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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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beantworteten seine Fragen, die er während der ersten Tage wieder und wieder stellte.
    Irgendwann begriff Mack, was man ihm schon viele Male erklärt hatte, nämlich dass er nach einem schrecklichen Autounfall in Joseph fast vier Tage lang bewusstlos gewesen war. Nan gab ihm deutlich zu verstehen, dass für sie einiger Erklärungsbedarf bestand. Aber sie signalisierte auch, dass für sie jetzt erst einmal seine Genesung im Vordergrund stand und für die Beantwortung ihrer Fragen später noch genug Zeit sein würde. Noch wäre er sowieso nicht in der Lage gewesen, viel zur Aufklärung beizutragen.
    Sein Gedächtnis schwamm im Nebel. Zwar erinnerte er sich an einzelne Bruchstücke, vermochte aber nicht, diese zu einem sinnvollen Ganzen zu ordnen.
    Vage erinnerte er sich an die Fahrt hinauf zur Hütte, aber danach wurde alles sehr verschwommen. In seinen Träumen sah er Papa, Jesus, Missy, die am See spielte, Sophia in der Höhle, das Fest auf der Wiese in seiner Licht- und Farbenpracht. Wie die Scherben eines zerbrochenen Spiegels kamen diese Bilder zu ihm. Jedes löste in ihm eine Welle der Freude und des Entzückens aus. Aber handelte es sich um reale Erinnerungen oder um bloße Halluzinationen, hervorgerufen durch den Zusammenprall seiner beschädigten oder sonst wie verrückt gewordenen Neuronen mit den Medikamenten, die durch seine Adern kreisten?
    Am dritten Nachmittag, nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, wachte er auf und blickte in Willies Gesicht, das ihn schlecht gelaunt anstarrte.
    »Du Idiot!«, knurrte Willie.
    »Freue mich auch, dich zu sehen«, gähnte Mack.
    »Wo hast du bloß deinen Führerschein gemacht?«, schimpfte Willie. »0 ja, ich weiß schon! Du bist auf dem Land aufgewachsen, wo es keine Kreuzungen gab. Mack, nach dem, was ich gehört habe, hättest du die Schnapsfahne des anderen Fahrers schon aus einer Meile Entfernung riechen müssen!«
    Mack lag da, hörte, wie sein Freund vor sich hin schimpfte, und versuchte, einen Sinn in dessen Worte zu finden, was ihm nicht gelang. »Und obendrein«, fuhr Willie fort, »ist auch noch Nan fuchsteufelswild und spricht kein Wort mehr mit mir! Sie sagt, ich hätte dir niemals den Jeep leihen, geschweige denn, dich allein zu der Hütte fahren lassen dürfen!«
    »Warum bin ich denn nun eigentlich zu der Hütte gefahren?«, fragte Mack, bemüht, einen klaren Gedanken zu fassen. »Meine Erinnerung ist so verschwommen.«
    Willie stöhnte verzweifelt. »Du musst ihr sagen, dass ich versucht
    habe, es dir auszureden.« »Das hast du?«
    »Tu mir das bitte nicht an, Mack! Ich habe es wirklich versucht...« Mack musste lächeln, während er Willie schimpfen hörte. Mochten
    seine anderen Erinnerungen auch noch so unklar sein, er wusste ohne jeden Zweifel, dass dieser Mann ihn aufrichtig gern hatte und sich um ihn sorgte. Und ihn einfach nur in seiner Nähe zu wissen tat ihm gut. Mack bemerkte plötzlich verblüfft, dass Willie sich über ihn gebeugt hatte, dicht über sein Gesicht.
    »Jetzt mal im Ernst: War er dort?«, flüsterte Willie und blickte hastig umher, um sich zu vergewissern, dass niemand in Hörweite war. »Wer?«, flüsterte Mack. »Und warum flüstern wir?«
    »Du weißt schon! Gott. War Gott in der Hütte?«
    Mack war amüsiert. »Willie«, flüsterte er, »das ist kein Geheimnis. Gott ist überall. Also wird er wohl auch in der Hütte gewesen sein.«
    »Ich weiß, du Spatzenhirn! Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr? Erinnerst du dich noch nicht einmal an den Brief? Den Brief, den du von Papa bekommen hast. Den Brief, der in deinem Postkasten lag, als du auf dem Eis ausgerutscht bist und dir den Kopf angeschlagen hast?«
    Das war der Moment, in dem der Groschen fiel und die bislang unzusammenhängenden Teile der Geschichte sich für Mack zu einem schlüssigen Ganzen fügten. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Sein Verstand verband die einzelnen Punkte miteinander und ergänzte die notwendigen Details - der Brief, der Jeep, die Pistole, die Fahrt zu der Hütte und jede Facette dieses wunderbaren Wochenendes. Die Bilder und Erinnerungen stürmten so machtvoll auf ihn ein, dass er das Gefühl bekam, sie könnten ihn mit sich fortreißen, hinaus aus dieser Welt. Er fing an zu weinen, und Tränen liefen ihm über die Wangen.
    »Mack, es tut mir leid.« Willie schimpfte nicht mehr. Seine Stimme klang nun besorgt. »Was habe ich angerichtet?«
    Mack streckte die Hand aus und berührte das Gesicht seines Freundes. »Nichts, Willie ...

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