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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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trotzdem etwas zurück,
denn er wusste, dass er durch die erwartete Reaktion noch ein paar Sekunden herauszuschinden
vermochte.
Tatsächlich hörte er, dass die überstürzte Flucht des Mannes zur Tür sich etwas verlangsamte,
während er darauf wartete, dass Caine umkippte. Caine taumelte etwas stärker, wodurch er noch
einmal zwei Schritte gewann; und dann schleuderte er die Matratze auf den Mann im Raum, duckte
sich und setzte zum Sprung an.
In der Dunkelheit vermochte er das Gesicht des anderen nicht zu erkennen, doch seine ruckartige
Bewegung zeigte Caine, dass er ihn wirklich auf dem falschen Fuß erwischt hatte. In seiner
Verzweiflung riss er die Waffe, die er schon gesenkt hatte, wieder hoch.
Zu spät. Caine wich der Waffe aus und hieb dem Mann die Faust in die Seite; dann packte er ihn am
Schussarm, zog ihn herum und benutzte ihn als Schutzschild, als die Wache an der Tür erneut
feuerte. Ein paar Pfeile bohrten sich in Caines Arm - das heißt in die dort befindliche
Papierrüstung -, doch das Gros der Ladung traf den Mann direkt in die Brust. Er taumelte in die
Richtung, die Caine angetäuscht hatte, und ging zu Boden.
Und während er noch stürzte, riss Caine ihm die Paralyt-Pfeilwaffe aus den schlaffen Fingern und
nahm die Tür unter Feuer.
Die Wache an der Tür sah das kommen und versuchte noch abzutauchen, doch wie schon zuvor sein
Kamerad, so war auch er einen Sekundenbruchteil zu langsam. Im trüben indirekten Licht, das aus
dem Korridor in die Zelle drang, sah Caine, wie er mitten im Hechtsprung kollabierte und zu Boden
stürzte.
Und wie Caine schon bei früheren Gelegenheiten festgestellt hatte, waberten draußen Schatten, die
zeigten, dass der Widerstand noch lange nicht gebrochen war. Er behielt die Tür im Auge, machte
einen Ausfallschritt zurück und schnappte sich den Plüschsessel, drehte ihn um und platzierte ihn
auf dem Kopf, wie er es vorher mit der Matratze gemacht hatte. Im Gegensatz zur Matratze
vermochte man diesen neuen improvisierten Helm jedoch zu benutzen, ohne die Hände nach außen zu
kehren. Er balancierte den Sessel mit einer Hand, nahm die »geborgte« Paralyt-Pfeilwaffe in die
andere und ging zur Tür.
Sie waren gut, das musste man ihnen lassen. Er hatte kaum die Hälfte des Wegs zurückgelegt, als
zwei Köpfe und zwei Waffen gleichzeitig im Eingang erschienen - jeweils einer auf einer Seite -,
der eine oben und der andere unten, und das Feuer eröffneten.
Bei dem Sessel-Helm und der Rüstung aus Papier fanden sie jedoch kein Ziel. Caine stürmte wie ein
wilder Stier los, denn er wusste, dass er die Tür erreichen musste, bevor es einem von ihnen
gelang, sie zuzuziehen.
Er gewann das Rennen, aber nur um Haaresbreite.
Der untere Mann der Hoch-/Tiefkonfiguration hatte schon die Hand auf den Türgriff gelegt, als er
unter der Sessellehne in Caines Blickfeld geriet, und versuchte die andere Hand am Sessel
vorbeizuführen und Caine ins Gesicht zu schlagen. Auch hier war Caine wieder schneller und
schwenkte den Sessel gerade noch rechtzeitig herum, um den Schlag des anderen abzuwehren. Zwei
Tritte an Kopf und Körper des Mannes gewährleisteten, dass er keine Gelegenheit zu einem zweiten
Schlag bekam.
Noch zwei Schritte, und Caine hatte die Zelle verlassen.
Er wurde von weiter unten aus dem Gang mit Paralyt-Pfeilen unter Feuer genommen, während er durch
das Trägheitsmoment des Anlaufs gegen die andere Wand prallte; durch den Aufprall wäre ihm fast
der Sessel vom Kopf gefallen. Er wusste, dass die noch kampffähigen Gegner und die Verstärkung,
die sie vielleicht schon mobilisiert hatten, sich links von ihm konzentrierten. Sie würden alles
daransetzen, um ihn an einem Durchbruch zum Aufzug und damit in die Freiheit zu hindern.
Aber sollten sie nur, denn Caine hatte nie vorgehabt, den Aufzug als Fluchtweg zu nutzen.
Stattdessen drehte er dem Paralyt-Pfeilfeuer den Rücken zu und lief in entgegengesetzter Richtung
den Gang entlang.
Wo er, falls die frühere Analyse zutraf, den Generator und die elektrische Ausrüstung der Basis
finden würde.

»Er ist was ?«, knurrte Galway ins Fon. »Feldwebel, wie zum Teufel ...? Schon gut. Wo
ist er jetzt?«
»Im Generatorenraum«, sagte der Unteroffizier vom Dienst der Basis. In seiner zitternden Stimme
schwang das Entsetzen mit, das er zweifellos verspürte.
Und wohl auch zu Recht. Wenn sie Caine nicht wieder einfingen - und zwar schnell -, käme Taakh
vielleicht noch auf die Idee, das gesamte

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