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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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bist dann geflohen? Und Gudun und Gorma haben für dich gekämpft?«
    Siebentag nickte heftig.
    Gerrek schüttelte den Kopf.
    »Das verstehe ich nicht, mein Freund. Wieso sollten die beiden ihr Leben ausgerechnet für dich gegeben hatten? Wenn es wahr ist, so verschweigst du mir etwas. Ich will aber alles wissen, Siebentag!«
    Der Wilde winkte entschieden ab und sagte hart:
    »Nein! Du nicht!«
    »Du kannst also auch das schon sagen, soso. Siebentag, ich bin doch dein Freund. Vielleicht wirst du tatsächlich einmal ein zahmer Wilder und kannst reden wie wir und mit uns kämpfen. Dann teilst du mein Schicksal und wirst dich der Intrigen dieses Weibervolks zu erwehren haben wie ich. Sag mir also, was du noch verbirgst.«
    »Du nein!«
    Siebentags Augen blitzten gefährlich auf, was Gerrek klarmachte, daß es im Augenblick besser war, den Rückzug anzutreten.
    Er ließ sich von Siebentag öffnen und hörte, wie von innen wieder die schweren Gegenstände vor die Tür geschoben wurden.
    Gerrek schüttelte enttäuscht den Kopf und nahm sich vor, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit nach dem Rechten zu sehen. Er spürte ganz deutlich, daß Siebentag ein Geheimnis vor ihm und den Amazonen hatte.
    In der Unterkunft legte der Kannibale das Ohr an das starke Holz der Tür und lauschte, bis er die Schritte des Beuteldrachen nicht mehr hörte.
    Dann ging er zu einem Vorhang und holte das große Glasgefäß von einem Brett, das er darauf gefunden hatte. Es war mit seltsamen, wunderschön leuchtenden Steinen gefüllt gewesen.
    Nun war ein anderer Schatz darin.
    Siebentag stellte das Glas auf einen Holztisch und kniete sich davor hin. Er preßte seine Nase dagegen und verzog den Mund zu einem breiten Grinsen, als er die drei kleinen Menschen dabei beobachtete, wie sie umherhüpften und sich vor ihm in die entfernteste Ecke ihres Gefängnisses flüchteten.
    Sie waren schon wieder gewachsen, jetzt fast schon so groß wie sein halber Unterarm. Wenn das so weiterging, mußte er sich bald etwas Neues für sie einfallen lassen.
    Vorerst aber spielte er mit ihnen, fischte einen nach dem anderen aus dem Glas und ließ ihn auf dem Boden herumlaufen, bis er ihn wieder einfing und zu den anderen zurücksteckte.
    Dann sprachen sie zu ihm, und ihre Worte, obwohl er ihren Sinn nicht begriff, klangen wie die der Amazonen und des Beuteldrachen.
    Sie redeten schnell. Das und ihre verzerrten kleinen Gesichter verrieten die Angst, die sie vor ihm hatten. Aber sie brauchten ihn doch nicht zu fürchten! Es schmerzte ihn, sie so verunsichert zu sehen.
    Jedenfalls lernte er drei neue Wörter. Es waren die, die die Zwerge immer wieder wiederholten:
    Mythor, Fronja und Robbin.
    Burra stand im Bugkastell und lenkte die Kriegerinnen. Sie sah, wo sich Lücken in der Verteidigungslinie auftaten und schickte Amazonen dorthin. Sie rang den furchtbaren Schmerz über den Tod zweier ihrer liebsten Gefährtinnen nieder und schrie, bis sie vollkommen heiser war.
    Dabei hoffte sie insgeheim diese ganzen furchtbaren Stunden über, daß Gerrek die Unwahrheit gesagt hatte und Gudun und Gorma zurückkehrten.
    Doch vor ihr in den Planken stak Gormas Klinge. Burra hätte alles dafür gegeben, die Luscuma verlassen und nach den Gefährtinnen suchen zu können. Aber es war ihr nicht gegeben. Sie trug die Verantwortung für das Schiff und seine Passagiere, und nie hatte sie schwerer auf ihren Schultern gewogen.
    Die letzten Feuer erloschen allmählich, das Öl ging beängstigend schnell zur Neige. Gleichzeitig aber lichteten sich die Reihen der Shrouks zusehends. Es war, als hätten sie keinen Meister mehr, der ihnen Befehle gab. Jene, die Fraße im Nacken trugen, lebten nicht mehr. Die Fraße machten die Kreaturen beweglicher und schlauer – aber auch verwundbar. Schlug man einem Shrouk den Fraß ab, so starb er kurz darauf ohne weiteres Dazutun.
    Die Shrouks liefen in die Feuer und in den Tod, und als Luscumas Stimme endlich wieder in den Köpfen der Kriegerinnen zu vernehmen war, war der Kampf zu Ende.
    Ich bin das Einhorn! Ich bin das Schiff! Der zwölfte Tag unserer Reise ist angebrochen! Ihr habt euch tapfer geschlagen und einen Gegner besiegt! Vergeßt jedoch nie, daß deren noch Tausende in diesen Gefilden der Schattenzone lauern! Befreit mich vom Fels! Retten könnt ihr euch nur, indem ihr mich rettet und den Flug fortsetzt!
    Burra ließ die Schultern sinken und ihre Blicke über die toten Alptraumgeschöpfe schweifen, die die felsige Ebene vor dem Luftschiff bis

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