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Die Hyperion-Gesänge

Die Hyperion-Gesänge

Titel: Die Hyperion-Gesänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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diesem Augenblick lincolnesk war, dann war der Lincoln der Alten Erde ein zäher Hurensohn. »Wir müssen jetzt zurück, Brawne. Du bist dir darüber im Klaren, wie wichtig es ist, dass diese Informationen nicht an die Öffentlichkeit gelangen?«
    »Ich bin mir bewusst, dass Sie sie mir nicht gegeben hätten,
wenn Sie keinen Grund dazu gesehen hätten«, sagte ich. »Ich weiß nicht, wem Sie das Gesagte zuspielen wollen, aber mir ist klar, ich bin eine Botin, keine Vertraute.«
    »Unterschätze unsere Entschlossenheit nicht, dies alles geheimzuhalten, Brawne.«
    Ich lachte. »Lady, ich würde Ihre Entschlossenheit niemals anzweifeln, egal worum es geht.«
    Meina Gladstone bedeutete mir, als Erste durch das Farcasterportal zu gehen.
     
    »Ich kenne eine Methode, wie wir herausfinden können, was der Core vorhat«, sagte Johnny, während wir allein in einem gemieteten Jetboot auf Mare Infinitus trieben. »Aber es wäre gefährlich.«
    »Und was gibt es sonst noch Neues?«
    »Im Ernst. Wir sollten es nur versuchen, wenn wir der Meinung sind, es sei unbedingt erforderlich zu wissen, warum TechnoCore Hyperion so fürchtet.«
    »Bin ich.«
    »Wir brauchen einen Operator. Jemand, der ein Künstler für Operationen in der Dateiebene ist. Jemand, der klug ist, aber nicht so klug, dass er das Risiko nicht eingehen wird. Und jemanden, der alles riskiert und dann Stillschweigen bewahrt, nur des totalen Cyberpukeschabernacks wegen.«
    Ich grinste Johnny an. »So einen kenne ich.«
     
    BB wohnte allein in einer billigen Wohnung in einem billigen Turm in einer billigen Gegend von TC 2 . Aber die Hardware, die fast den gesamten Wohnraum der Vierzimmerwohnung beanspruchte, war alles andere als billig. BB hatte in den zurückliegenden zehn Standardjahren fast sein gesamtes Gehalt in Cyberpuke-Spielzeug auf dem neuesten Stand der Technik investiert.

    Ich fing damit an, dass ich ihm eröffnete, er solle etwas Illegales für uns tun. BB sagte, er wäre im öffentlichen Dienst und könnte an so etwas nicht einmal denken. Er fragte, worum es sich handelte. Johnny erklärte es ihm. BB beugte sich vor, und ich sah das bekannte Cyberpukefunkeln in seinen Augen; ich rechnete fast damit, dass er versuchen würde, Johnny hier und jetzt zu sezieren, um herauszufinden, wie ein Cybrid funktionierte. Dann kam Johnny zum interessanten Teil, worauf aus BBs Funkeln ein Leuchten wurde.
    »Wenn ich meine KI-Persönlichkeit zerstöre«, sagte Johnny, »dauert der Übergang zum Cybridbewusstsein nur wenige Nanosekunden, aber in diesem Zeitraum bricht meine Sektion der Perimetersicherung des Core zusammen. Die Sicherheitsphagen werden die Lücke binnen einiger Nanosekunden finden, aber während dieser Zeit …«
    »Einstieg in den Core«, flüsterte BB, dessen Augen nun wie ein uralter Videomonitor leuchteten.
    »Es könnte sehr gefährlich werden«, betonte Johnny. »Meines Wissens ist kein menschlicher Operator jemals auch nur in die Peripherie des Core eingedrungen.«
    BB rieb sich die Oberlippe. »Es gibt eine Legende, wonach Cowboy Gibson es gemacht hat, ehe sich der Core losgesagt hat«, murmelte er. »Aber niemand glaubt es. Und Cowboy ist verschwunden.«
    »Selbst wenn Sie eindringen«, sagte Johnny, »wäre die Zeit für einen Zugang nicht ausreichend – wenn ich nicht die Datenkoordinaten kennen würde.«
    »Fantastisch«, flüsterte BB. Er drehte sich zu seiner Konsole um und griff nach dem Stecker. »Machen wir es.«
    »Jetzt?«, fragte ich. Selbst Johnny schien bestürzt zu sein.
    »Warum warten?« BB ließ den Stecker mit einem Klick einrasten und brachte Metakortexkabel an, ließ aber die Verbindung offen. »Machen wir es, oder nicht?«

    Ich ging zu Johnny auf dem Sofa und nahm seine Hand. Seine Haut war kühl. Er verzog keine Miene, aber ich konnte mir vorstellen, wie es sein musste, sich einer unmittelbaren Zerstörung seiner Persönlichkeit und bisherigen Existenz gegen überzusehen. Selbst wenn der Tansfer erfolgreich verlief, wäre der Mensch mit der Persönlichkeit von John Keats nicht mehr »Johnny«.
    »Er hat recht«, sagte Johnny. »Warum warten?«
    Ich küsste ihn. »Na gut«, sagte ich. »Ich gehe mit BB rein.«
    »Nein!« Johnny drückte meine Hand. »Du kannst uns nicht helfen, und die Gefahren wären schrecklich.«
    Ich vernahm meine eigene Stimme, so kompromisslos wie die von Meina Gladstone. »Vielleicht. Aber ich kann das von BB nicht verlangen, wenn ich nicht selbst dazu bereit bin. Und ich lasse dich da drin nicht

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