Die Horror Party
Anstalten, ihren Mann zurückzuhalten. Doch die kräftigen Hände Melvin Kleins griffen nach ihr.
»Lassen Sie ihn, Lady. Er ist vielleicht unsere einzige Hoffnung.«
Der Stuntman starrte den Produzenten mit zusammengekniffenen Augen an.
»Nehmen Sie die Hände von ihr, Dicker!« Als sein Befehl befolgt worden war, wandte sich Robinson an seine Frau. »Schon gut, Baby. Irgend jemand muß hier was tun.«
Als Robinson versuchsweise auf die unterste Speerreihe trat, dachte Banner, daß dieses Vorhaben vielleicht nicht so einfach war, wie sie annahmen. Die Speerschäfte waren stark genug, um ihn zu tragen, doch von der obersten Reihe waren es noch gut zwei Meter bis zum Rand der glatten Wand. Robinson konnte nur versuchen, sich festzuklammern und dann hochzuspringen.
Das alles brauchte seine Zeit. Doch die langsame Bewegung der Mauern ließ ihm wahrscheinlich genügend Zeit – wenn diese nicht schneller vorrückten. Gut vier Meter lagen noch zwischen den beiden Fronten der Speerspitzen. Sie hatten eine Chance. Robinson konnte es schaffen – wenn er oben an der Wand weiterkam.
Wie es sich herausstellte, sollten sie das niemals erfahren.
Der agile Stuntman kletterte geschickt hinauf. Als der obere Teil seines Körpers die letzte Speerreihe passierte, umfaßten seine Hände die beiden höchsten Spitzen und zogen ihn höher. Schließlich ließ er los und richtete sich langsam auf.
In diesem Augenblick geschah es.
Jetzt kamen auch die übrigen Speere aus der Wand.
Dorothy Robinson war nicht die einzige, die schrie. Sie schrie nur am lautesten und längsten.
Schließlich war es ihr Mann, der da oben hing, von drei Speeren durchbohrt.
»Helft ihm doch, bitte!« flehte seine Frau.
Aber niemand konnte ihm helfen.
»Bitte! Oh, helft ihm doch! Versucht wenigstens, ihn herunterzuholen!«
Banner trat zu ihr.
»Mrs. Robinson, wir können absolut nichts tun. Es gibt keine Möglichkeit...«
Doch er beendete den Satz nicht. Neues Geschrei unterbrach ihn.
»Wir müssen hier raus!« tobte Rechtsanwalt Barham. »Seht doch ! Seht euch die Ausgänge an !«
Mit Ausnahme Dorothy Robinsons, die den Blick nicht von ihrem Mann nahm, drehten sich alle um -und sahen, was Barham gesehen hatte.
Die Durchgänge waren sehr schmal geworden.
Obwohl die Entfernung zwischen den beiden Fronten der Speerspitzen in der Mitte des Kreisraumes noch gut zwei Meter betrug, war der Abstand an den beiden Durchgängen viel geringer. Sie mußten eine Entscheidung treffen – und zwar jetzt.
Schließlich war es Trickspezialist Birk, der die Gedanken der Gruppe in Worte faßte.
»Aber wohin?« fragte er. »Welchen Durchgang sollen wir nehmen?«
Und Barham lieferte die Antwort. Nicht mit Worten, sondern mit einem unverständlichen Schrei und einem verzweifelten Lospreschen. Aber nach wenigen Sekunden war Barham nicht mehr in der Lage, den anderen die Wahrheit zu sagen. Er rannte nach rechts, wo sein Schluchzen in einem lauten Kreischen endete, als sich der Betonboden unter ihm plötzlich öffnete und er ins Leere stürzte.
»Papier!« entfuhr es Birk.
»Was soll noch alles mit uns passieren?« fragte Banner. Er ließ die schluchzende Mrs. Robinson allein und näherte sich vorsichtig dem großen Loch im Boden, durch das der noch immer schreiende Anwalt verschwunden war.
»Helft mir doch – um Himmels willen, helft mir!« kreischte Barham.
»Mein Gott!« hauchte Mike Conant, die unmittelbar hinter Banner stand und offenbar gesehen hatte, was er nun erkannte – die Tiefe und Glätte der Grubenwände, die es einem Gefangenen unmöglich machten, daran hochzuklettern. Beide sahen, daß Barham es trotzdem versuchte, die Augen weit aufgerissen, wimmernd und schreiend. Sie sahen die Grube und den Anwalt darin.
Und die Schlangen.
Es waren kleine und große, dünne und dicke Tiere, eine wahre Schlangengrube, Reptilien, die sich hin und her wanden und sich zischend und zuckend mit dem Neuankömmling beschäftigten.
»Der andere Ausgang!« keuchte Mike. »Ed – schnell, solange noch Zeit ist ! Durch den anderen Ausgang !«
Sie zerrte an seinem Ärmel, während Banner den Blick nicht von den Zuckungen des Anwalts losreißen konnte, um dessen Beine und Torso sich nun die Schlangen wanden. Mike hätte den Bann allein nicht gebrochen. Doch da wurden ihre Worte von Maxwell wiederholt.
»Der andere Ausweg«, sagte Maxwells Stimme schwungvoll. »Meine Freunde- wer von euch noch übrig ist, muß den anderen Weg nehmen.«
In Panik strebte die Gruppe zur
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