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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Bescheid geben, wenn der Grauhaarige – er hatte sich als R. Sethys eingetragen – durch diesen Ausgang das Hotel verließ.
    Der Zimmerkellner brachte mir einen Mitternachtsimbiß. Ich nahm ihn im Dunkeln ein und beobachtete die Münzsammler hinter den Dutzenden beleuchteten Fenstern auf ihren beiden Etagen. Mr. Zablun tauchte eine halbe Stunde, nachdem ich meine Wache begonnen hatte, auf und unterhielt sich mit einer Gruppe Männer. Es war überhaupt ein ständiges Kommen und Gehen, doch ohne jegliche Eile. Auch jetzt waren keine Frauen zu sehen, und die Männer schienen nicht einmal etwas zu trinken, ich sah auch keinen einzigen, der rauchte. Richtige Abstinenzler, diese Numismatiker. Aber mit Münzen beschäftigten sie sich offenbar auch nicht.
    Mich interessierte nur, weshalb Zablun mein Goldstück ausgetauscht hatte. Aber langweilig wurde es mir jetzt doch. Nach drei Stunden gab ich es auf und kehrte in meine eigenen Räume zurück. Das Bett tat gut, doch kaum war ich eingeschlafen, läutete das Telefon.
    »Mal – deine Münzsammlerfreunde sind aufgeregt wie Provinzler in einer Spielhölle bei einer Razzia. Sethys ist vor einer Minute durch den Haupteingang. Er steht jetzt draußen im Regen und flucht, weil ihm der Garagenwärter den Wagen nicht schnell genug herausschaffen kann.«
    »Ich bin sofort unten«, sagte ich. »Besorg mir einen fahrbaren Untersatz – irgendeinen – ehe er seinen hat.«
    Sechs Minuten später saß ich in dem importierten Sportwagen, den Anzio mir in aller Eile organisiert hatte. »Aber bring ihn um Himmels willen in einem Stück zurück, Mal«, beschwor er mich. »Er gehört einem Ölscheich in der Turmsuite ...«
    »Wenn sie mich erwischen, kannst du sagen, ich hätte ihn gestohlen«, beruhigte ich ihn. Ein weiterer Fünfziger wechselte den Besitzer. Wenn das so weiterging, durfte ich zusehen, daß ich ein paar Maharadschas für ein nettes Pokerspielchen aufgabelte.
    Die Turbos summten, als ich ganz leicht aufs Gas stieg. Sethys hatte auch eben seinen Wagen bekommen und stieg mit drei anderen Numismatikern ein. Ich gab ihnen hundert Meter Vorsprung, dann folgte ich dem hochtourigen Monojag.
    Die Fahrt ging durch die Innenstadt westlich zu den Lagerhäusern. Der Monojag wurde langsamer und hielt an. Ich ebenfalls, hinter ihm im Schatten der Häuser. Zwei Männer sprangen aus Sethys Wagen und liefen in eine Seitengasse. Der Monojag fuhr weiter, um den Block herum, dann parkte er. Sethys und der vierte stiegen ebenfalls aus und verschwanden plötzlich. Ich schätzte, daß sie sich genau am entgegengesetzten Ende der Gasse befanden, in die die beiden anderen gerannt waren. Beabsichtigten sie, jemandem den Weg zu versperren? Wenn ja, hatten sie nicht an den Feuerausgang gedacht, den jedes der Gebäude hier hatte und der gerade dort herausführte, wo ich meinen geborgten Humber geparkt hatte. Ich lief zurück, aber alles war ruhig. Niemand hatte bisher versucht, durch den schmalen Spalt die Flucht zu ergreifen. Außer mir war überhaupt niemand hier, und ich kam mir ein wenig komisch vor im strömenden Regen, in meinem Trenchcoat über dem Schlafanzug und ohne Socken um drei Uhr früh.
    Plötzlich hörte ich ein Geräusch im Feuerausgangsspalt – leise vorsichtige Schritte. Ich drückte mich an die Wand, meine .38er in der Rechten. Die Schritte kamen näher, und da waren nun auch laute von eiligen Füßen, offenbar bereits recht dicht bei dem Flüchtling.
    Und schon hörte ich ein heftiges Keuchen, einen unterdrückten Schrei und etwas wie dumpfe Schläge. Wer immer auch zu entkommen versucht hatte, er war von Sethys Ganoven erwischt worden. Aber was ging es mich an? Ich brauchte nur in mein Hotel zurückzukehren und die ganze Sache vergessen. Das war das Klügste. Aber hatte ich mich je schon darum gekümmert, was das Klügste war?
    Ich schlich auf Zehenspitzen in den sechzig Zentimeter engen Spalt. Etwa drei Meter entfernt stand einer der Sethys-Leute und hatte seine Arme von hinten um einen schmächtigen Burschen in einem viel zu großen Mantel geschlungen. Mit ein paar lautlosen Schritten war ich dort. Ich packte den Sethys-Mann am Schlafittchen und hieb ihm meine Pistole gegen die Schläfe. Er kam nicht einmal mehr dazu, einen Laut von sich zu geben, ehe er ein Schläfchen machte.
    Aber trotzdem mußte einer der anderen mich bemerkt haben, denn da zischte eine der Stahlkugeln von oben herunter, wie man sie gewöhnlich zum Häuserzertrümmern verwendet. Sie streifte mich nur, doch

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