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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Handschuh blitzte im hellen Sonnenschein.
    An Bord der Niros standen Urdus’ Männer schweigend dicht beisammen und warteten auf den Angriff. Aleil war neben Athu auf dem Mitteldeck geblieben. Irgendwie spürte sie, dass der Zauberer nicht beabsichtigte, Urdus mit seinen Kräften zu helfen.
    Hinter ihnen, nahe der Stufen zum Achterdeck waren Otos und jene, die sich gegen den Vanir auf seine Seite geschlagen hatten. Urdus spürte Otos’ brennenden Blick auf seinem Rücken, genau wie er Oberst Hubarthis’ harte Augen über das Wasser auf seinem Gesicht spürte. Als die Aquilonier ihre Bogen hoben, hoben auch seine Männer ihre. Urdus sah die schartigen Streitäxte und die geraden Schwerter, und wusste, dass hinter ihm seine Männer ebenfalls mit Äxten und Schwertern bereitstanden. Er wusste auch, dass er sich Otos’ möglicher Meuterei wegen keine Sorgen zu machen brauchte. Der Hund würde wie alle anderen um sein Leben kämpfen.
    Urdus starrte Hubarthis hart an, und es verlangte ihn danach, diesem Mann im Zweikampf gegenüberzustehen.
    Hubarthis senkte die Hand.
    Eine ganze Wolke von Pfeilen sirrte hinüber zur Niros. Urdus’ Männer wichen zurück, die einfachen Schilde zum Schutz erhoben. Für den Kampf nicht ausgebildet, stießen sie einander und waren einander im Weg. Pfeile bohrten sich durch das Tuch der Segel und in das Holz der Decks und Masten und platschten ins Wasser. Einige Männer fielen, gespickt mit gefiederten Pfeilen.
    Wieder hob Hubarthis die Rechte. »Bereitmachen zur zweiten Salve!«
    In diesem Augenblick machte Urdus einen Zug, der aus dem Wahnsinn der Verzweiflung und seinem unbestreitbaren Mut geboren war.
    Als die ersten Pfeile auf den Decks aufschlugen, wirbelte er herum, schob den Rudergänger zur Seite und griff selbst nach dem Steuerrad. Mit aller Kraft schwang er die Niros in einer 90-Grad-Wendung herum. Seine Männer heulten auf, als sie das Gleichgewicht und ihren festen Stand verloren.
    Urdus machte das Steuerrad fest und drehte sich wieder um. Sein Schwert streckte er aus und er spreizte die Beine für einen besseren Halt. Vor seinen scheinbar schwankenden Augen lavierte die aquilonische Galeere nach Steuerbord, kam jedoch trotzdem weiter heran, und dann stieß sie geradewegs, wie ein hungriges Raubtier, auf die Mitte des Rumpfes der Niros zu.
    »Bereitmachen zum Entern!« brüllte er.
    Otos, der sich an der Reling festhielt, brüllte zurück: »Bist du wahnsinnig? Sie werden uns rammen!«
    Hubarthis erteilte seinem Rudergänger aufgeregt Befehle, aber es war bereits zu spät, noch auszuweichen. Der Drachenbug der aquilonischen Galeere hob und senkte sich, schien geradewegs auf die schräg liegende Seite der Niros zu zielen, und schon rammte er sie.
    Otos rannte den Niedergang hoch und packte Urdus wütend am Arm, während das Schiff heftig erzitterte. »Du bist verrückt!« schrillte er.
    Urdus lachte ihm ins Gesicht. »Ich habe gewendet. Wenn ihr am Leben bleiben wollt, ihr Hunde, dann kapert die Galeere!«
    Tio heulte auf, als die Trireme die Niros rammte.
    Der spitze Drachenbug bohrte sich in den Schiffsrumpf und zersplitterte. Auf beiden Schiffen wurden die Männer von den Füßen geworfen. Masten knarrten, Segel rissen, Männer brüllten. Urdus, der sich an die Reling klammerte, hielt das Schwert hoch und lachte wie ein Besessener. Wasser gischtete und die Verbannten heulten wie arme Seelen, als die ersten Wellen an Bord spülten und das Schiff unterzugehen begann.
    »Kapert die Galeere!« donnerte Urdus. »Erobert sie, wenn ihr am Leben bleiben wollt!« Und noch während er brüllte, enterte er das Feindschiff auf die einzig mögliche Weise: über den Drachenbug. Der Riese rannte zum Mitteldeck, wo kampfunfähige Männer lagen, die Planken ‚zerschmettert waren, Seile lose peitschten und es viele Tote gegeben hatte.
    Mitten im Shirki drehten sich die beiden Schiffe in der Strömung. Das Luxusschiff sank mit flatternden Segeln, während die Verbannten sich zum Entern sammelten.
    Hubarthis, Sonja, Desmos und Tio wären fast in den Fluss geworfen worden. Nun schien Donner rundum zu grollen, als die Verbrecher in einem verzweifelten Versuch, ihr Leben zu retten, brüllend auf das aquilonische Kriegsschiff sprangen. Die vier richteten sich auf, und Hubarthis keuchte: »Wahnsinnige! Toren!«
    Doch nun war keine Zeit für Worte. Sonja stolperte und fiel gegen die Reling, als die erste Welle der Enterer brüllend und ihre Waffen schwenkend zum Angriff heranstürmte. Sie hielten

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