Burschen, der ihn mit einer Lanze bedrängte.
    Tios Klinge verfehlte ihn – und die Lanze drang in Tios Bauch.
    »Guter Stich, Otos!« rief einer seiner Kameraden, ’in einem letzten Aufbegehren, ehe der Tod ihn überwältigte, hob Tio sein Schwert und schlug mit aller Kraft zu. Doch Otos wich leichtfüßig zurück. Tio hustete und röchelte, als er blutend auf einen Toten fiel. Das letzte, was er in seinem Leben sah, war das Schimmern einer Kettenrüstung.
    Sonja kämpfte weiter, doch sie sah nun immer weniger Soldaten. Vor ihr, auf dem Achterdeck, schlug Urdus gerade einem den Kopf ab, und da war keiner mehr, der sich ihm stellte.
    »Er ist durch Zauberei geschützt!« rief ein Aquilonier. »Stahl vermag ihn nicht zu treffen.«
    Urdus lachte schallend. Die Männer um ihn hoben ihre blutigen Schwerter und stießen Freudenschreie aus, in die andere Verbannte am Vorderdeck einstimmten.
    Da bildeten blutbefleckte Halunken einen Wall vor Sonja – sieben waren es insgesamt. Sonjas Nasenflügel blähten sich.
    Sie blickte hoch, als Urdus donnerte: »Macht Gefangene! Macht Gefangene!«
    Schritte erklangen hinter ihr – wie eine Katze wirbelte sie herum, und ein weiterer Halunke ging zu Boden. Er war der einzige hinter ihr gewesen; sonst gab es hier nur noch Tote.
    Doch von vorn kam der Wall grimmiger Gesichter und blutiger Waffen auf sie zu.
    »Leg die Klinge nieder!« forderte einer sie auf.
    »Hund! Wir werden beide in der Hölle sein, ehe ich mein Schwert niederlege!« Sie hob es.
    »Nein, Sonja …«
    Sie wirbelte halb herum, sah Desmos – Blut an Armen und Gesicht, aber schwertlos. Mehrere Verbannte hatten ihn gefangen genommen.
    »Desmos!«
    »Hubarthis hat sich ergeben, Sonja. Sie wollen uns am Leben lassen …«
    »Hunde!« heulte Sonja.
    Sie sprangen sie an. Sonja schlug zwei Schwerter zur Seite, hüpfte zurück, parierte ein drittes Schwert und wirbelte, ihres, um sich auch vor einem vierten und fünften zu schützen. Schritte erklangen hinter ihr. Sie schwang herum, stieß die Klinge vor – aber der Mann hielt sich zurück.
    Sonja stand nun mit dem Rücken zum Schandeck. Sie knurrte wild, und ihre Augen funkelten. Mit erhobenem Schwert, die Lippen zu einem bösartigen Grinsen verzogen, zischte sie: »Ich verspreche, euch in die Hölle zu schicken, ehe ich sterbe!«
    Die Männer – so harte, unerschrockene Halunken sie auch waren – zögerten vor der wütenden Entschlossenheit der Frau.
    Da erschien ein Gesicht über und hinter den sieben – Urdus. Sonjas Augen blitzten ihn grimmig an. Der Riese lachte und drehte bedeutungsvoll den Kopf.
    Ein größerer Trupp kam hinter ihm langsam zum ‚Mitteldeck herunter: die letzten Überlebenden der Piraten, etwa dreißig, hatten ihre Gefangenen, die letzten der Soldaten dieses Schiffes, in die Mitte genommen. Hubarthis und acht seiner Leute hatten sich ergeben.
    »Kommt nur her!« rief Sonja grimmig. »Hunde! Schweine! Ich lege mein Schwert nie nieder – nie! Kommt nur her!«
    Schweigen antwortete ihr. Nicht einer hob die Klinge.
    Sonjas wütender Blick streifte über die siegreichen Verbannten und über Desmos und Hubarthis mit seinen Männern. Eiseskälte stahl sich in ihr Herz, als sie erkannte, dass die Schlacht vorbei und sie in

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