Die Horror Party
Außenwelt.
»Nein!« sagte Melvin Klein aufgebracht. »Maxwell ist verrückt! Er wird uns alle umbringen, wenn wir da hinausgehen. Aber wir müssen ja nicht! Wir brauchen dieses Zimmer nicht zu verlassen!«
Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich auf der anderen Seite ein zweiter Durchgang öffnete.
Sechs heulende Dobermänner standen zwischen Maxwells Gästen und der Tür, durch die sie die Bibliothek betreten hatten.
Es gab nur einen Ausweg. Als sich die Mörderhunde langsam zu bewegen begannen, erkannte jeder die Alternative, die ihm blieb.
Doch eigentlich war es gar keine Alternative.
4.
»Sie werden uns in Stücke reißen!« rief Mike.
Banner schob sie auf den nach draußen führenden Durchgang zu.
»Nein, das glaube ich nicht. Nicht, wenn wir Maxwell gehorchen. Sie greifen uns nur an, wenn wir uns nicht bewegen.«
Die Hunde jetzt auf die Gäste zu hetzen, wäre nicht typisch für Maxwell gewesen, überlegte Banner. Ebensowenig wie Gift im Brandy. Nein, was der alte Mann für sie vorbereitet hatte, war bestimmt phantasievoller. Die Hunde hatten nur die Aufgabe, sie aus der Bibliothek ins Freie zu drängen.
Banner hatte recht, denn kaum hatte der letzte der Gruppe das Gebäude verlassen, als sich die Türöffnung wieder schloß. Die Hunde hatten keinen Versuch gemacht, den Menschen zu folgen, sondern waren anderthalb Meter vor dem Durchgang stehengeblieben.
»Was -was ist das hier für ein Ort?«
Leah Arnold stellte die Frage, die jedem auf der Zunge lag, als sie sich nun außerhalb des Hauses umsahen. Sie befanden sich in einer Art Korridor, der geradlinig verlief und durch zwei hochaufragende Betonmauern gebildet wurde.
»Wie er schon gesagt hat«, erwiderte Richard Purdue. »Ein Labyrinth – der Anfang eines Labyrinths.«
Das Summen eines Lautsprechers ertönte, und dann erklang die Stimme, die nun von allen gefürchtet wurde.
»Sie müssen weitergehen, meine lieben Gäste. Ihr Zögern hat diese Warnung ausgelöst. Es hat auch eine andere Vorrichtung aktiviert, die Sie alle in die Luft sprengen läßt, wenn Sie sich nicht schleunigst zum anderen Ende des Eingangs begeben. Und zwar haben Sie genau dreißig Sekunden Zeit! Bitte beeilen Sie sich. Ich möchte keinen von Ihnen verlieren – jedenfalls jetzt noch nicht.«
»Glaubt ihr, der blufft?« fragte Craig Case gedehnt.
Leah Arnold blickte mit offensichtlichem Widerwillen auf den Schauspieler. Sie sprach nicht aus, was die meisten Anwesenden dachten – daß nämlich diese Frage lächerlich war, angesichts der Dinge, die heute abend bereits geschehen waren.
Daher befolgten alle Maxwells Anweisungen und hasteten zum anderen Ende des Korridors. Trotzdem war die Explosion noch ohrenbetäubend.
»Na, Case?« fragte Richard Purdue gedehnt. »Glauben Sie, er blufft?«
Der Korridor endete an einer dichten Hecke, die plötzlich zurückschwang und den Blick auf einen anderen Gang freigab, der nach rechts führte. Ob die Bewegung durch ihr Körpergewicht ausgelöst wurde, wußte Banner nicht. Er erkannte jedoch schnell, daß auch Maxwells Stimme aktiviert worden war.
»So weit so gut, meine Freunde. Aber Sie müssen sich wieder beeilen. Wenn Sie mich hören können, sind Sie in Gefahr, befinden Sie sich gefährlich nahe bei einem anderen Sprengkörper. Wieder haben Sie dreißig Sekunden Zeit. Lauft, lauft!«
Während das Tonbandlachen durch den Gang schrillte, setzten sie sich in Bewegung. Dreißig Sekunden später erfolgte die angekündigte Explosion. Doch sie hatten inzwischen das Ende dieses Durchgangs erreicht. Wieder war eine dichte Hecke zu sehen, die den Weg freigab. Und erneut warnte die Stimme Leander Maxwells vor einer Explosion.
»Und glauben Sie bitte nicht, Sie könnten auf dem Weg zurückgehen, den Sie gekommen sind. Im Boden der Gänge befinden sich empfindliche Druckplatten, die sofort die geringste Berührung weitergeben – und das hätte den Feuertod des Betreffenden zur Folge. Aber beeilen Sie sich. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß Sie nicht mehr lange mit solchen primitiven Drohungen belästigt werden.«
Drei kurze Gänge und drei Explosionen später drängten sie sich in einen Teil der Anlage zusammen, der sich von den anderen Gängen unterschied. Es handelte sich um einen kreisförmigen Raum von etwa fünf Metern Durchmesser ohne Ausgang auf der anderen Seite. Als der letzte der Gruppe den Kreis erreichte, schloß sich hinter ihm die Öffnung, durch die sie eingetreten waren.
Nun gab es kein Entrinnen
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