Die Hölle von Tarot
steht. Gemeint ist der sogenannte Cluster-Zyklus, der aus den Romanen Cluster (Flint von Außenwelt), Chaining the Lady (Melodie von Mintaka), Kirlian Quest und Thousandstar besteht. Piers Anthony, der bislang mehr als dreißig Science Fiction-Romane veröffentlicht hat, liebt die Breitwandarchitektur bei der Gestaltung seiner als Handlungshintergrund dienenden Universen und liegt damit ganz im Trend zu komplex geschilderten Phantasiewelten, wie er in den letzten Jahren in der Science Fiction und Fantasy zu verzeichnen war und ist.
Der Schriftstellername Piers Anthony ist nur ein Teil des wahren Namens des Verfassers, der Piers Anthony Dillingham Jacobs heißt, 1938 im englischen Oxford geboren wurde, seine Kindheit aber bereits in den USA verbrachte. 1958 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er studierte in Tampa (Südflorida), diente in der US-Armee und zwar zeitweise als technischer Fachautor und Englischlehrer tätig, bevor er sich 1966 als freiberuflicher Autor etablierte. Sieben Jahre lang, so heißt es, nämlich von 1958 bis 1965, arbeitete er an seinem Romanerstling Chthon (Chthon oder Der Planet der Verdammten), der 1967 erschien, den Autor sofort bekannt machte, für den Hugo und den Nebula nominiert wurde und vielen Kritikern bis heute als sein stärkstes Werk gilt. Vor Chthon veröffentlichte Anthony eine Handvoll SF-Kurzgeschichten in Magazinen wie Fantastic (wo auch seine erste Story überhaupt, „Possible to Rue“, erschien), Amazing und Analog. Dem Überraschungserfolg Chthon folgten Romane wie Omnivore (Die Macht der Mantas), The Ring (Der Ring, zusammen mit Robert Margroff), die erste Trilogie, Battle Circle/Sos the Rope/Var abgehalten hat). Um einen möglichst stimmigen Gesamteindruck zu erhalten, sollte man allerdings nicht nur den vorliegenden Roman, sondern auch die beiden anderen Bände gelesen haben.
Eine weitere Trilogie von Piers Anthony befindet sich für diese Reihe in Vorbereitung: die Proton/Phaze-Trilogie um den reizvollen Gegensatz zwischen der hochtechnisierten, verwissenschaftlichten Welt Protos und ihrer Alternativwelt Phaze, in der nur Magie funktioniert. Diese drei Romane – Split Infinity, Blue Adept und Juxtaposition – sind von hoher Qualität und vielleicht sogar geeignet, Chthon vom Podest zu holen.
Hans Joachim Alpers
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