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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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denn deine bösartigen Kinder
    haben aus einem Gott einen schlotternden Ohnmächtigen gemacht.
    Klagt, Brüder klagt, denn ich habe keine Kraft mehr;
    Schwach wie das Schilfrohr – schwach – kläglich wie meine Stimme –
    Oh, oh, der Schmerz, der Schmerz der Schwäche.
    Stöhnt, stöhnt, denn ich taue noch ...«
     
    Silenus verstummte abrupt und schenkte sich mehr Wein ein, dann rülpste er kurz in das Schweigen, das seinem Vortrag gefolgt war. Die anderen sechs sahen einander an. Der Konsul merkte, daß Sol Weintraub verhalten lächelte, bis das Baby in seinen Armen sich regte und ihn ablenkte.
    »Nun«, sagte Pater Hoyt zögernd, als wollte er einen früheren Gedankengang wieder aufgreifen, »wenn der Konvoi der Hegemonie abzieht und die Ousters Hyperion einnehmen, wird die Besetzung vielleicht ohne Blutvergießen abgehen, und sie lassen uns unseren Angelegenheiten nachgehen.«
    Oberst Fedmahn Kassad lachte leise. »Die Ousters wollen Hyperion nicht besetzen«, sagte er. »Wenn sie den Planeten erobern, werden sie plündern, was sie haben wollen, und dann das tun, was sie am besten können. Sie werden die Städte zu Schlacke niederbrennen, die Schlacke in kleine Trümmer zerschlagen und diese Trümmer rösten, bis sie glühen. Sie werden die Pole schmelzen, die Meere verdampfen und die Überreste dazu verwenden, die Kontinente mit Salz zu bestreuen, damit nie wieder etwas dort wächst.«
    »Nun ...« begann Pater Hoyt und verstummte.
    Die Unterhaltung war zum Erliegen gekommen, als die Klone Suppenteller und Salatschüsseln abräumten und das Hauptgericht servierten.
     
    »Sie haben gesagt, daß uns ein Schlachtschiff der Hegemonie begleitet«, sagte der Konsul zu Het Masteen, als sie Roastbeef und gekochte Himmelstintenfische gegessen hatten.
    Der Tempelritter nickte und zeigte mit dem Finger. Der Konsul kniff die Augen zusammen, konnte aber nichts am rotierenden Sternenfeld erkennen.
    »Hier«, sagte Fedmahn Kassad und beugte sich über Pater Hoyt, um dem Konsul ein ausziehbares Militärfernglas zu geben.
    Der Konsul nickte zum Dank, schaltete die Energie ein und suchte den Himmelsabschnitt ab, auf den Het Masteen gedeutet hatte. Kreiselkristalle in dem Fernglas surrten leise, als sie die Optik stabilisierten und das Areal mit einem programmierten Suchmuster sondierten. Plötzlich kam das Bild zum Stillstand, verschwamm, dehnte sich aus und kam zur Ruhe.
    Der Konsul mußte unwillkürlich Luft holen, als er das Hegemonieschiff im Sucher hatte. Es handelte sich weder um das erwartete unscharfe Abbild eines Einzelaufklärers, noch um die Kugel eines Feuerschiffs, vielmehr war das elektronisch umrissene Bild das eines mattschwarzen Trägerschiffs. Das Ding war eindrucksvoll, wie es im Lauf der Jahrhunderte ausschließlich Kriegsschiffe gewesen waren. Das Spin-Schiff der Hegemonie war widersinnig stromlinienförmig, die vier Sets Spierenarme in Gefechtsposition, die sechzig Meter messende Kommandosonde spitz wie ein Clovis-Punkt, Hawking-Antrieb und Fusionsblasen befanden sich weit hinten am Abschußschaft wie Federn an einem Pfeil.
    Der Konsul gab Kassad das Fernglas kommentarlos zurück. Wenn die Befehlshaber einen ausgewachsenen Gefechtsträger als Eskorte der Yggdrasil mitschickten, welche Feuerkraft zogen sie dann wohl zusammen, um sich der Invasion der Ousters zu stellen?
    »Wie lange noch, bis wir landen?« fragte Brawne Lamia. Sie hatte ihr Komlog benützt, um in die Datensphäre des Baumschiffs einzudringen und war offensichtlich unzufrieden mit dem, was sie gefunden hatte. Oder nicht gefunden hatte.
    »Vier Stunden bis Orbit«, murmelte Het Masteen. »Ein paar Minuten mehr mit dem Landungsboot. Unser Freund, der Konsul, hat seine Privatjacht als Landefähre angeboten.«
    »Nach Keats?« fragte Sol Weintraub. Der Gelehrte ergriff zum ersten Mal das Wort, seit das Essen serviert worden war.
    Der Konsul nickte. »Das ist immer noch der einzige Raumhafen auf Hyperion, der für Passagierschiffe eingerichtet ist«, sagte er.
    »Raumhafen?« Pater Hoyt hörte sich wütend an. »Ich dachte, wir würden direkt nach Norden fliegen. Ins Reich des Shrike.«
    Het Masteen schüttelte geduldig den Kopf. »Die Pilgerfahrt beginnt immer in der Hauptstadt«, sagte er. »Wir werden ein paar Tage brauchen, bis wir zu den Zeitgräbern gelangen.«
    »Ein paar Tage«, fauchte Brawne Lamia. »Das ist doch absurd.«
    »Möglich«, stimmte Het Masteen zu, »dennoch ist es so.«
    Pater Hoyt sah aus, als hätte etwas in dem Essen

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