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Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Titel: Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Nacht, in der sie zum ersten Mal mit Wes und Trip hinter der Gas-&-Go-Tanke abhing und Easy-Jesus-Brandy und warmes Bud Light trank, bis sie das Gefühl hatte, der Tod ihres Bruders wäre nur ein Albtraum, den sie am nächsten Morgen vergessen hätte. Die drei waren seit der Vorschule in einer Klasse, hatten aber nie viel miteinander zu tun gehabt. Wenn Wes und Trip nicht hinter dem Schulgebäude rauchten oder auf dem Friedhof rumlungerten, vergruben sie sich in Wes’ Garage und schraubten an seltsamem Zeug herum, das niemand sehen durfte. Edies Mom glaubte, dass sie Rohrbomben bauten.
    Dabei arbeiteten sie an etwas ganz anderem.
    Der Junge mit den blauen Augen stand noch immer an ihrem Fenster. » Also, was ist jetzt? Nimmst du mich mit? « Er sah sie unter seinen langen Wimpern hervor an. Wenn er blinzelte, berührten sie fast seine Wangen.
    Sie lehnte sich in dem klebrigen Sitz zurück, um etwas Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. » Was machst du überhaupt hier draußen? «
    Würde er zugeben, dass er hier war, um sie zu töten?
    » Meine Eltern haben mich rausgeschmissen und ich bin auf dem Weg nach Baton Rouge. Ich hab da unten Verwandtschaft. « Er sah sie an und wartete auf eine Reaktion.
    War das Teil des Spiels?
    » Steig ein « , sagte sie nur, bevor sie ihre Meinung noch ändern konnte.
    Der Junge lief um den Wagen herum und öffnete die Tür. Das Quietschen der rostigen Angeln erinnerte Edie an das erste Mal, als Wes das Garagentor geöffnet und sie hereingebeten hatte.
    Die Garage war feucht und düster, und große Schaben huschten über den Betonboden davon, um sich in den Ecken zu verstecken. Zwei schiefe Kiefernholztische bogen sich unter Schraubzwingen und allem möglichen Werkzeug, das Edie nicht einmal erkannte. Draht und Metallabfälle lagen auf dem Boden verstreut oder waren an Geräten angebracht, die wie selbst gebastelt aussahen und an kaputte Autobatterien erinnerten. Es gab noch weitere ausgeschlachtete und zweckentfremdete Apparate – Ziffernblätter, die wie Tachos aussahen, ein tragbares Echolot von einem Boot und eine lange Anzeigenadel, deren Spitze auf einer Papierrolle ruhte, die Edie an die Lügendetektoren aus dem Fernsehen erinnerte.
    » Was sind das alles für Sachen? «
    Wes und Trip warfen sich einen kurzen Blick zu, ehe Wes antwortete. » Versprichst du, dass du niemandem was erzählst? «
    Edie nahm noch einen Schluck Wodka und die klare Flüssigkeit bahnte sich brennend den Weg durch ihre Kehle. Sie mochte dieses Gefühl, weil sie wusste, das Zeug würde sich ebenso schnell durch ihre Erinnerungen brennen.
    » Ich schwöre bei meinem Tode « , lallte sie.
    » Es heißt bei meinem Leben « , verbesserte Trip sie und kickte eine leere Bierdose weg, die ihm im Weg lag. » Du hast es falsch gesagt. «
    Mit glasigen dunklen Augen erwiderte Edie seinen Blick. » Nein, habe ich nicht. « Sie zielte mit der leeren Flasche auf einen grünen Plastikabfalleimer in der Ecke, traf jedoch daneben und die Flasche knallte auf den Beton und zerbrach. » Sagt ihr mir jetzt, wofür dieser ganze Schrott hier gut ist? «
    Wes hob ein massives Eisenstück auf, von dem seitlich lange gelbe Drähte abstanden wie die Beine einer mechanischen Spinne. » Du wirst uns nicht glauben. «
    Er hatte recht. Das Einzige, woran sie noch glaubte, war Easy Jesus, der sie jeden Tag daran erinnerte, dass sie nur noch vergessen wollte. » Probiert es aus. «
    Wes sah ihr in die Augen, ganz ruhig und ernst. Er legte einen Schalter an der Maschine um und sie sprang mit einem Surren an. » Wir jagen Geister. «
    Edie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie sie mit Wes und Trip in der Garage abgehangen hatte. Sie musste sich jetzt auf das konzentrieren, was sie ihr beigebracht hatten.
    Sie fuhr langsamer als sonst, die Hände fest am Lenkrad, damit der Junge mit den blauen Augen nicht merkte, wie sehr sie zitterten. » Wo kommst du her? «
    » Du weißt schon, dass man keine Fremden mitnehmen sollte « , zog er sie auf, aber Edie merkte, dass er ihre Frage nicht beantwortet hatte.
    » Man sollte auch nicht zu Fremden ins Auto steigen « , konterte sie. » Vor allem nicht hier. «
    Er wandte sich ihr zu und sein weißes, geripptes Tanktop rutschte über seine Haut, anstatt daran zu kleben, so wie das von Edie bei der Hitze. Der rissige Ledersitz machte kein Geräusch. » Wie meinst du das? «
    Sie spürte eine Woge der Befriedigung. » Hast du nie die Geschichten über den Red Run gehört? Dann musst du

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