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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vierling hinaus in die
abendliche Luft. Er schwebte gemächlich in die Höhe, wobei der Auftrieb des Heliums das Gewicht
der Sprengkapseln, die an den Ballons aufgehängt waren, fast ausglich. »Du solltest lieber wieder
runtergehen«, sagte er. »Wenn die Dinger erst einmal losgeflogen sind, werden sie sie bald
hierher zurückverfolgt haben.«
»In Ordnung«, sagte Anne, schnappte sich das tragbare Kom-Gerät und ging zur Tür. »Und mach du
dich auch vom Acker, sobald du sie abgeschickt hast.« Sie öffnete die Tür, ließ den Blick in
beide Richtungen durch den Gang schweifen und ging dann zum Aufzug.
»Keine Sorge«, sagte Flynn leise. Er nahm die nächsten vier Ballons, hielt sie aus dem Fenster
und schickte sie der ersten Gruppe hinterher. Als die letzten vier Ballons schließlich abgeflogen
waren, hatten die ersten sich schon so hoch über das Dach des Wohnhauses erhoben, dass sie vom
Nordwind erfasst wurden. Sie drifteten nun schnell nach Süden ab, und die späteren Tranchen
schlossen sich ihnen sukzessive an.
Und alle nahmen sie direkten Kurs auf den Zaun der Athena-Basis.
Flynn grinste, als er zur Tür ging. Ja, der Plan war eines Blackcollar wirklich unwürdig. Er
hätte jedoch den letzten Monat seiner Lebenszeit dafür gegeben, die dummen Gesichter der
Sicherheit zu sehen, wenn sie erkannten, was sie da attackierte.
Er und Anne waren bereits gen Westen unterwegs, als das gleißende Flackern von Laser-Feuer den
Abendhimmel illuminierte.

»Die Green-Mountain-Laser feuern!«, rief jemand im Lagebesprechungsraum.
»Wo?«, fragte Bailey schroff, schob sich an Ramirez vorbei und sprintete zur Verteidigungsstation
hinüber.
»Am Nordzaun«, meldete der Techniker, und kaleidoskopartige Schlieren waberten auf den
Bildschirmen, während er die verschiedenen Monitor-Abbildungen sortierte.
»Sie wollen diese Sprengkapseln überhaupt nicht gegen Athena einsetzen«, stieß Bailey zwischen
den Zähnen hervor. »Sie wollen die Zielsensoren der Mauer lahmlegen.«
»Aber das ist völlig unmöglich«, wandte Poirot ein. »Oder vielleicht doch nicht?«
»Da!«, rief der Techniker und deutete auf die Abbildung, als etwas Dunkles aus einem Fenster in
einem der Gebäude auf der anderen Seite der großen Freifläche vor der Mauer emporschoss und ein
dünnes Seil oder Kabel nachschleppte. Dann traf es gegen die Oberseite des Zauns und verfing sich
dort, und das nachgeschleppte Seil spannte sich.
»Oberst?«
»Ich sehe es auch«, stieß Bailey mit knirschenden Zähnen hervor und wandte sich an die zwei
Ryqril.
»Das ist ein Fanghaken, Eure Eminenzen.«
»Sofort... schützen«, bellte Halaak. Der große khassq hatte seine Laserpistole gezogen und
fuchtelte damit im Lagebesprechungsraum herum, als ob er dort nach einem Ziel suchte.
»Die Sicherheitskräfte sind bereits unterwegs, Eure Eminenz«, rief der Offizier vom Dienst mit
etwas brüchiger Stimme, als der mit der Laserpistole herumfuchtelnde Ryq die Waffe plötzlich auf
ihn richtete. »Es wird aber noch ein paar Minuten dauern, bis sie dort eintreffen.«
»In ein paar Minuten ist es vielleicht schon zu spät«, sagte Bailey und starrte auf die Abbildung
auf dem Monitor. Die kleinen Bomben prasselten noch immer gegen die Oberseite des Zauns und
zerstörten oder verwirrten oder lähmten die dort angebrachten Sensoren; und der erste Fanghaken,
der sich in den beschädigten Abschnitt gebohrt hatte, war inzwischen um zwei weitere ergänzt
worden. Von den Blackcollars selbst gab es aber noch keinerlei Anzeichen. »Gefechts-Architekt,
ich ersuche Euch um die Genehmigung, ein paar der im Hinterhalt liegenden Kräfte
zurückzuziehen.«
»Nein«, sagte Halaak schroff. »Wir... müssen... die... Blackcollars... fangen.«
»Nur die, an denen der Konvoi schon vorbeigefahren ist«, sagte Bailey. »Zumal sie auch den
kürzesten Weg zum Nordzaun haben. Wir könnten ihnen den Auftrag erteilen, dieses Haus zu
umstellen und die Blackcollars oder die Phoenix-Kräfte anzugreifen, bevor sie die Mauer
überwunden haben.«
Daasaa nickte heftig mit dem Kopf. »Tu... das«, befahl er.
Bailey stellte Blickkontakt mit dem Offizier vom Dienst her. »Sie haben ihn gehört«, sagte er.
»Alle, an denen der Konvoi bereits vorbeigefahren ist, sollen sich vor diesem Gebäude
einfinden.«
»Jawohl, Sir.«
»Und halten Sie auch ein Auge auf diese zwei Boulder-Banditen«, sagte Bailey zum
Späherkoordinator. »Falls sie auch einen Angriff gegen Athena planen, wäre jetzt der

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