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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Faust gegen ihre Ryqril-Oberherren zu erheben.
Andererseits wusste er aber auch, dass der Krieg derzeit schlecht für sie lief und dass seine
Leute eine Dosis Kampfgeist, Phantasie und taktisches Geschick nötig hatten.
Sie brauchten die Blackcollars. Und ohne Galway würden sie sie nie bekommen. »Na... gut«, sagte
Taakh schließlich. »Ihr... werdet... die... Region... absperren.... Wir ... werden...
euch... sagen,... wann... sie... wieder... freigegeben... wird.«
Weissmann holte tief Luft. »Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz«, sagte er.
Galway musste an sich halten, um nicht das Gesicht zu verziehen. Dann wahrte das Alien also auf
diese Art und Weise sein Gesicht. Es würde Weissmann erlauben, den Bezirk abzuriegeln - wie
Galway es vorgeschlagen hatte - und ihn damit vollständig von der Außenwelt isolieren. Aber es
läge im Ermessen der Ryqril, die Blockade wieder aufzuheben. Bis dahin musste die
Bezirksverwaltung einen Weg finden, die Leute innerhalb der Demarkationslinie mit allem
Lebensnotwendigen zu versorgen.
Zumindest würden sie überleben. Das war schon mal das Wichtigste.
Für einen Moment richtete Taakh den Blick wieder auf Weissmann; vielleicht fragte er sich, ob er
die Menschen doch zu leicht davonkommen ließ. Dann gab er diesen Gedanken anscheinend auf, wandte
sich an Galway und wies mit seinem Laser auf den Transporter. »Wir... werden... gehen«, befahl
er.
»Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz.« Galway ging zu Judas und fasste ihn am Arm. »Kommen Sie, Herr
Judas«, sagte er. »Es wird Zeit.«
»Ja«, sagte Judas, dessen Blick noch immer auf die toten Männer im Schnee gerichtet war. Männer,
die einmal seine Kollegen und Verbündeten gewesen waren. »Vielleicht ist es sogar schon über die
Zeit.«

Für einen Moment lag Sam Foxleigh auf dem schmalen Bett in der Dunkelheit und fragte sich, was
ihn aufgeweckt hatte. Der Wind hatte aufgefrischt, seit er zu Bett gegangen war, und fegte kalt
und feucht von den westlichen Hängen der Rocky Mountains herab.
Wahrscheinlich lag es daran, sagte er sich schließlich - es war der Wind, der um die Ecken seiner
Ein-Raum-Hütte pfiff, die der alte Toby vor so langer Zeit als Versteck errichtet hatte.
Oder vielleicht war es auch der Temperatursturz.
Das Feuer im Holzofen in der Mitte der Hütte war heruntergebrannt, und durch die Lamellen aus
feuerfestem Glas in der gusseisernen Tür war nur noch Glut zu sehen.
Er warf einen Blick auf den alten mechanischen Wecker auf dem grob gezimmerten Nachttisch neben
dem Bett. Kurz nach zwei. Wenn er kein Feuerholz nachlegte, würde es noch viel kälter hier drin
werden und das Heizen dann umso länger dauern.
Mit einem Seufzer wickelte er sich aus den Decken und schwang die Beine über die Bettkante. Er
zuckte zusammen, als die Füße den kalten Holzboden berührten - und zuckte noch stärker zusammen,
als er das schlimme linke Bein vorsichtig belastete.
Das Bein, so hatte er seinen Rettern unten in der kleinen Gemeinde Shelter Valley erzählt, sei
beschädigt worden, als er mitten im letzten vergeblichen Abwehrkampf der Erde gegen die Ryqril
mit dem Fallschirm aus seinem schrottreif geschossenen Kampfflugzeug ausgestiegen war.
Und die Dörfler, diese Einfaltspinsel, hatten ihm die Geschichte auch abgekauft.
Er humpelte zum Ofen, machte die Tür auf und legte ein paar Zündstifte und einen kleinen
Holzscheit nach. Der Schneefall hatte dieses Jahr früh eingesetzt, und er hoffte nur, dass er
genug Holz gehackt und aufgestapelt hatte, um bis zum Frühjahr damit auszukommen. Holzhacken im
tiefsten Winter mit einem kaputten Bein wäre alles andere als ein Vergnügen.
Für eine Minute stand er am Ofen und stocherte mit dem Schürhaken in der Asche herum, bis die
Zündstifte zündeten. Dann schloss er die Tür, humpelte zum nach Süden gehenden Fenster und
öffnete die Fensterblende. Durch den undichten Fensterrahmen spürte er einen leisen Luftzug an
den Fingern.
Das einen Viertelkilometer unterhalb der Hütte gelegene Shelter Valley war fast dunkel; es
brannten nur noch wenige Lichter. Da konnten wahrscheinlich ein paar Leute nicht schlafen und
lasen ein Buch oder schauten fern.
Oder vielleicht wartete auch jemand die Sensor-Pylonen der Ryqril.
Nur ein Blick zu den Lichtern hinunter, und alte Erinnerungen stiegen schmerzhaft wieder auf. Er
war mit Toby hier oben gewesen, als die Sicherheitskräfte kamen und den Bewohnern das Angebot
machten, dass sie bleiben dürften, wenn sie die Pylone

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