Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Vorgeschmack auf die Freiheit bekommen. Nun hatte er die Chance, dieses
Geschenk seinem ganzen Volk zu machen.
Jemand rief seinen Namen. »Wie bitte?«, sagte er und richtete den Blick wieder auf die
anderen.
»Ich habe dich gefragt, ob du dich etwas ausruhen willst«, sagte Shaw. »Vielleicht solltest du
auch deine Hand und das Gesicht verarzten lassen. Ich könnte dafür sorgen, dass du zu einem
sicheren Haus gebracht wirst.«
Galway schnaubte. »Ausruhen? Jetzt? Du machst wohl Witze. Bei dem Chaos, das noch immer in
Khorstron herrscht, wäre das die Gelegenheit, das Regierungszentrum anzugreifen, bevor sie
sich neu organisiert haben. Ich kann euch dort einschleusen...«
»Wahnsinn«, sagte Shaw stirnrunzelnd und hob die Hand. »Wie willst du das denn anstellen?
Haberdae weiß doch schon, dass du uns den Zugang zu Khorstron ermöglicht hast, oder?«
»Klar«, sagte Galway. »Aber er ist auch der Einzige, der es weiß. Dann könnte man es doch so
darstellen, dass er es gewesen sei und nicht ich, der die Basis verraten hat, und dass er
sich dann zum Schein hätte fesseln lassen. Das wäre doch genau Lathes Masche.« Er sah zu Lathe
hinüber. »Comsquare? Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, oder?«
Lathe starrte in den Himmel, und ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Es gibt
wahrscheinlich auch eine«, sagte er. »In Ordnung, Galway. Versuchen wir es...«

Epilog
    Die verkohlten Holzstücke knirschten unter Caines Füßen, als er den Pfad der Zerstörung
abschritt, der sich auf der Breite eines Häuserblocks durch die Stadt Capstone zog. »Sie haben
das bei ihrem Rückzug angerichtet?«, fragte er. Ihn schauderte, als er den Blick über die noch
immer schwelenden Ruinen der Häuser schweifen ließ.
»Ja«, sagte Lathe mit einem Anflug von Verachtung in der Stimme. »Anscheinend wollte der Ryq, der
die Eskorte der Truppentransporter kommandierte, Plinry im Allgemeinen und Galway im Besonderen
zum Abschied noch eine Lektion erteilen, was es für Konsequenzen hat, wenn man den mächtigen
Ryqril in die Quere kommt. Oder so etwas in der Art.«
»Als ob irgendeiner von diesen Leuten hier etwas damit zu tun gehabt hätte«, knurrte Caine. »Wenn
sie unbedingt noch eine Abschiedsbotschaft hinterlassen wollten, dann hätten sie sich auch Hamner
Lodge aussuchen können.«
»Ich bin sicher, dass sie das auch getan hätten, wenn es militärisch relevant gewesen wäre«,
sagte Lathe. »Aber wie ich schon sagte, es war nur ein letzter Schlag ins Gesicht.« Er machte
eine ausladende Geste. »Zum Glück hatte De Vries schon geahnt, dass sie bei ihrem Abzug
vielleicht so eine Aktion starten würden. Ihm und Haven war es gelungen, das voraussichtliche
Zielgebiet anhand ihres wahrscheinlichen Start-Vektors zu bestimmen. Er hat Transportmittel
angefordert und einen Großteil der Anwohner evakuiert, bevor der Angriff erfolgte. Wir hätten
tausend oder noch mehr Leute verlieren können, aber so waren es vielleicht nur zwanzig.«
Caine seufzte. »Das sind immer noch zwanzig zivile Todesopfer zu viel.«
»Stimmt«, sagte Lathe. »Hoffen wir, dass sie die letzten waren. Jedenfalls hat er eine Anzahl
Flüchtlinge vorübergehend in der U-Bahn zwischen der Stadt und Hamner untergebracht. Dort ist
Galway übrigens auch verschwunden - Haven hat ihn dorthin gebracht, um die Lage zu
beurteilen.«
Caine schaute zu den Greenheart Mountains auf, die sich majestätisch in den Himmel erhoben.
»Glaubst du wirklich, dass sie ein für alle Mal verschwunden sind?«
Lathe zuckte die Achseln. »Die Logik der Situation ist jedenfalls unstreitig«, sagte er. »Sie
hätten nur die Option, einen totalen Krieg gegen die Menschheit zu führen - was sie sich nicht
leisten können, wo die Chryselli ihnen im Genick sitzen - oder ein aufreibendes, blutiges
Rückzugsgefecht - das sie sich genauso wenig leisten können. Oder das Szenario eines im Chaos
versinkenden TDE, das Skyler und ich ihnen skizziert haben. Zumal sie durch die Zerstörung aller
TDE-Waffenfabriken auf dem Rückzug selbst schon alle Brücken hinter sich abgebrochen haben. Nein,
ich glaube, dass sie wirklich zu dem Entschluss gelangt sind, dass Option Drei noch die beste für
sie war.«
»Es sei denn, sie haben nur einen taktischen Rückzug angetreten und formieren sich neu.«
»Das wäre der größte Fehler überhaupt«, sagte Lathe grimmig. »Weil wir dann wohl viel schneller
zurückschlagen würden, als die Ryqril erwarten. Wo sie erst einmal

Weitere Kostenlose Bücher