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Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen

Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen

Titel: Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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    Band 11

    Engel des Bösen

    Das rote, flackernde Licht der Fackel schien den Totenschädel in Blut zu tauchen, und die zuckenden Schatten der hin und her tanzenden Flamme füllten die leeren Augenhöhlen mit scheinbarem Leben. Nur scheinbar? Howard erstarrte. Die Fackel in seiner Hand begann zu zittern. Ganz plötzlich bewegte sich der Schädel! Ein helles, schabendes Geräusch drang durch den grauen Knochen, und mit einem Male rollte der Totenschädel zur Seite, wippte noch ein paarmal hin und her, und der Unterkiefer klappte wie zu einem häßlichen Grinsen herab.
    Aus dem offenstehenden Mund des Schädels kroch eine haarige, schwarze Ratte und huschte davon...

    Die Welt des Hexers

    Was in den letzten Bänden geschah:
    London im August 1885. Sei einer Seance bekommt Robert Craven Kontakt zum Geist eines vor zwanzig Jahren verstorbenen Mädchens: Cindy, eine Nichte der Adelsdame Audley McPhaerson. Lady Audley bittet ihn und Howard, dem vermeintlichen Hilferuf nachzugehen. Zur gleichen Zeit erwacht auf dem Friedhof von St. Aimes Cindys toter Körper zu neuem Leben, von Shadow, einem fremden Geist, beseelt. Sie schart eine Armee von Ratten um sich und macht die Bewohner von St. Aimes zu willenlosen Sklaven. Als sie Roberts Nachforschungen bemerkt, schickt sie den Freunden eine deutliche Warnung, sich nicht in die Geschehnisse einzumischen: ihre Ratten. Die Tiere entführen Lady Audley. Ausgerechnet jetzt will Captain Cohen von Scotland Yard Robert wegen der unheimlichen Geschehnisse unter Mordverdacht stellen. Erst, als er einen Angriff der Ratten miterleben muß, stellt er sich auf Cravens Seite und bittet auch seinen Bruder Stanislas, einen sonderlichen »Ratten-Forscher«, um Hilfe.
    Langsam erkennt Robert die Zusammenhänge: Der Geist in Cindys Körper will Shub-Niggurath, einen der GROSSEN ALTEN, erwecken! Dazu bringt er ihm Tote als Opfer. Und auch Lady Audley soll – zum Höhepunkt des Rituals – sterben.
    Während Howard und Stanislas Cohen nach der Königin der Ratten suchen, die das graue Heer steuert, wagt Robert den Schritt durch das fehlerhafte Tor der GROSSEN ALTEN. Seitdem der Schlüssel zu den Toren zerstört wurde, ist ein Betreten dieses unheimlichen Transportsystems gefährlicher denn je. Er gelangt zu einen Hünengrab in der Nähe von St. Aimes, wird von den Ratten überwältigt und erlebt auf dem Friedhof die Endphase der Beschwörung mit. Im letzten Moment schleudert er einen Shoggotenstern – und zerstört Shub-Nigguraths Körper. Doch der erwachte Geist des ALTEN fährt in die Statue eines stählernen Wolfes und entkommt. Und während dieser schrecklichen Sekunden erkennt Robert Cindys wahre Absichten: Sie wollte den ALTEN im Moment seines Erwachens vernichten! Für einen Moment sieht er ihre wirkliche Gestalt – Cindy ist ein ENGEL...

    * * *

    Howard unterdrückte im letzten Moment einen Aufschrei. Die Ratte verschwand aus dem Halbkreis des Fackelscheins, aber ihre Schritte waren noch sekundenlang als leises Trappeln und Schaben zu hören. Und selbst danach bildete Howard sich noch ein, die Blicke unsichtbarer kleiner Augen aus der Dunkelheit heraus zu fühlen.
    Trotz der Kälte, die den Gang wie ein gläserner Hauch ausfüllte, perlte Schweiß auf Howards Stirn, und seine Handflächen fühlten sich feucht und klebrig an. Er hielt die Fackel viel fester, als nötig gewesen wäre. Sein Blick irrte unablässig durch den niedrigen, gewölbten Stollen, saugte sich an der samtschwarzen Wand aus Dunkelheit fest, die im gleichen Tempo vor dem flackernden Fackellicht zurückwich, in der sie sich bewegten, und versuchte Umrisse zu erkennen, wo nur Schwärze und Finsternis waren.
    »Wohin... führt dieser Gang?« fragte er. Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor; die bizarre Akustik dieses unterirdischen Stollens verzerrte sie, und ihr Klang verriet mehr von seiner Nervosität, als ihm recht war.
    Cohen, der wenige Schritte vor ihm ging und mit seinen breiten Schultern den Stollen beinahe auszufüllen schien, blieb mitten im Schritt stehen, drehte sich halb um und grinste flüchtig, ehe er antwortete. »Nach unten, Mister Lovecraft. Weiter nach unten.«
    Howard wollte auffahren, aber Stanislas Cohen machte eine rasche, beruhigende Geste und fügte hinzu: »Zur Subway, um genau zu sein. Wenn auch zu einem Teil, den kaum noch jemand kennt.«
    Howard sah den weißhaarigen Hünen fragend an. »Kaum noch? Wissen Sie, Cohen, ich bin Amerikaner und nur zur Zeit in London, aber die Subway

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