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Die Jungfernbraut

Titel: Die Jungfernbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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fröstelnd.
    »Ich glaube, daß das alles nur Gerede ist«, widersprach Alex. »Sie will sich damit in Szene setzen, und sie genießt es, andere zu schockieren. Nimm dich zusammen, Sinjun. Es waren doch nur Worte, weiter nichts.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß Serena so schnell wie möglich das Haus verläßt. Vielleicht ist es am besten, wenn ich Ostle gleich mit einem Brief zu Robert MacPherson schicke. Er könnte seine Schwester selbst abholen. Es hat keinen Sinn, diese Angelegenheit weiter hinauszuzögern.«
    Robert MacPherson kam tatsächlich, begleitet von einem halben Dutzend seiner Mannen, die bis zu den Zähnen bewaffnet waren.
    »Wie du siehst, ist Alfie nicht mit von der Partie. Ich habe ihn wegen des Mordes an Dingle hängen lassen.«
    Er stieg ab und betrat das Schloß, bestand aber darauf, daß die Tür geöffnet blieb. »Hier hat sich ja einiges verändert«, stellte er fest und nickte Sinjun zu. »Sie scheinen eine ausgezeichnete Hausherrin zu sein.«
    »O ja.« Sinjun fragte sich, warum sie ihn nicht erschossen hatte, als sie die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Sie traute diesem bildhübschen Mann mit der schwarzen Seele nicht über den Weg.
    »Ich bringe Serena jetzt nach Edinburgh. Ich habe dir versprochen, daß ich mit meinem Vater sprechen würde, Colin, aber ich warne dich — er ist nicht mehr ganz bei Sinnen.«
    »Er war es durchaus, als ich ihn zuletzt besucht habe«, erwiderte Colin. »Wenn du mir verraten würdest, wer dir eingeredet hat, ich hätte deine Schwester ermordet, könnten wir uns beide viel Zeit sparen.«
    »O nein.« Robert MacPherson klopfte etwas Staub von seinem Rockärmel. »Das würde zu nichts führen. Du würdest die betreffende Person vor Wut umbringen, und ich hätte immer noch Zweifel an deiner Unschuld. Nein, ich werde mit meinem Vater sprechen. Ihm werde ich erzählen, wer dich beschuldigt hat, und dann werde ich ja hören, was er dazu sagt. Mehr kann ich dir wirklich nicht versprechen, Colin.«
    »Ich würde deinen gottverfluchten Informanten nicht umbringen.«
    »Wenn nicht du, dann deine blutrünstige Frau.«
    »Da hat er recht, Colin«, sagte Sinjun.
    Erst jetzt kam es Colin zu Bewußtsein, daß sie alle in der Eingangshalle herumstanden, aber er brachte es einfach nicht über sich, Robbie in den Salon zu bitten und ihm eine Tasse Tee anzubieten, obwohl es ein Gebot der Höflichkeit gewesen wäre. Nein, sie würden in der Halle bleiben. Um das ungemütliche Schweigen zu brechen, sagte er: »Diese beiden Damen kennst du ja.«
    »O ja, und sie stehen deiner Frau an Blutdurst nicht nach. Guten Tag, werte Damen.« Er verbeugte sich tief. »Ich nehme an, daß Sie die Ehemänner dieser Furien sind, und ich bin sehr erleichtert, Sie hier zu sehen. Diese beiden bezaubernden Geschöpfe sollte man keinen Moment aus den Augen lassen.«
    Er wandte sich wieder Colin zu. »Nun, du hast geschrieben, daß ich Serena so schnell wie möglich abholen sollte. Darf ich fragen, warum du es plötzlich so eilig hast?«
    »Tante Arleth ist letzte Nacht gestorben. Jemand hat sie in ihrem Zimmer erhängt.«
    »Aha, ich verstehe, du hast mich hergelockt, um mich des Mordes an der alten Hexe zu beschuldigen. Ein Glück, daß ich meine Männer mitgebracht habe.«
    »Sei kein Narr, Robbie. Es sollte nach einem Selbstmord aussehen, aber sie hätte nicht die Kraft gehabt, einen so festen Knoten zu machen. Nein, jemand hat sie umgebracht, vielleicht sogar dein Informant. Sie könnten Komplizen gewesen sein, und er hat sie vielleicht zum Schweigen gebracht, weil er befürchtete, daß sie reden könnte.«
    Aber Robert MacPherson blieb mißtrauisch und bewegte sich einige Schritte auf die offene Tür zu, um seinen Männern näher zu sein, die auf der Treppe Position bezogen hatten.
    »Verdammt, Robbie, jemand muß ins Schloß eingedrungen sein und sie ermordet haben!«
    »Vielleicht war sie ja doch stark genug, um einen ordentlichen Knoten machen zu können«, entgegnete MacPherson. »Arleth war viel robuster, als es den Anschein hatte.«
    Colin sah ein, daß jede weitere Diskussion sinnlos wäre. Er holte Serena, die ihm, als sie nebeneinander die breite Treppe hinabgingen, verzehrende Blicke zuwarf, so als wäre er ihr Geliebter, so als wären sie Romeo und Julia.
    »Ich bin heilfroh, daß sie das Haus verläßt«, flüsterte Sophie Sinjun zu. »Sie macht mir Angst, egal ob das alles nur gespielt ist oder nicht.«
    »Mir auch.«
    »Schwester.« Robert nickte Serena kurz zu und bedeutete seinen

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