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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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geborstene Straße stieß.
    Sein Partner schien nichts bemerkt zu haben. Ich durchsuchte hastig die Taschen des Toten. Er hatte überhaupt keinen persönlichen Kram bei sich.
    Wieder kamen Schritte in meine Richtung. Ich sah eine Silhouette gegen den düsterroten Himmel. Der Mann betrachtete die Planke, dann stieg er darauf. In diesem Augenblick sah er mich. Er öffnete den Mund, da sprang ich. Ich packte das Regalbrett an meiner Seite und hob das Ende hoch, schüttelte es. Ohne einen Ton herauszubringen, stürzte er. Es dauerte eine lange Weile, bis er unten aufschlug.
    Zehn Minuten später brauste ich müde und hungrig ostwärts mit hundertsechzig Sachen davon.
     

 
3.
     
    Zwei Stunden später kam die See in Sicht. Bäume und Hausdächer ragten aus dem Wasser. Es war früher, ehe der Ozean es sich zurückholte, ein leicht hügeliges Farmland gewesen. Ich ritt meine Luftkissen darüber hinweg.
    Die Fahrt über die ruhige Oberfläche war nicht unübel. Einmal wollte ein Patrouillenboot, daß ich anhalte, aber ich schaltete die Lichter aus und brauste davon. Gegen Morgengrauen kam ich zu einem Gebiet mit Baumgipfeln, zwischen denen Wildkadaver trieben. Ich wich aus, so gut ich konnte, und erreichte trockenes Land, als die Sonne sich rotschwarz über den Horizont wagte.
    Tampa war von einem Sumpf aus grauem Schlamm umgeben, nachdem der Golf sich von der Stadt zurückgezogen hatte.
    Am Frühnachmittag kam ich endlich in Miami an. Die Stadt glitzerte weiß neben einem Strand, der schwarz und grau von Bimsstein und Öl und angehäuft mit Treibgut eines versunkenen Kontinents war. Die Lage hier war besser. Nach den immer noch stehenden Türmen zu schließen, hatte es keine größeren Beben gegeben. Das Leben hier schien fast wie immer. Die Läden waren geöffnet, der Verkehr normal, allerdings war mehr Polizei als früher unterwegs, von der Nationalgarde in ihrer Gefechtsausrüstung ganz zu schweigen.
    Ich trug mich im Golfstrom ein, einem Luxushotel von hundertfünfzig Stockwerken, in dem ich schon in besseren Zeiten des öfteren abgestiegen war. Anzio, der Portier, ein alter Freund aus den Spielhöllen Renos, schüttelte mir die Hände und grinste über das ganze Gesicht. »Mal Irish!« sagte er. »Was bringt dich hierher?«
    »Im Süden ist es mir ein wenig zu ungemütlich geworden«, erklärte ich ihm. »Wie sieht's hier aus?«
    »Oh, es geht uns nicht schlecht. Wir hatten unsere Frühjahrsgäste hier, als es losging. Die meisten blieben daraufhin. Wir haben Strom, Wasser, ausreichend Vorräte. Jedes Hotel in der Stadt hatte seine Kühlkammern für den Sommerbetrieb bereits aufgefüllt. Die nächsten sechs Monate können wir es recht komfortabel aushalten.«
    Ich nahm den Schlüssel zu meiner Suite in der hundertzwölften Etage und fuhr mit dem Schnellift hinauf. Es waren schöne Zimmer und ein Bad, groß genug für ein Nilpferd. Ich weichte erst einmal den Reisestaub der vergangenen fünf Tage auf, ließ mir frische Sachen kommen und genoß dann einen Dreistöckigen, ehe ich mich zum Abendessen ins Restaurant hinunter begab.
    Ich hatte gerade ein tolles Menü hinter mir und nippte an meinem Roséwein, als Anzio sich zu mir setzte. Wir unterhielten uns über alte Zeiten, da kam ein übertrieben unauffälliger Mann mittleren Alters vorbei. Irgendwie stellten sich mir die Haare am Nacken auf. Ich stieß Anzio an. »Wer ist der Kerl?« fragte ich leise.
    Er blickte ihm nach. »Ich glaube, einer von den merkwürdigen Burschen, die hier ihre Tagung abhalten.«
    »Was für eine Tagung?«
    »Numismatiker oder so was«, brummte Anzio. »Haben das ganze achtundzwanzigste und neunundzwanzigste Stockwerk gemietet. Komische Gesellen, wenn du mich fragst, Mal.«
    »Münzensammler«, murmelte ich überlegend. Ich hatte eine ungewöhnliche Münze in meinem Zimmer, von der der Sterbende gewollt hatte, daß ich sie irgendwohin bringe und jemandem die Geschichte erzähle. Wenn ich es täte, würde ich zweifellos entweder die Treppe hinunterfliegen oder im Irrenhaus landen. Mastodon im Harnisch ...! Aber vielleicht war doch was dran?
     
    Auf der achtundzwanzigsten Etage fand eine Mammutparty statt, trotzdem ging es erstaunlich ruhig zu. Als ich durch eine gläserne Flügeltür trat, eilte ein Kellner herbei und bot mir einen Cocktail an. Ich nahm ihn und ließ die Augen über die Anwesenden schweifen. Es waren seltsamerweise nur Männer, alle fast gleich alt, etwa um die vierzig, alle in dunklen Abendanzügen. Unzählige Augen

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