Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Gefängniskontingent abzuschlachten. »Ich weiß nicht,
wieso die Paralyt-Pfeile keine Wirkung gezeigt haben«, fuhr der Feldwebel fort. »Ich weiß
jedenfalls, dass wir ihn getroffen haben...«
»Wo ist wer jetzt?«, knurrte Haberdae hinter dem Schreibtisch und schaute von den
Berichten über die Übungen auf, die die Blackcollars an diesem Abend durchgeführt hatten.
»Galway?«
Galway formte beide Hände zu einem Megafon.
»Caine ist aus seiner Zelle ausgebrochen«, sagte er.
»Er ist was?« Haberdae riss erstaunt die Augen auf. »Was zum...?«
Galway bedeutete ihm zu schweigen und nahm die Hände wieder herunter. »Und was geschieht jetzt?
Haben Sie schon versucht, dort einzudringen?«
»Ja, aber er hat die Tür verbarrikadiert«, sagte der Feldwebel. »Außerdem hat er eine Waffe - wir
können den Raum erst stürmen, wenn unsere Leute eine vollständige Schutzausrüstung angelegt
haben.«
Galway zuckte zusammen. Wenn Taakh solche Ausflüchte hörte... »Dann veranlassen Sie, dass sie die
Ausrüstung anlegen«, sagte er und versuchte die Lage zu analysieren. Wenn Caine sich im
Generatorenraum befand, dann musste er einen sehr guten und logischen Grund dafür haben.
Natürlich. »Und während sie sich vorbereiten, soll ein anderes Team nach draußen gehen«, fuhr er
fort. »Sie sollen alle Suchscheinwerfer, Lampen sowie Radar- und Sensoren-Schüsseln
deaktivieren.«
»Er kann die Basis selbst nicht verlassen«, erläuterte Galway ihm mit einer Engelsgeduld. »Aber
er wird vielleicht versuchen, die Außenbeleuchtung einzuschalten, um Lathes Aufmerksamkeit zu
erregen.«
»Verdammt«, murmelte der Feldwebel. Trotzdem hatte Galway das Gefühl, dass er sich wieder etwas
beruhigt hatte, wo er nun zumindest den Ansatz eines Plans hatte. »In Ordnung, ich habe die
Männer losgeschickt. Was ist mit Caine selbst?«
Galway umklammerte den Fon-Hörer. Bei den schweren Waffen, über die die Wachen verfügten, wäre es
ein Leichtes gewesen, den Generatorenraum zu stürmen und Caine durch den Wolf zu drehen.
Galway wäre es jedoch lieber gewesen, ihn lebendig zu erwischen. »Blockieren Sie den Korridor,
damit er nicht hinaus kann«, wies er den Feldwebel an. »Ich bin so schnell wie möglich bei
Ihnen.«
»Verstanden. Vielen Dank, Sir.«
Galway legte auf, schaltete das Lesegerät ab und zog die Magnetkarte hervor, die Judas' Bericht
über die abendlichen Übungen enthielt. »Wie in drei Teufels Namen hat er die Zelle überhaupt
verlassen?«, wollte Haberdae wissen.
»Ich weiß nicht«, sagte Galway, steckte die Karte in die Seitentasche seiner Uniformjacke und
überprüfte die Paralyt-Pfeilwaffe. »Aber sobald wir das herausgefunden haben, werden die Ryqril
das Geheimnis des Erfolgs der Blackcollars wieder ein Stückchen mehr lüften können.«
»Sie werden bestimmt ganz begeistert sein«, sagte Haberdae steif. »Werden Sie Taakh
mitnehmen?«
»Er schläft«, sagte Galway, steckte die Waffe ins Holster und ging zur Tür. »Zumal ich in dieser
Situation sowieso auf seine Anwesenheit verzichten kann.« Er verstummte und schaute noch einmal
zu Haberdae hinüber. »Und ich weiß, dass Sie und Ihre Männer ihn auch nicht dabeihaben
wollen.«
Haberdae verzog das Gesicht. »Ja, stimmt«, murmelte er. »Na, dann viel Spaß.«
»Den werde ich haben«, sagte Galway. »Sie brauchen nicht auf mich zu warten.«

Caine arbeitete noch immer an seinem Verkabelungsprojekt, als es an der blockierten Tür des
Generatorenraums klopfte. »Caine?«, ertönte Galways Stimme. »Ich bin's, Galway.«
»Verschwinden Sie, Präfekt«, rief Caine. »Wenn Sie oder einer von Ihren Witzfiguren hier
einzudringen versucht, werde ich Ihnen die Arme und Beine einzeln ausreißen.«
»Es wird schon keiner reinkommen«, versicherte Galway ihn. »Aber seien Sie doch vernünftig. Sie
befinden sich zehn Meter tief unter der Erde, und der Raum hat nur diese eine Tür. Eine Flucht
ist völlig ausgeschlossen.«
»Vielleicht will ich mich hier drin auch häuslich einrichten.«
»Oder vielleicht sind Sie auch nur ein sturer Hund«, entgegnete Galway. »Sie haben weder
Lebensmittel noch Wasser oder Waffen. Was glauben Sie, unter diesen Umständen überhaupt
ausrichten zu können?«
»Ich habe eine Paralyt-Pfeilwaffe.«
»Meinen Sie wirklich, die würde Ihnen etwas nützen?«, fragte Galway. »Die Wachen hier draußen
haben viel schwerere Waffen.«
»Wieso setzen Sie sie dann nicht ein?«, fragte Caine.
»Der Offizier vom Dienst will das auch«,

Weitere Kostenlose Bücher