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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Faß? Das erscheint mir ein sehr hoher Preis, aber du läßt nicht mit dir handeln?«
    »Eine alte Pfaderweisheit lautet: Handle, aber nur dann, wenn du deinen Reichtum dadurch noch mehren kannst!«
    Burra stemmte die Arme in die Hüften, hob dann eine Hand, drohte Robbin mit dem Finger und seufzte schließlich.
    »Komm mit.«
    Sie hob den Zwerg auf ihre breiten Schultern und ging mit ihm unter Deck. Scida holte Mythor aus den Wanten und folgte ihnen.
    Sie betraten einen Lagerraum, in dem ein halbes Dutzend Salzfässer standen. Jedes von ihnen faßte gut und gern fünfzig Pfund des so kostbaren Gutes.
    »Salz«, sagte Burra. »Such dir ein Faß aus, Pfader.«
    Robbin verlor vor Überraschung den Halt und konnte von der Amazone gerade noch aufgefangen werden, als er von ihrer Schulter kippte. Der Anblick eines solchen Schatzes war offenbar zuviel für ihn.
    »Das ist… alles Salz? Du machst dich über mich lustig, Kriegerin aus dem Süden! Soviel Salz, das ist…«
    Es überwältigte ihn. Doch als er aus seiner Ohnmacht erwachte, erklärte er sich mit Freuden bereit, die Amazonen kreuz und quer durch die Schattenzone zu führen – wohin auch immer sie wollten.
    »Vorerst einmal wollen wir aus ihr heraus«, belehrte ihn Burra.
    »Auch das«, beeilte er sich zu versichern. »Ich mache alles für ein solches Faß Salz! Aber seid auf der Hut! Wenn es sich herumspricht, daß ihr solche unfaßbaren Schätze mitführt, dann werden eurem Schiff bald nicht nur die Dämonen nachstellen!«
    »Wir werden es bestimmt nicht ausplaudern«, versetzte Scida anzüglich.
    Robbin stemmte entrüstet die Hände in die Seiten, wobei sich die Arme gefährlich durchbogen.
    »Ja glaubst du denn, ich würde meinen Schatz verraten?«
    Burra winkte nur ab und gab Scida ein Zeichen, mit ihr an Deck zu gehen.
    »Wir haben uns lange genug ausgeruht. Es wird Zeit, wieder mit anzupacken!«
    »Salz!« rief Robbin, als die Amazonen verschwunden und er und Mythor allein waren. Mythor hatte fast den Eindruck, daß sich die Augen des Pfaders in weiße Kristalle verwandelten. »Oh, ich Glücklicher! Und ihr tut so, als wüßtet ihr nicht, welche Kostbarkeiten ihr geladen habt!«
    Mythor lächelte verhalten und verzichtete darauf, Robbin in die rauhe Wirklichkeit zurückzuholen. Das würde früh genug von selbst geschehen.
    Er begab sich zu Fronja, und für viele Stunden sah man ihn nicht mehr an Deck.
*
    Ich bin das Einhorn! Ich bin das Schiff! Dies ist nunmehr der zwanzigste Tag unserer Reise. Kein Ballast hindert uns mehr am Aufbruch. Der Ballon ist unversehrt, die Gondel von den Felsmassen befreit! Macht euch bereit, Amazonen! Trefft eure Entscheidung! Was mit dieser Entscheidung gemeint war, wußten Mythor, Fronja und Robbin nur zu gut. Scidas düstere Prophezeiungen hatten sich erfüllt. Nun, da die Arbeit getan war und der Aufbruch unmittelbar bevorstand, standen sich auch Lexa und Burra wieder als Gegnerinnen gegenüber. Lexa wußte dabei fast alle Kriegerinnen auf ihrer Seite. Burra hatte nur noch Tertish – und wenn man so wollte, die Aasen und Scida, Gerrek und Siebentag.
    Alle Passagiere der Luscuma befanden sich an Deck. Der Kannibale durfte sich frei bewegen, wurde aber nie aus den Augen gelassen. Immer waren einige Kriegerinnen in seiner Nähe.
    Mythor, Fronja und Robbin hatten ihre normale Größe zurückerlangt. Schweigend standen sie etwas abseits und verfolgten erschüttert den Streit der Amazonen. Mythor hatte dabei Mühe, sich zu beherrschen und nicht lautstark in die Auseinandersetzung einzugreifen. Jedesmal zuckte er leicht zusammen, wenn Lexa ihre Forderung wiederholte, ihn und Fronja des Schiffes zu verweisen – was dem Tod in der Schattenzone gleichkam.
    Er konnte es nicht fassen: Lexa und ihre Anhängerinnen wollten wahrhaftig Fronja von Bord schicken, und Luscumas Unterstützung dabei war ihnen gewiß!
    Bedeutete ihre ehemalige Erste Frau ihnen wirklich nur noch so wenig?
    Er kannte ihre Beweggründe, dachte jedoch nicht im entferntesten daran, sie zu akzeptieren. Es war möglich, daß Fronja und er die Dämonen wie magisch anzogen. Aber sie diesen Dämonen deshalb zum Fraß vorwerfen…!
    Doch Burra machte sich zu ihrer leidenschaftlichen Fürsprecherin. Sie ging dabei gar so weit, daß sie darauf bestand, Mythor solle das Kommando über das Flugschiff übernehmen.
    Und sie hatte noch einen Trumpf.
    »Werft sie über Bord!« schrie sie Lexa an. »Tut es selbst und beschmutzt eure Hände! Aber ich werde mit ihnen gehen! Und

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