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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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noch schwieg Desmos. Sein Gesicht hatte sich gerötet, das war selbst in dem schwachen Feuerschein erkennbar.
    Urdus fletschte die Zähne und trat Desmos heftig gegen die Stiefelsohlen.
    Sonja wand sich in ihren Stricken. »Lass ihn in Ruhe!« fauchte sie.
    Nun wandte Urdus sich ihr zu. »Ah, ja.« Er lächelte grimmig. »Du – du Rothaarige. Was bist du, sein Weib?«
    »Ich bin niemandes Weib!«
    Der Vanir musterte Sonja näher. »Du bist nicht einmal Aquilonierin. Und du hast wie eine Tigerin gekämpft. Was machst du unter diesen Schwächlingen, die sich als Männer ausgeben?«
    Sonja blickte Urdus schneidend ins Gesicht, ihre Wangen bewegten sich. Urdus verengte die Augen. Einen Herzschlag zu spät dachte er daran auszuweichen. Da spuckte Sonja ihm bereits voll in die Augen.
    Der Riese zuckte zurück, knurrte, wischte sich Augen und Stirn und schlug mit offener Hand zu. Mit genauer Berechnung wich Sonja aus und warf sich zurück, gerade außerhalb Urdus’ Reichweite. Sie fühlte nur den Luftzug über ihr Gesicht streifen. Urdus knurrte. Er spürte die Augen der Männer an den Lagerfeuern auf sich. Er beugte sich vor, packte Sonjas Haar und zog ihr Gesicht zu sich.
    »Teufelin!«
    Wieder bewegte sich Sonja, diesmal nach vorn. Mit der Schnelligkeit einer zustoßenden Schlange grub sie ihre Zähne in Urdus’ Unterlippe und hielt sie fest. Der Riese heulte auf.
    Aleil hinter ihm lachte.
    Urdus presste die Fäuste an Sonjas Kopf und drückte die Knöchel der Finger gegen ihre Schläfen, bis sie keuchte und ihn loslassen musste. Urdus warf sie zurück. Sonja riss die beiden Männer, die links und rechts an sie gekettet waren, mit sich zu Boden. Schnell setzte sie sich auf und knurrte zwischen gefletschten Zähnen.
    Urdus strich über seine anschwellende Lippe und blinzelte auf das Blut an seinen Fingern. »Teufelin!« brüllte er erneut. Mit wutblitzenden Augen beugte er sich über Sonja und ballte die Fäuste, um sie niederzuschlagen …
    Doch etwas hielt ihn zurück.
    Etwas in den saphirblauen Augen der Frau, die nicht weniger wild funkelten als seine eigenen: Spott? Eine Bestätigung ihrer Ebenbürtigkeit? Eine Rachedrohung?
    »Nein, Teufelin, du wirst nicht gleich sterben – und auch nicht so schnell!«
    Urdus richtete sich auf. Der Hauch eines grausamen Lächelns war durch den Bart zu sehen. Er wandte sich von Sonja und den anderen Gefangenen ab und ging zu seinem eigenen Feuer, wo Betos eine Wildente briet.
    Aleil konnte sich nicht zurückhalten – vielleicht, weil Athu, der Zauberer, stumm und grimmig neben ihr stand. Was immer der Grund war, sie sprach, ehe sie überlegte. »Na, Urdus«, rief sie dem Vanir nach. »Küsst sie dir nicht gut genug?«
    Im Lager wurde es plötzlich ungewöhnlich still. Aller Augen beobachteten Urdus. Er drehte sich um und wandte sich Aleil zu.
    Athu fühlte, wie die Frau zu zittern begann.
    Urdus ging gemessenen Schrittes zu ihr. Aleil schluckte und wich ein wenig zurück. Der Riese blieb vor ihr stehen und bedachte sie mit finsterem Blick.
    »Bist du so mutig«, fragte er schneidend, »weil dieser shemitische Zauberer neben dir steht? Ist das der Grund, Aleil? Hast du seinetwegen den Verstand verloren? Eh? Vielleicht brauchst du kein übliches Essen mehr, Aleil, vielleicht saugst du lieber Blut wie dieser Hexer!«
    Aleil zitterte am ganzen Körper, während Athu völlig ungerührt blieb.
    . Plötzlich schoss Urdus’ Arm vor. Eine mächtige Pranke packte Aleils schwarzes Haar. Die Frau wimmerte. Urdus drehte sich um und zog sie neben sich her zu den Gefangenen.
    Alle anderen standen auf oder kamen näher, um zu sehen, was geschah. Betos beobachtete das Geschehen vom Feuer aus. Otos’ Rattengesicht schimmerte im flackernden Flammenlicht feucht vor Schweiß, und er benetzte die Lippen.
    »Saug es, Aleil!« knurrte Urdus und drückte sie mit einem Arm, dass sie vor Sonja zu kauern kam.
    Sonja funkelte ihn erstaunt an. Ehe sie noch ausweichen konnte, schob Urdus Aleils Gesicht gegen ihres und zwang Aleils Lippen auf Sonjas; dann presste er den Mund der Schwarzhaarigen auf das Blut an den Lippen der Roten Sonja.
    Aleil wimmerte und wand sich, um freizukommen.
    Urdus lachte und hielt ihren Kopf nur fester.
    Da trat Sonja gegen ihre Füße und wich zurück. Vor Ekel spuckte sie auf den Boden und verwünschte Urdus mit den derbsten Flüchen.
    Urdus brüllte vor Lachen. Er zog Aleil an den Haaren auf die Beine, dann schleuderte er sie fast gleichmütig auf den Boden. Aleil landete auf

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