Die Huette
Wort, aber die heftigen Gefühle, mit denen sie bei jedem Schritt rang, standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
Unterwegs fanden sie immer wieder das gleiche kleine rote Zeichen auf Bäumen und Steinen. Als sie schließlich zu einem großen Geröllfeld gelangten, war Tommy zwar noch nicht vom Wahrheitsgehalt dieser wilden Geschichte überzeugt, die Mack ihm erzählt hatte, aber dass sie einem sorgfältig markierten Weg folgten, war offensichtlich und möglicherweise stammten diese Markierungen tatsächlich von Missys Mörder. Ohne zu zögern, führte sie Mack durch ein Labyrinth aus mächtigen Steinblöcken und steilen Bergwänden.
Wäre Papa nicht gewesen, hätten sie die genaue Stelle vielleicht niemals gefunden. Aber oben auf einem Steinhaufen vor der Höhle entdeckten sie den großen Stein mit der roten Markierung, den Papa unübersehbar dort hingelegt hatte. Mack hätte beinahe laut aufgelacht.
So fanden sie also die Höhle und fingen sofort damit an, den Eingang freizulegen. Doch Tommy, dem klar wurde, was sich vermutlich darin befand, gebot ihnen Einhalt. Mack verstand, warum, und erklärte sich einverstanden, wenn auch widerstrebend, die Höhle wieder zu verschließen. Sie machten sich auf den Rückweg nach Joseph, von wo aus Tommy die Gerichtsmediziner und das FBI hinzuziehen konnte. Unterwegs hörte sich Tommy Macks Geschichte ein zweites Mal an, diesmal viel aufgeschlossener als zuvor. Er nutzte außerdem die Gelegenheit, seinen Freund so gut wie möglich auf die Verhöre vorzubereiten, die ihm nun unvermeidlich bevorstanden. Zwar war Macks Alibi makellos, aber er musste sich dennoch auf einige ernste Fragen gefasst machen.
In den folgenden Tagen stürzten die Kriminalexperten sich wie Bussarde auf die Höhle und ihre Umgebung. Missys Leiche wurde geborgen, mitsamt dem halb verrotteten Laken, in das sie eingewickelt war. Danach dauerte es nur wenige Wochen, bis mithilfe der in der Höhle sichergestellten Beweise der Kleine Ladykiller aufgespürt und verhaftet werden konnte. Das Gelände und die Markierungen, die der Mörder angebracht hatte, um die Höhle wiederzufinden, die er als Versteck für Missys Leiche ausgewählt hatte, wurden von der Polizei gründlich studiert. So gelang es, auch die Leichen der anderen Mädchen, die er ermordet hatte, zu lokalisieren und zu bergen.
Nachwort/Danksagung
So, da haben Sie die Geschichte - jedenfalls so, wie sie mir erzählt wurde. Ich bin sicher, dass einige Leute sich fragen werden, ob sich alles wirklich so zugetragen hat, wie Mack sich daran erinnert, oder ob der Unfall und die Schmerzmittel nicht bewirkten, dass er ein bisschen durchdrehte. Was Mack angeht, führt er wieder sein gewohntes produktives Leben und schwört felsenfest, dass jedes Wort der Geschichte wahr ist. Die vielen positiven Veränderungen in seinem Leben sind ihm Beweis genug, wie er sagt. Die Große Traurigkeit ist verschwunden, und an den meisten Tagen lebt er in tiefer Freude.
Während ich diese Worte niederschreibe, stehe ich vor der Frage, wie man eine solche Erzählung beendet. Vielleicht besteht der beste Weg darin, Ihnen zu erzählen, welche Wirkung sie auf mich hatte.
Wie ich bereits im Vorwort schrieb, hat Macks Geschichte mich verändert. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Bereich in meinem Leben gibt, der davon nicht auf tiefgreifende Weise beeinflusst worden ist. Das gilt vor allem für meine Beziehungen zu anderen Menschen. Glaube ich, dass die Geschichte wahr ist? Ich wünsche mir, dass alles davon wahr ist. Selbst wenn manches möglicherweise nicht in einem buchstäblichen Sinne wahr ist, ist es trotzdem wahr - wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich nehme an, Sie werden das mit Sarayus Hilfe selbst herausfinden müssen.
Und Mack? Nun, er ist ein Mensch wie Sie und ich, der sich wie wir alle in einem stetigen Prozess des Wandels befindet. Nur dass er den Wandel begrüßt, während ich dazu tendiere, mich dagegen zu
sträuben. Mir ist aufgefallen, dass Macks Liebe größer ist als bei den meisten Menschen, dass er schnell vergibt und sogar noch schneller um Vergebung bittet. Die Transformationen, die in ihm stattfanden, haben in seinem Umfeld hohe Wellen geschlagen - und das war keineswegs immer leicht. Aber mir ist noch kein anderer Erwachsener begegnet, der sein Leben in solcher Einfachheit und Freude lebt.
Irgendwie ist er wieder zum Kind geworden. Oder, treffender ausgedrückt, er ist zu dem Kind geworden, das er zuvor nie hatte sein dürfen, und er
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